Abschlussfeier an der Realschule Röthenbach

Sprung in einen neuen Lebensabschnitt

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108 Abschlussschüler haben in Röthenbach ihren Realschulabschluss gefeiert. | Foto: Braun2017/07/realschule-rothenbach-abschlussfeier.jpg

RÖTHENBACH – In der Real­schule am Fränkischen Dünenweg in Röthenbach wurde am Freitag gleich doppelt gefeiert. Zum einen der Abschluss der 108 Absolventen, die die Schule mit der Mittleren Reife verlassen konnten. Zum anderen ein kleines Jubiläum: Es war die zehnte Abschlussfeier in der noch jungen Schule.

„Die Abschlussprüfungen waren vermutlich weniger schweißtreibend als der Abend heute“, scherzte stellvertretender Landrat Norbert Reh, in seiner kurzen Rede und brachte es auf den Punkt. Denn in der lichtdurchfluteten Turnhalle der Schule schwitzten die Abschlussschüler, Gäste und Ehrengäste bei gefühlten 40 Grad gut zwei Stunden lang während des vollgepackten Programms.

Neben dem Schulchor unter der Leitung von Rüdiger Habel, der Lieder wie „Time after Time“, „Happier“ oder „I still haven‘t found what I‘m looking for“ zum Besten gab, überraschten die Lehrer die Schulabgänger mit ihrer Version von „Memories“ aus dem Hit-Musical „Cats“. Nach der Zeugnisübergabe an die Schüler aller fünf Abschlussklassen wurde es beim Dank an den Schulleiter, die Lehrer und die gesamte Schulfamilie ein wenig sentimental und auch das eine oder andere Tränchen floss.

„Zehn Jahre Fleiß, Stress und Mühe haben sich endlich gelohnt“, fasste es Schülersprecherin Esra Cavus zusammen. Unter dem Jubel der Abschlussschüler und dem Applaus der Gäste rief sie: „Wir haben unseren Realschulabschluss!“ Schon in der Grundschule sei man gefragt worden, was man später denn werden wolle. Feuerwehrmann oder Polizist waren dann häufig die Antworten. Zu Beginn der Realschulzeit standen dann Arzt und Anwalt hoch im Kurs. Und heute? „Wer weiß das schon so genau“, sagte Cavus ehrlich. Dann fügte sie zuversichtlich an: „Nun muss jeder von uns selbst sein Ding machen. Wir werden unseren Weg schon gehen.“

Dieser Meinung waren auch die Ehrengäste, die den Absolventen in ihren Grußworten nur das Beste für die Zukunft wünschten. Auf dem Arbeitsmarkt sehe es momentan sehr gut aus, betonte Schulleiter Peter Müller. Denn in Wirtschaft, Industrie und Handel würden Auszubildende händeringend gesucht. „Seid engagierte Menschen, verliert dabei euer Umfeld und eure Mitmenschen nicht aus dem Auge und hängt euch in eure Ausbildung rein“, gab er den Schülern mit auf den Weg.

Blick zurück auf ein Jahrzehnt

Gleich zu Beginn hatte Müller einen Blick zurückgeworfen und die Situation vor zehn Jahren der aktuellen gegenübergestellt. Zwar habe sich an den Fakten in der Schule nicht allzu viel verändert – damals waren es 87 Absolventen, heute 108, jeweils 46 davon besuchen im Anschluss die Fachoberschule, Preise wurden bei der Nichtraucherkampagne gewonnen und Getränkeautomaten angeschafft, damals einer für kalte Getränke, dieses Mal für warme. Doch in der Welt habe sich in diesem Jahrzehnt einiges getan.

In einer Zeit, in der radikale und extreme Bewegungen auf dem Vormarsch seien, die Gewaltenteilung in einigen Staaten außer Kraft gesetzt würde, Trump die Welt mit „völlig unzureichenden Politikfähigkeiten aus den Angeln zu hebeln“ drohe und Millionen Menschen vor Krieg und Gewalt fliehen, sei es wichtiger denn je, sich bewusst zu sein, in welch glücklicher Lage wir uns in Deutschland befinden, so Müller. „Vergesst nie, dass ein friedvolles und starkes Miteinander nur mit einem Aufeinanderzugehen und unvoreingenommenen Auseinandersetzen zu erreichen ist. (…) Arbeitet mit daran, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu erhalten“, forderte er die Schüler auf.

Zweiter Bürgermeister Wolfgang Gottschalk überbrachte die Glückwünsche des Stadtrats und der Stadt Röthenbach. „Der Abschluss bedeutet einen großen Sprung im Leben, aber es warten noch viele weitere Sprünge und Hürden auf euch“, sagte er. Die Ausbildung an der Realschule sei eine gute Basis für die Zukunft. Nun gehe es darum, seine Talente zu nutzen und diese in die Gesellschaft einzubringen. Bei Schulleiter Müller und der ganzen Schulfamilie bedankte er sich für den Einsatz beim Aufbau der Röthenbacher Realschule, die heute einen hervorragenden Ruf genieße.

Der erste Vorsitzende des Elternbeirats, Heinz Seifert, betonte, wie wichtig es sei, zusammenzuhalten. Denn in der Gruppe ließen sich viele Probleme besser lösen.

28 Schüler schrieben eine Eins

Ganz alleine und trotzdem richtig gut haben einige Schüler ihre Aufgabe in der Realschule gelöst. Über ein Viertel der Absolventen, genauer gesagt 28 Schüler, haben mindestens eine Eins in den Abschlussprüfungen geschrieben. Und so wurden zusammen mit den vier Schulbesten auch die Schüler geehrt, die das beste Ergebnis in der jeweiligen Abschlussprüfung hatten.

Schulbeste mit einem Traum-Notendurchschnitt von 1,18 wurde Kers­tin Raum (10B) aus Rückersdorf. Ihr überreichte Rückersdorfs stellvertretender Bürgermeister Andreas Ellner zusätzlich einen Preis der Gemeinde. Auf dem zweiten Platz landete Oliver Tauschel (10B) mit einem Schnitt von 1,45 vor Laura Knapp und Nico Neumüller (beide 10A). Sie teilten sich den dritten Platz mit einem Notendurchschnitt von 1,64.

Nach etwas über zwei Stunden beendete Schulleiter Müller mit dem Dank an die Organisatoren dieser Feier den offiziellen Teil. Sofort flüchteten alle aus der völlig überhitzten Halle. Den Rest des Abends genossen sie bei deutlich angenehmeren Bedingungen bei Häppchen im Foy­er und netten Gesprächen im Schulhof.

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