Tanz in Rosa beim Rathaussturm

Narren fordern Hersbrucker Bürgermeister zum Tanz in rosa auf

Robert Ilg, Götz Reichel und Philippe Lacroix zeigten eine blitzsaubere Hebefigur, konnten aber mit den Mädchen der Närrschbruckia-Prinzengarde nicht mithalten. | Foto: Ruppert2022/11/dba9e587128f6f861e5596de5cfd5f48fab56836_max1024x.jpeg

HERSBRUCK – Die Faschingsgesellschaft Närrschbruckia hat traditionell am 11.11 das Hersbrucker Rathaus gestürmt. Die Stadt ist nun symbolisch wieder in Narrenhand.

„Kann ich den Schlüssel auch gleich übergeben?“, fragte Robert Ilg nach Bekanntgabe der Aufgabenstellung. Beim Rathaussturm der Faschingsgesellschaft Närrschbruckia musste er die Tanz-Choreografie der Gardemädchen nachmachen. Obwohl das Stadtoberhaupt vorher einen rosafarbenen Trainingsanzug erhielt, wurde er in dem Wettbewerb nur Zweiter.

Die fünfte Jahreszeit begann in Hersbruck am „Elften Elften“ nicht um 11.11 Uhr, sondern mit fünf Stunden Verspätung. „Wir freuen uns, dass es nach einer gefühlten Ewigkeit wieder möglich ist, den Fasching durchzuführen“, sagte zweite FGN-Vorsitzende Susanne Bayer und kündigte an, die Macht in der Bürgermeisterei zu übernehmen. Ilg erinnerte an die aktuellen Probleme. Dennoch dürfe auch mal gemeinsam gelacht werden, in seinem Fall auch über sich selbst.

Bei den Gardemädchen sahen die Übungen kinderleicht aus. (Foto: Jürgen Ruppert)
Bei den Gardemädchen sahen die Übungen kinderleicht aus. / Foto: Ruppert

Ilg begrüßte zwei besondere Gäste aus Oradour-sur-Glane: seinen Amtskollegen Philippe Lacroix und den Vorsitzenden des dortigen Märtyrervereins Benoit Sadry. Wie berichtet, knüpfen der französische Ort, in dem eine Einheit der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg ein besonders grausames Kriegsverbrechen begangen hat, und Hersbruck seit einiger Zeit Kennenlern- und Freundschaftsbande.

„Ruhe bitte“

Lacroix durfte gleich einen Härtetest bestehen. Er und Stadtrat Götz Reichel standen Ilg beim Behaupten des Rathausschlüssels zur Seite. Die jüngsten Gardemädchen der Närrschbruckia demonstrierten Standwaage und Rad schlagen, was die drei Verteidiger ziemlich forderte. Applaus des Publikums vor dem Rathaus entschied, wer die Übungen besser gemacht hatte. Der Vorstand der Närrschbruckia hielt beim Beifall für die Politiker heimlich Schilder mit „Ruhe bitte“ hoch und sorgte so für ein klares Ergebnis.

Anschließend holte die Gruppe Annemon mit einem Ausschnitt aus ihrem Tanzprogramm das 2:0, denn die Bewegungsabfolge war doch etwas kompliziert. Im Finale bot ein Trio der Prinzengarde eine Hebefigur. Die beiden Bürgermeister hievten Götz Reichel empor. Trotz seines Lobs „Ich war gut da oben“ stand es am Ende 3:0. Närrschbruckia-Chefin Manuela Vogt bekam als Belohnung den Rathausschlüssel.

Für Philippe Lacroix bedeutete der FGN-Orden mehr als nur ein Trostpflaster. Umrahmt wurde der Rathaussturm von Auftritten der Gardemädchen. Das neue Prinzenpaar Andrea und Norbert lud das Publikum zum Faschingsball im Februar in die Geruhalle ein. Höhepunkt soll der Rummzug 2023 werden. 

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