POMMELSBRUNN – Nur elf Wochen nach der Grundsteinlegung konnte beim Rathausneubau der Großgemeinde bereits Richtfest gefeiert werden. Mehr als 100 Gäste waren gekommen und begingen mit Bürgermeistern, Gemeinderat und Verwaltung dieses denkwürdige Ereignis.
Zu Beginn versammelten sich alle in der Lindenstraße, um den Worten von Dieter Kohl zu lauschen. Der Senior-Chef der Zimmerei Kohl aus Edelsfeld verlas einen ausführlichen Richtspruch, bei dem er – unterstützt von einem Helfer – mehrere Gläschen leerte, alle am Bau Beteiligten hochleben ließ und den Segen Gottes für das Haus erbat.
Als sich die Gäste dann an den im Rohbau gedeckten Tischen versammelten, hieß Bürgermeister Jörg Fritsch neben den Pfarrern Judith Felsner, Roland Klein und Johannes Schroll nicht nur Landrat Armin Kroder, seine beiden Amtsvertreter Reinhard Weih und Gabi Bleisteiner sowie die derzeitigen Gemeinderäte willkommen, sondern auch Bürgermeister und Räte vergangener Amtsperioden. Mit ihren Gattinnen waren Bürgermeister a.D. Alois Schmid sowie Altbürgermeister Werner Oberleiter gekommen, daneben Konrad Hugel, ehemaliger Bürgermeister der Altgemeinde Heldmannsberg, und die früheren zweiten Bürgermeister Hans Oberndorfer und Heribert Friedrich (Großgemeinde).
Ein besonderer Willkommensgruß galt dem ältesten lebenden Altgemeinderat, Friedemann Bohne aus Hartmannshof, und Georg Mertel, der 32 Jahre im Rat der Großgemeinde saß. Mit Bernd Bogner (Happurg), Klaus Albrecht (Kirchensittenbach) und Reiner Pickel (Weigendorf) waren auch Bürgermeisterkollegen von Nachbargemeinden der Einladung gefolgt sowie natürlich die Architekten Jochen Sörgel und Ulrich Wendland und Vertreter verschiedener Fachfirmen. Besonders bedauerte Fritsch, dass der technische Leiter der Gemeinde, Erwin Bleisteiner, aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte.
Anschließend ging er auf Einzelheiten des Baufortschritts ein, besonders auf die Spundwand, die nun dauerhaft stehen bleibe, denn „Sicherheit geht über alles“. Der Rathauschef widmete sich auch den Treffen des Arbeitskreises und der Abwägung, ob bei Kostengleichheit ein neues Rathaus gebaut werden oder der Altbau ertüchtigt werden sollte.
Der Rat entschied sich für den Neubau mit einem großen Bürger-Service-Bereich als wichtigster Schaltstelle. Zum Schluss dankte Fritsch allen Beteiligten für ihre Unterstützung, insbesondere seinem Stellvertreter, 2. Bürgermeister Reinhard Weih, und erbat mit einem alten Spruch Gottes Segen.
Auch die Pfarrer der beiden örtlichen Kirchengemeinden, Roland Klein und Johannes Schroll, erbaten Gottes Beistand für den „Ort des Dienstes an den Mitbürgern“, wobei Klein einen Bibelspruch aus dem Buch der Psalmen auslegte.
Nach einem gemeinsamen Gebet übergab er dann unter viel Heiterkeit ein „ökumenisches Tröpfchen“ an den Bürgermeister, während sich Landrat Armin Kroder vor allem über die vielen Ehrenamtlichen aus den früheren Gemeinderatsperioden freute.
Unter Applaus betonte er, dass ja auch im Bereich des Gemeinderats das Ehrenamt gelte; leider werde es nicht einfacher, Menschen für dieses in der Politik zu begeistern. Besonders freue ihn jedoch, dass der Neubau „zügig im Zeit- und Kostenrahmen“ vonstatten gehe. Dies konnte auch Architekt Jochen Sörgel bestätigen. Sehr gut habe alles geklappt, so sein Fazit. Vor allem – man sei unfallfrei geblieben und nun wünsche er viel Kraft für die „zweite Halbzeit“.
Zum Abschluss lud der Bürgermeister zum gemeinsamen Essen. Dass dieses überhaupt geklappt hat, war einem kleinen Husarenstück zu verdanken. Nachdem die hölzernen Hilfstreppen nicht stabil genug waren, um den Transport des großen Grillwagens mit einem 76 Kilo schweren Schwein zu ermöglichen, hängte man diesen kurzerhand an den Kran und schwebte den „Hauptdarsteller“ des Essens ein. Und so kam es, dass ein Schwein in Pommelsbrunn das Fliegen erlernte.