ENZENTREUTH — Klasse Ambiente, tolle Musik, heimisches Bier und eine Umgebung, die es in sich hatte. Enzenreuth – hoch droben über Schnaittach am letzten Samstag! Trotz anfänglichen Regens war die Bühne fertig und pünktlich zum Auftakt mit den „Enzenstones“ verbesserte sich das Wetter und bescherte den Organisatoren und dem Publikum des alljährlichen „Rock am Rothenberg Festivals“ bis in die Nacht hineinen einen zumindest durchwegs äußerlich trockenen Rockgenuss!
Ein Ohrenschmaus für Jung und Alt, für Rocker und Musikgenießer, Gitarrenriffs im Grünen, Biergartenstimmung mit Powerchords.
Wie üblich eröffneten die Mitglieder der Musikinitiative, die „The Enzenstones“, einer Mischung aus Urgesteinen und Nachwuchsmusiktalenten, das Festival und ließen die regionale Musikszene aufleben. Nach einer kurzen Umbaupause kamen Basement Bash mit ihrem selbst betitelten dynamischen Punk-Pop auf die Bühne. Wirklich hörenswert die Frontfrau Nicole, die mit Superröhre shoutet und richtig „erwachsen“ klingt. Charismatisch beherrscht sie die Bretter, die die Welt bewegen und kommt unheimlich erfahren aber locker rüber. Von dieser Gruppe hört man sicherlich noch anderweitig mehr. Überzeugend im Gesamtkonzeptpräsentiert sich hier eine junge Formation aus Nürnberg und powered was das Zeug hält, auch wenn noch nicht die Massen da sind. Und immer noch kein Regen zum Glück – das Wetter hält.
Und wieder Soundcheck – mit Fake-Point, ebenfalls aus dem Nürnberger Land, gibt es deftige Spassmusik, das macht Laune und törnt das Publikum an. Cover mit neuer Emotion geladen, wild, deftig und irgendwie subtil instrumentiert, mit einer enormen Bühnenpräsenz und Schmackes. Da wird ein Intro zu Beginn eingespielt, das den Auftritt der Herren einläuten soll und wahrlich klasse zelebriert und inszeniert schaffen es die Musiker schnell ihr Publikum mitzureißen. Da springt der Sänger schon mal vom Schlagzeugpodest und läuft wild umher – Bewegungsmusik eben.
Rhythmisch geht es nach dieser Formation weiter mit „Fuadadeimuada“ die mit düster schwülstigen, schuljungenromantischen und nonkonform orientierten Texten samt brachial peppiger Livepräsenz Schmackes in die Bude bringen. Die fünf Jungs aus Regensburg driften durch den Vor-Abend und surfen über den Rothenberg mit ihrer Mischung aus Powerpop, Calypso und Hiphop, dass die angehende Kühle nicht mehr spürbar ist auf den Bierbänken.
Mit My Flint bricht anschließend melodischer Punkrock auf die Gemüter herein und heizt die Atmosphäre gehörig auf, bevor die ACDC Mania losgeht und alles ins Banging verfällt.
„Barock“, die Headliner des Abends präsentieren feinstes ACDC Material und Sänger Grant Forster überzeugt mit seiner Brian Johnson Stimme. Die Band um Eugen Torscher ist seit knapp zwanzig Jahren unterwegs und hat sich zur besten ACDC Coverband entwickelt. In vielen Lehrjahren wurde die Band immer wieder umorganisiert bis zuletzt das Gesamtsetup passend war. Genau das macht diese Originalität aus – nicht nur die Instrumente sondern die Leute die dahinter und spielen stehen prägen das Musikmaterial, das was vorn am Verstärker herauskommt.
Einfach heiß – was die Musikinitiative Nürnberger Land mit vielen Helfern auf die Beine gestellt hat und sich durch Wind und Wetter nicht entmutigen hat lassen. Ohne gute Organisation, Engagement und Zusammenarbeit wäre ein solches Open-Air kaum durchführbar, vor allem nicht auf Dauer und in dieser Güte.
Auf dem Rothenberg und im Umland ist das Festival nicht mehr wegzudenken. Jedenfalls ein Muss für alles was tolle Musik erleben will, mit Etwas für alle Altersklassen, vom Kinderschminken, Bratwurstfreak und Weizenfreund, vom Musikfan bis zum Biergartenhocker, Lagerfeuerromantik mit Ohrenschmaus und Zeltliebhaberei. Beim Rock am Rothenberg ist für Jung und solche die es bleiben wollen immer was geboten und bleibt auch hoffentlich so. Bleibt nur zu wünschen, dass das Engagement der Musikinitiative und ihrer Mitglieder uns erhalten bleibt und uns im nächsten Jahr wieder mit diesem Highlight versorgt – und das Wetter besser ist.