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Montessori FOS – Schule neu gedacht

Gebäude der Montessori FOS in Lauf | Foto: Montessori FOS2024/10/IMG_3915.jpg

Imagine – sang John Lennon. „Imagine“ eine Schule, in der Lernen bis zum Abitur Spaß macht. Eine Schule, in der eigenverantwortlich gelernt wird. Eine Schule, in der die Lehrkraft selbst ausgewählt und der Stundenplan selbst gestaltet wird. Eine Schule, in der positiv motiviert, konstantes Feedback und individuelle Unterstützung gegeben wird. „You may say, I am a dreamer.“ Nein, es ist kein Traum! Es ist Realität: An der Montessori FOS in Lauf.

Selbstständig, eigenverantwortlich, individuell
„Bildung heißt auch heute, im 21. Jahrhundert, in den allermeisten Fällen immer noch reine Wissensvermittlung,“ erklärt Schulleiter Jürgen Thoma. „Wir haben uns überlegt, was die jungen Menschen wirklich brauchen, bevor sie den Schritt in die Arbeitswelt, ins Studium oder in ein soziales Jahr im In- oder Ausland gehen.“ Pures Auswendiglernen sei angesichts der Verfügbarkeit von Millionen Daten im Internet nicht mehr zeitgemäß. Andere Kompetenzen spielten eine weitaus bedeutendere Rolle. „Heutzutage ist entscheidend, sich anzueignen, was relevante Quellen im Internet sind, wie wir mit Inhalten umgehen und diese auswerten und verwenden.“ Die Schülerinnen und Schüler (SuS) lernen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und erarbeiten sich Wissen eigenständig, im individuellen Tempo am selbstständig gewählten Lernort und mit jederzeit verfügbarer Unterstützung. „Das FOS-Team hat sich überlegt, was die Schülerinnen und Schüler wirklich brauchen,“ erklärt Mariethérèse Haberstumpf, Öffentlichkeitsreferentin an der Montessori FOS. Neueste wissenschaftliche Studien, der Austausch mit Fachleuten und insbesondere die Einbeziehung der SuS wurden genutzt, um dieses völlig neue und innovative Lernkonzept für die Fachoberschule in Anlehnung an Maria Montessori zu entwickeln.

So sieht der Monte FOS Schultag aus
Wie sieht dieses Konzept in der Praxis aus? „Die Jugendlichen haben morgens eine ‚Ankommphase‘ zwischen 7:45 und 8:15 Uhr.“ Dadurch ist es kein Problem mehr, wenn sich der Zug verspätet hat, niemand ist gehetzt. Viele holen sich erst einen Kaffee im offenen, hellen ‚Lounge-Bereich‘ im Erdgeschoss, ehe sie in ihren Klassenraum gehen. Um 8:15 wird dann Organisatorisches geklärt, ehe gegen 8:45 der „echte“ Unterricht mit einem Lernimpuls der Lehrkraft beginnt. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass erst gegen 8:45 Uhr die Jugendlichen wirklich aufnahmefähig sind. Hier setzt unser Konzept an.“ In dem Lernimpuls, der ca. 30 Minuten dauert, wird ein neues Thema eingeführt. An der Montessori FOS werden die Zweige ‚Soziales, Internationale Wirtschaft, Gestaltung und Gesundheit‘ angeboten. Alle Fächer, die zu diesen Bereichen gehören, werden durch die Lernimpulse und anschließende eigenständige Erarbeitung und Vertiefung gelehrt. Auf diese Weise werden die staatlichen Lehrpläne weiterhin vermittelt, jedoch auf eine vollkommen andere Art und Weise. „Ich erstelle mir eigenständig einen Lernplan und entscheide, wann, wo und mit welcher Lehrkraft als Unterstützung ich lerne.“ Wer zu Beginn nicht genau weiß, wie er oder sie lernen soll, kann sich an einen Strukturcoach wenden. Gemeinsam wird dann ein Tages- und Wochenplan erstellt.
Die Jugendlichen wählen sich selbst einen Lernort im Haus. Hier gibt es drei Bereiche: Im Obergeschoss „Still­arbeitsbereich“, im Erdgeschoss „Kommunikation“ und im Untergeschoss „Flüsterton“. „Im Obergeschoss wird ruhig und konzentriert gearbeitet,“ so J. Thoma. In dem Bereich finden sich gemütliche Sessel ebenso wie Tische und Stühle. Immer ist eine Lehrkraft mit dabei und ansprechbar. Ihre Rolle ist die eines Lerncoaches. Sie steht begleitend zur Verfügung. „Manchmal versteht man die Erklärung bei einer Lehrkraft besser als bei der anderen.“ In dem neuen Konzept kann man sich selbst auswählen, welche Lehrkraft individuell bei einem Thema oder Aufgabe unterstützt.
Im Erdgeschoss finden sich einladende Sitzgruppen und Tische, Sessel und Kaffeebar. „Das ist unser Kommunikationsbereich. Sprechen ist erlaubt. Hier ‚chillt‘ man, macht Pause, trinkt Kaffee oder diskutiert,“ erklärt J. Thoma. Im Untergeschoss wird im Flüsterton meistens in Teams gearbeitet.
Leistungsnachweise und Noten gibt es auch weiterhin. „Wir sind eine staatlich anerkannte Fachoberschule, dafür sind Noten eine Voraussetzung.“ Das Feedback der SuS zeige auch, dass Noten erwünscht sind: „Sie wollen eine Einschätzung ihrer Leistung.“ In der Montessori FOS wird zu jeder Note individuelles Feedback gegeben und gemeinsam erörtert, wo gute Ansätze sind und woran noch gearbeitet werden kann. Wir fragen: „Was hat zu diesem Ergebnis geführt, wie machst du weiter?“ Die Leistungsnachweise werden nicht – wie sonst oft üblich – geballt vor den Schulferien geschrieben, sondern so gleichmäßig verteilt, dass man sich in Ruhe auf jeden einzelnen Leistungsnachweis vorbereiten kann.

Originaltöne der Schülerinnen und Schüler
Wie finden die Schülerinnen und Schüler selbst diese eigenverantwortliche Art zu lernen? „Die größte Herausforderung war es, einfach mal anzufangen und sich nicht von anderen ablenken zu lassen,“ sagt beispielsweise Leonie L. „Selbständig auf die Lehrkräfte zugehen“, „den Tag richtig strukturieren“, äußerten andere. „Die vielen Freiheiten“, „das Arbeiten im eigenen Tempo“, „die gute Vorbereitung auf das Studium“, „wir sind nicht mehr an eine bestimmte Lehrkraft gebunden“ und „ich mache Pausen, wenn ich sie brauche“, gefällt den Schülerinnen und Schülern am besten an dem neuen Konzept.

Iris Lederer

INFO

Montessori Fachoberschule Lauf –
von der Vorklasse bis zur 13. Klasse
Zweige:
Soziales, Internationale Wirtschaft, Gestaltung und Gesundheit
Beethovenstraße 1
91207 Lauf an der Pegnitz
Tel.: 09123 – 18 349 50
E-Mail: [email protected]
www.montessori-lauf.de/lernen/in-der-fos

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