HERSBRUCKER SCHWEIZ – „Die Schneelage ist ausgezeichnet. 30 bis 40 Zentimeter Schnee versprechen für das Wochenende und darüber hinaus weiterhin viel Loipenspaß“, heißt es in der aktuellen Infomail der DAV Sektion Hersbruck. Damit das so bleibt, sollten sich Sportler und Ausflügler aber an ein paar Regeln halten.
Jeden Tag sorgen Heiner Stocker und sein Team von der DAV Sektion Hersbruck zurzeit für gut gespurte Langlauf-Loipen. Dazu teilen sie sich meist in zwei Teams auf, die zweimal am Tag die Spuren in den Schnee ziehen. Für die 25 bis 30 Langlaufkilometer um Waller brauchen sie dafür morgens und abends jeweils drei bis vier Stunden. „Wir sind mit maximal zehn km/h unterwegs. Die Klassikrunde wird einmal gespurt, die Skatingbahn muss zweimal gemacht werden“, erklärt der Vorsitzende. Wenn dann beispielsweise noch die Kette der Pistenraupe repariert werden muss, geht zusätzliche Zeit drauf.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass ihre Arbeit nicht umsonst ist. „Langläufer sollten die Laufrichtung in der Loipe beachten, damit kein Gegenverkehr entsteht und man aus der Loipe raus muss, um auszuweichen“, erklärt Stocker. Vor allem an Stellen, an denen die Strecke etwas bergab geht, kann das leicht gefährlich werden.
Stocker appelliert zudem an Fußgänger, nicht direkt in den Loipen zu laufen. Wenn kein Weg in der Nähe ist, sollten Wanderer und Spaziergänger zumindest an den Rand der Spur ausweichen, um sie nicht zu zerstören. Denn im Grunde reichen schon ein paar Fußabdrücke, damit die stundenlange Spurarbeit umsonst war. Gleiches gelte für Reiter.
Positiver „Corona-Effekt“
Zwar gebe es solche Fälle immer mal wieder, auch Forstarbeiter könnten nicht immer neben der Loipe bleiben, sagt Stocker. Größere Probleme seien aber noch nicht entstanden. „Mit den meisten kann man vernünftig reden“, erklärt er. Und die Mehrzahl der Ausflügler sei eh dankbar ob der Sportmöglichkeit vor der Haustüre. Für Stocker sogar ein positiver „Corona-Effekt“: „Die Leute sind rücksichtsvoller als bisher.“ Überlaufen seien die Loipen trotz der Reisebeschränkungen nicht. „Dadurch, dass überall genug Schnee liegt, verteilt es sich ganz gut.“
Was Langläufer zudem vermeiden sollten, ist das Fahren am Abend. Denn ab zirka 17 Uhr sind die Pistenraupen des DAV wieder unterwegs, um für den nächsten Tag zu spuren. Durch Stirnlampen der Sportler würden außerdem Wildtiere aufgeschreckt, die in der Dämmerung auf Nahrungssuche gehen.
Deshalb appelliert auch der Bayerische Jagdverband in einer aktuellen Pressemeldung an Spaziergänger und Sportler, Rücksicht auf Waldtiere zu nehmen, Betretungsverbote zu respektieren und sich nicht abseits der Routen zu bewegen. Viele Tiere würden im Winter ihren Stoffwechsel herunterfahren und bewegen sich so wenig wie möglich, um Energie zu sparen. Werden sie jedoch aufgeschreckt, zehre das am lebensnotwendigen Energievorrat.