Liedertafel Altdorf und MGV Rieden überzeugten

Muttertags-Konzert mit roten Rosen

Die Liedertafel und der Riedener Männerchor präsentierten mit ihrer Chorleiterin Renate Kaschmieder einen bunten Strauß an Frühlingsliedern zum Muttertag. Foto: Spieß
Die Liedertafel und der Riedener Männerchor präsentierten mit ihrer Chorleiterin Renate Kaschmieder einen bunten Strauß an Frühlingsliedern zum Muttertag. Foto: Spieß2014/05/chor_New_1399985701.jpg

ALTDORF – Vor etwas mehr als einem Jahr hat Renate Kaschmieder, weithin bekannt als Gesangssolistin, die Leitung des gemischten Chores der Liedertafel Altdorf übernommen, nachdem sie bereits seit einigen Jahren den Riedener Männerchor unter ihren Fittichen hat. Am Sonntag hatten die beiden Chöre unter dem Motto „Drauß’ ist alles so prächtig …“ zu ihrem „Konzert im Frühling“ in die Aula der Mittelschule eingeladen.

Der Besucherandrang war enorm und die Aula bis auf den letzten Platz besetzt. Der 1. Vorstand der Liedertafel wies in seiner Begrüßung deshalb folgerichtig darauf hin, wie wichtig ein entsprechend großer Veranstaltungssaal für Altdorf sei. Sein Dank galt der Sparkasse Altdorf für deren Unterstützung, klassisches und modernes Liedgut pflegen und darbieten zu können. Der Jahreszeit und dem Motto „Drauß’ ist alles so prächtig …“ der gleichnamigen Komposition von Robert Schumann entsprechend, begannen die Chöre mit bekannten Frühlings- und Volksliedern.

Mit dem „Finkenwalzer“ eröffnete der Liedertafel-Chor den Abend: Fröhlich, sich steigernd bis zum jubilierenden Ende „Der Frühling ist da“, empfingen die über 50 Sängerinnen und Sänger die Gäste.

Aus dem 19. Jahrhundert stammten „So sei gegrüßt vieltausendmal“, von Robert Schumann nach einem Gedicht von Hoffmann von Fallersleben, und das tatsächlich „prächtig“ gesungene „Drauß’ ist alles so prächtig“, ein altes Volkslied von Friedrich Silcher nach einem Text von Friedrich Richter.

Anschließend kamen die 16 Sänger des Männergesangvereins Rieden zum Zuge, es folgte „Wie herrlich ist’s im Wald“, ein Jägerlied, Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden, bevor beide Chöre gemeinsam „Stürme umtoben das weite Land“ von Christian Siegler (20. Jahrhundert) und „Wer hat dich, du schöner Wald“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, nach einem Eichendorff-Text, wiederum ein Loblied auf den Wald, zum Besten gaben.

Renate Kaschmieder glänzte als Solosängerin mit einer sehr bekannten Komposition von Franz Schubert: „Die Forelle“ verlegte sie in ihrer legeren Art kurzerhand in einen Bach bei Rieden. Die folgende Interpretation von Franz Schuberts „Impromptu in Es-Dur, Opus 90/2“, entstanden im Jahr vor dessen Tod, durch Reinhard Weiß, den ehemaligen Altdorfer Kantor, überraschte mit ihrem virtuos vorgetragenen, lebendigen Ausdruck.

Die Zeit der Renaissance

Der Chor der Liedertafel entführte dann in die Zeit der Renaissance: Freudige Stimmung verbreiteten Tielman Susatos „Cum decore“, Orlando di Lassos „Landsknechtständchen und Giovanni Gastoldis „Fahren wir froh im Nachen“.

Auch Gospel-Klassiker hatte die Liedertafel dabei, die das Publikum – von Kaschmieder gekonnt animiert – mit rhythmischem Klatschen begleitete. „Bajazzo“ (Warum bist Du gekommen) intonierte der MGC Rieden entsprechend dem Inhalt verhalten-wehmütig, im Gegensatz dazu stand dann natürlich Willy Berkings Schlager „Vagabundenlied“. „Tourdion“, ein Tanz, verbreitete fanfarenartig die Weinseligkeit des 16. Jahrhunderts, „Ticino e vino“ hingegen typisches Bella-Italia-Klischee des 20. Jahrhunderts. Im Anschluss daran wurde die Männerabteilung der Liedertafel zum Mitklatschen „degradiert“, da sich die Damen-Mehrheit lieber ohne jene mit der Harry-Belafonte-Nummer „Jamaica Farewell“ in die Welt der Karibik begab.


Renate Kaschmieder sang George Gershwins „I Got Rhythm“, begleitet von Reinhard Weiß, und nutzte humorvoll die Gelegenheit auch gleich, neue Sängerinnen und Sänger anzuwerben. Im folgenden Andante con moto von Gershwins „Prelude Nr. 2“ brachte Weiß die bluesige Grundstimmung und die jazzigen Anklänge sensibel zum Ausdruck. Bei „Memory“ aus „Cats“ überzeugte der Liedertafel-Chor dann wieder mit seinen klaren Stimmlagen und einem dicht gewobenen Klangbild, locker und leicht „Ascot Gavotte” aus „My Fair Lady”.

Passend zum Muttertag

Eine deutsche Chorlied-Fassung von Bette Midlers „The Rose“, gesungen von der Liedertafel, die anschließend gemeinsam mit dem MGV Rieden präsentierten „Irischen Segenswünsche“ und „Rot, rot, rot sind die Rosen“ der Riedener Sänger beendeten einen sehr gelungenen Konzert-Abend. Und rot waren sie dann auch, die Rosen, die sie den Damen der Liedertafel passend zum Muttertag überreichten.Erich W. Spieß

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