NÜRNBERGER LAND – Dass die Jugendarbeit für den Landkreis und besonders für die Feuerwehren einen sehr hohen Stellenwert hat, zeigte schon vor Beginn ein Blick in die Runde der Anwesenden bei der Kreisjugendwartsitzung. Denn neben zahlreichen Jugendwartinnen und Jugendwarten waren neben weiteren Ehrengästen auch Landrat und Bezirkstagspräsident Armin Kroder, der Hersbrucker Bürgermeister Robert Ilg, der Kreisbrandrat und die fünf Kreisbrandinspektoren der Einladung nach Kühnhofen gefolgt.
Kreisbrandrat Holger Herrmann dankte den Verantwortlichen für ihre Arbeit. Er betonte, dass die Tätigkeit als Jugendwartin oder Jugendwart zwar eine zeitintensive, aber auch eine der schönsten Aufgaben in der Feuerwehr ist.
In seinem Bericht über die Mitgliederzahlen der Jugendfeuerwehren konnte sich Florian Bayer über einen Anstieg auf über 700 Jugendliche freuen. Damit gab es nach der Durststrecke zu Pandemiezeiten wieder einen Zuwachs. Im vergangenen Jahr konnten aus den Jugendfeuerwehren rund 100 Jugendliche in die aktiven Wehren übernommen werden, eine über die letzten Jahre relativ konstante Zahl. Diese Übertritte sind entscheidend für die Personalstärken der Landkreisfeuerwehren, die ihre neuen Mitglieder überwiegend durch die Jugendarbeit gewinnen.
Zahl bei den Kinderfeuerwehren steigt
Stetig steigende Zahlen gibt es auch bei den Kinderfeuerwehren. Das gilt nicht nur für die Zahl ihrer Mitglieder, sondern auch für die Zahl der Kinderfeuerwehren selbst. Ebenfalls zunehmend ist die Zahl der Übertritte aus den Kinder- in die Jugendfeuerwehren. Dabei lässt sich feststellen, das Wehren mit einer bestehenden Kinderfeuerwehr aktuell keine Mitgliederprobleme in den Jugendfeuerwehren haben. Das zeigt eindrucksvoll, wie wertvoll Kinderfeuerwehren in der Jugendarbeit sind und dass eine Gründung auch für Wehren, die dies bisher nicht getan haben, eine Überlegung wert sein sollte.
Kreisbrandmeisterin Nadine Lang berichtete in ihrem Rückblick von den Veranstaltungen im Jahr 2022, in dem für die Jugendlichen viel geboten war. Insgesamt fanden Abnahmen von drei unterschiedlichen Abzeichen statt. So stellten sich 176 Jugendliche der Jugendflamme, 81 Jugendliche legten erfolgreich die Deutsche Jugendleistungsspange ab und 331 Jugendliche nahmen am Wissenstest 2022 teil.
Beim Wissenstest konnte man sich besonders über 137 „Ersttäter“ freuen, ein Beweis für die positive Entwicklung in den Jugendfeuerwehren. Im Juni besuchte eine Abordnung der Jugendfeuerwehren des Landkreises das Pfingstzeltlager der Feuerwehr Gänserndorf, ein Austausch, der seit langem Tradition hat. In Speikern wurde im vergangenen Jahr der lange geplante Leistungsmarsch durchgeführt und im Herbst fand „Schlag den Trupp“ statt, und zwar erstmals mit Jugendgruppen aus dem gesamten Landkreis. Die geplanten Veranstaltungen 2023 stellte Kreisbrandmeister Andreas Weber vor. Insgesamt sollen drei Abzeichen abgenommen werden. Auch die Teilnahme einer Abordnung der Jugendfeuerwehren am Pfingstzeltlager der Feuerwehr Gänserndorf ist wieder geplant. In diesem Jahr soll es auch ein gemeinsames Event für die Jugendfeuerwehren im Landkreis geben.
Im Rahmen der Kreisjugendwartsitzung wurden anschließend an die Berichte Kameraden geehrt, die sich in der Jugendarbeit besonders verdient gemacht haben. Hermann Kraus, Alex Weickmann und Jochen Rupprecht erhielten die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in Silber.
Hermann Kraus (Feuerwehr Guntersrieth) ist seit über 20 Jahren Jugendwart, zwischenzeitlich nicht nur von einer, sondern sogar von zwei Jugendfeuerwehren und hat damit die Jugendarbeit seiner Gemeinde maßgeblich geprägt. Für über zehn Jahre Arbeit als Jugendwart und für seine Unterstützung für die Jugendfeuerwehr bei zahlreichen Ausbildungen und Veranstaltungen auch in seiner Tätigkeit als stellvertretender Kommandant wurde Alex Weickmann (Feuerwehr Bullach) geehrt. Jochen Rupprecht (Feuerwehr Ezelsdorf), ein langjähriger Unterstützer der Jugendarbeit, wurde nach sechs Jahren als Jugendwart zum 1. Kommandanten seiner Wehr gewählt. Er ist seitdem aber nach wie vor sehr in der Jugendarbeit engagiert.
Ehrennadel in Gold
Eine besondere Ehre gab es für Kreisbrandinspektor Thorsten Brunner. Er wurde nach seinem langjährigen Engagement in der Jugendarbeit mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr in Gold ausgezeichnet. Thorsten Brunner ist seit 2006 in der Jugendarbeit aktiv und wurde 2015 zum Kreisjugendwart ernannt. In dieser Funktion war er maßgeblich für den großen Erfolg des CTIF, der 2018 im Landkreis stattfand, verantwortlich. Im Jahr 2021 wurde er zum Kreisbrandinspektor im Dienstbezirk 1 ernannt und übergab sein Amt als Kreisjugendwart an Florian Bayer. Allen seinen Wegbegleitern und seinen Jugendfeuerwehren war und ist Thorsten Brunner auch heute noch eine große Unterstützung.