Dresden/Schwaig – Die Schwaiger Zweitliga-Volleyballer konnten bei ihrem Auswärtsspiel in Dresden gerade noch den Kopf aus der Schlinge ziehen. Nach einem hart umkämpften 3:2 (22:25, 25:21, 13:25, 28:26, 15:12) kehrten sie Samstagnacht spät, aber glücklich aus der Sachsen-Hauptstadt zurück. Dabei standen die Gastgeber von Dentalservice Gust VC Dresden in diesem Match schon ganz dicht vor dem Erfolg.
Die Volleyballer des SV Schwaig mussten in ihrem 15. Saisonspiel nicht nur zum sechsten Mal den Verlust des Auftaktsatzes hinnehmen – zunehmend mausern sich die Akteure von Trainer Milan Maric auch zu Tiebreak-Spezialisten. Zum zweiten Mal in Folge (zuletzt gelang ja ein 3:2 über Gotha) krachte es bis zum längstmöglichen Schluss im Gebälk; und „super glücklich“ zeigten sich die Gelbblauen laut Kapitän Florian Tafelmayer, letztlich noch ihren elften Sieg und zwei Punkte eingefahren zu haben.
Denn den Tabellenzehnten mal eben so aus dessen Halle zu jagen, sollte und wollte so gar nicht gelingen: Im ersten Satz fand der SVS, wie schon so manchmal, nicht in seine Rolle. Zu viele Eigenfehler begünstigen die Sachsen, die vor 103 Fans ihre Chance gegen den Tabellenvierten mit Freuden und Karacho-Aufschlägen zu nutzen wussten. Erst im zweiten Durchgang lief das Zusammenwirken der Mittelfranken besser, „die den Kampf endlich annahmen“, ihre Tändeleien vermieden und schließlich mit 25:21 den 1:1-Ausgleich erwirtschafteten.
Debakel im dritten Satz
Je mit 0:8 zurück gelegen zu haben, daran kann sich auch Tafelmayer nicht erinnern, doch für den dritten Abschnitt muss genau das bilanziert werden. Zwar konnte der SVS dann noch fünf weitere Punkte gutschreiben, doch einen Satz mit 13:25 abzugeben, klingt nach dem Debakel, das es war. Die hoch motivierten Dresdener spielten volles Risiko, Schwaig ächzte −, gab sich aber nicht geschlagen.
Dass es den Angereisten danach im vierten Satz gelang, das Ruder noch einmal herumzureißen, war „die größte mentale Leistung seit langer Zeit“, vor allem nach dem missratenden vorherigen Durchgang, so Schwaigs Kapitän. Den Gästen gelang es, einfach noch einmal mutig bei Null zu starten, das war ihre Rettung und der Schlüssel zum letztlich verdienten Erfolg.
Das bis dato längste Fünf-Satz-Duell ihrer Saison ging für die Zweitliga-Volleyballer des SVS nach 120 Minuten zu Ende, die Gelbblauen – darunter Yannick Klement zum ersten Mal als „MVP“ − gewannen das Match mit aller Mühe und eisernem Willen. Sie verbesserten sich mit den zwei Punkten auf Tabellenplatz drei – zumindest für einen Tag. Durch ihren Sieg am Sonntag zogen die Freiburger noch am SVS vorbei. Nun lauern die Schwaiger auch auf einen Sieg gegen die Mannen der abstiegsbedrohten TGM Mainz, die am nächsten Wochenende in der Hans-Simon-Halle aufschlagen werden.