NÜRNBERGER LAND – Viele Kirchengemeinden haben am Freitag der Weltgebetstag gefeiert, traditionell am Vorabend des Weltfrauentags, so unter anderen in Röthenbach und Rückersdorf.
Viele Gläubige folgten in Röthenbach der Einladung ins Evangelische Gemeindehaus. Der diesjährige Weltgebetstag stand unter der Schirmherrschaft der Cookinseln. Pfarrerin Heike Block-Mielke hieß alle Anwesenden mit der Begrüßung der Maori „Kia orana“ willkommen, was mehr als nur „Hallo“ bedeutet, sondern „Ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest wie die Sonne und mit den Wellen tanzt.“ Die Gäste wurden vom Gottesdienstteam im gekonnten Wechsel zwischen Geschichten und Berichten über die Cookinseln und Gesang auf eine Reise mitgenommen, um sich selbst zu finden und die Menschen auf den fernen Inseln im Südpazifik kennenzulernen und zu verstehen. So wurde in drei Beispielen die Lage der Frauen und ihre Lebensgeschichte in dem Inselstaat dargestellt und auch die Verarbeitung ihrer Schicksale im Glauben an Gott. Zum Ende beteten alle Teilnehmer das „Vater unser“ zuerst in Deutsch und lauschten anschließend dem Gebet in der Sprache der Maori.
Auch in Rückersdorf hatte das ökumenische Team einen schönen, informativen Abend gestaltet, passend zum Motto „Wunderbar geschaffen“. Die Begrüßung in der Landessprache mit „Kia orana“ illustrierte gleich die Intension der Frauen von den Cookinseln. Zunächst wurden den Besuchern Handwerkstechniken der Cookinseln näher gebracht. Nach einer Bildpräsentation durch Herbert Barthel mit Fotos von den Frauen und ihren Tätigkeiten gestaltete Edith Thurner einen Webteppich aus den einzelnen Beiträgen der Frauen und ein Patchwork mit Blüten für die Gebetsanliegen. Abschließend gab es bei beiden Veranstaltungen Köstlichkeiten nach Rezepten von den Cookinseln. Wichtig beim Weltgebetstag ist dabei immer der Austausch.
Auch in diesem Jahr haben Frauen aus Artelhofen, Alfalter und Vorra diesen besonderen Gottesdienst zum Weltgebetstag vorbereitet. Der Altarraum der Kirche war daher stimmungsvoll zum Thema „Südsee“ geschmückt, das Team des Weltgebetstages trug Blumenkränze und Strohhütte passend zu diesem Motto. Jede Besucherin bekam eine Muschel geschenkt und noch eine Postkarte mit einem passenden Motiv. Bilder von den Cookinseln erinnerten an das Paradies, doch auch hier gibt es Schattenseiten. Immer noch wirkt die Missions- und Kolonialgeschichte der Inselgruppe in die Gegenwart hinein, hinzu kommt die Bedrohung durch den Klimawandel mit Zyklonen und Überflutungen. Die Industrienationen möchten die reichen Bodenschätze am Meeresgrund abbauen, doch die dadurch entstehenden Schäden für das Ökosystem sind unabsehbar, referierten die Damen des Vorbereitungsteams. Die Inselbewohner sind stolz auf die eigene Maori-Kultur, obwohl die Missionare diese unterdrückten. Englisch wurde zur Amtssprache, die Maori-Sprache war in der britischen Kolonialzeit nicht erlaubt. Das Christentum hat auf den Cookinseln eine hohe Akzeptanz, der christliche Glaube wird selbstverständlich praktiziert. Es gibt verschiedene christliche Kirchen auf den Inseln. Nach dem Vaterunser bedankte sich Christa Häusler noch bei allen Mitwirkenden und lud die Gottesdienstbesucher ins Pfarrhaus ein. Dort war schon ein Büffet mit landestypischen Speisen von den Cookinseln und heißer Tee vorbereitet.