RUMMELSBERG – In Rummelsberg findet ein viertägiges Gruppenleiter-Forum des Bayerischen Jugendrotkreuzes statt, das unter dem Motto „Kreativ, aktiv und kompetent“ den Engagierten frische Ideen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen präsentiert und in Workshops übt.
Gut 80 ehrenamtlich tätige Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Bayern, samt zehn Referenten, verbrachten vier Tage im Tagungszentrum in Rummelsberg. Bei entspannter und einladender Atmosphäre erhielten die Teilnehmer frische Ideen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Von Upcycling, Umgang mit einer Airbrush-Pistole über die Gestaltung eines eigenen Podcast bis hin zu der Frage, wie Sprache unser Denken und Handeln beeinflusst, reichte unter anderem die Bandbreite der 30 angebotenen Workshops.
Organisiert haben das Event zwei hauptberufliche und zwei ehrenamtliche Mitarbeiter.
Florian Rößle, hauptberuflicher Mitarbeiter beim JRK in der Landesgeschäftsstelle München, sitzt in der umfunktionierten Bücherei und erklärt, dass er zum dritten Mal hier sei. „Wir haben das ganze Haus in Beschlag genommen und fühlen uns hier sehr wohl. Es funktioniert alles gut!“ JRK-Bildungsreferentin Daniela Frei erklärt: „Diese Veranstaltung ist nicht nur eine reine Fortbildung, sondern auch ein Dankeschön an die ehrenamtlichen Mitarbeiter.“
Ehrenamtliches Engagement
Michael Rummert ist ehrenamtlicher Mitarbeiter und überschlägt die Stunden, die er für diese Veranstaltung vorab investiert hat: „Über ein Jahr hinweg waren es gut 100 Stunden. Hinzu kommt die Zeit für den wöchentlichen Einsatz,“ erklärt der Personalreferent.
Ehrenamtlich im Vorstand des JRK ist Charleen Nowag tätig. Sie resümiert: „In letzter Zeit habe ich fast jedes Wochenende etwas für diese Veranstaltung organisiert“. “ Genauso engagiert und ehrenamtlich als Vorstand aktiv ist Luisa Bätz. Die 23-jährige Maschinenbaustudentin aus Erlangen sagt: „Ich bin Zeit meines Lebens dabei!“
Mit sechs Jahren beigetreten
Teilnehmerin Dorothee Schöps ist mit sechs Jahren dem JRK beigetreten. Seit sie 18 Jahre alt ist, leitet die jetzt 25-jährige eine Jugendgruppe in Marktoberdorf im Allgäu. Sie wollte bereits als Kind lernen, richtig zu helfen.
Der 30-jährige Urs Schmid ist aus Hechendorf am Pilsensee angereist. Mit 15 Jahren ging er zur Wasserwacht des JRK.
Seit fünf Jahren leitet der Ingenieur eine Jugendgruppe mit Schwerpunkt Erste Hilfe und Katastrophenschutz. Dort lernen die zehn Jugendlichen, die zwischen zehn und 16 Jahren jung sind, wie zum Beispiel Kochen für 200 Menschen, die in Not geraten sind, funktioniert.
Workshops satt
In unterschiedlichen Workshops setzt das JRK ihre vor zweieinhalb Jahren ins Leben gerufene Kampagne „Lass mal. . .“ um. Dabei geht es um kochen, entspannen und bewegen. Im Kochworkshop erklärt Profikoch Marcus Beran aus Hammelburg, wie es zum Beispiel klappt, mit 60 Kindern gleichzeitig zu kochen. Beran, seit 13 Jahren beim JRK, erklärt: „Dafür ist das Equipment entscheidend. In der Küche müssen zeitgleich alle Geräte ausgelastet werden.“ Tolle Sachen stellen auch die Gruppenleiterinnen beim Upcycling-Workshop aus leeren Kaffeekapseln her. Unter Anleitung der 61-jährigen Heidi Essenbach aus Ingolstadt entstehen Armbänder und Haarspangen.
In die virtuelle Welt führt Sebastian Minichmayr die Teilnehmer ein. Der Österreicher erklärt in seinem Workshop „#Humanity act digital. be human. get social.“, wie die Gruppenleiter die Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit digitalen Medien stärken können. Bildungsreferentin Daniela Frei hält einen Workshop über die Erfahrungen, die Menschen aus Krisengebieten bei Flucht und Vertreibung machen.
Zu den Werten passend
Alle Themen passen zur den sieben Werten, die das JRK und das Bayerische Rote Kreuz weltweit beherzigen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.