NÜRNBERGER LAND – Der von der Deutschen Bahn, DB Infrago, ab Freitag verhängte Totalausfall des Zugverkehrs im Pegnitztal trifft das Nürnberger Land ins Mark: Pendler, Schüler, Betriebe und Gäste stehen vor massiven Einschränkungen, erklärt der Kreisverband der Grünen in einer Pressemeldung.
Ursache seien marode Brücken, deren Sanierung seit Jahrzehnten verschleppt wurde und deren schlechter Zustand längst bekannt war. Sanierung und Neubau der Brücken müssten jetzt absolute Priorität haben – mit einem verbindlichen Zeitplan, klarer Finanzierung und ohne weitere Ausreden. „Nur eine konsequente Elektrifizierung der Strecke schafft die Grundlage für einen modernen, klimafreundlichen und verlässlichen Bahnverkehr“, betont Bianca Pircher, Geschäftsführerin und Landratskandidatin der Grünen im Nürnberger Land.
Auch Landrat Armin Kroder zeigt sich besorgt: „Damit sind unsere schlimmsten Befürchtungen eingetreten. Berufspendler, Schülerinnen und Schüler sowie Gäste der Region sind jetzt von einem Tag auf den anderen abgehängt.“ Deutliche Worte findet auch FW-Landtagsabgeordnete Felix Locke: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass Milliarden-Sondervermögen beschlossen werden, die Infrastruktur der Bahn aber weiterhin nicht ausreichend Mittel bekommt. Berlin hat hier Prioritäten falsch gesetzt.“ Sein CSU-Kollege Norbert Dünkel will den Konzernbevollmächtigten der Bahn AG und das Bundesministerium für Verkehr daher anschreiben, „was veranlasst wird, um die Situation schnellstmöglich zu bereinigen, die Befahrbarkeit der Strecke umgehend wieder herzustellen und den Schienenersatzverkehr zu optimieren“.
Mit Unverständnis reagiert auch die FDP Nürnberger Land in einer Pressemeldung auf die Einstellung des Bahnverkehrs im Oberen Pegnitztal. „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass eine ganze Region von heute auf morgen vom Schienenverkehr abgeschnitten wird“, erklärt Harald Rösel, stellvertretender Kreisvorsitzender aus Happurg. Irritierend sei, dass vor kurzem die vorzeitige Wiedereröffnung der S-Bahn-Strecke in Schwaig mit viel öffentlichem Aufwand gefeiert wurde. Ein Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Heiko Büttner, mit der dringlichen Bitte, die Instandhaltung und Sanierung der Brücken umgehend zu priorisieren, sei versendet worden.