LAUF – Fünf Jahre nach dem Attentat von Hanau und einen Tag vor der Bundestagswahl fand auf dem Laufer Marktplatz eine Mahnwache satt. Dazu eingeladen hatte ein Aktionsbündnis. Etwa 200 Teilnehmer und zusätzlich viele Passanten waren laut der Caritas anwesend.
Michael Groß, Geschäftsführer der Caritas Nürnberger Land, erinnerte bei der Mahnwache an die Namen der neun Opfer des Anschlags und nahm diesen zum Anlass, um aus der deutschen Geschichte heraus zu zeigen, dass rechtsextremistischen Gedanken zu oft brutale Taten folgen.
Anschließend erzählte Ali Abdirabi die bewegende Geschichte seiner Flucht aus Somalia mit 17 Jahren nach Deutschland. In Lauf wurde er gut aufgenommen und machte hier Ausbildung und mittlere Reife. Er arbeite nun in Vollzeit, sei nicht auf staatliche Leistungen angewiesen, zahle Steuern und habe die deutsche Staatsbürgerschaft erworben. Es sei ihm ein Anliegen, der Gesellschaft, die ihn so gut aufgenommen habe, etwas zurückzugeben, so Abdirabi.
Am Laufer Marktplatz setzten sich danach Schüler der Kunigundenschule mit dem Unterschied zwischen Fakten und Fake News auseinander und äußerten ihre Hoffnung, dass es den demokratischen Parteien gelingt, die Probleme Deutschlands konstruktiv und miteinander zu lösen.