Das Abschneiden der kleineren Parteien

Zehn Kreuze für Marx und Lenin

So sehen die Zweitstimmenergebnisse aller Parteien im Landkreis Nürnberger Land aus.2013/09/Bildschirmfoto_2013-09-25_um_10.04.58.png

NÜRNBERGER LAND (as) — Die Alternative für Deutschland stärker als die Linke, die Tierschutzpartei noch vor der ÖDP: Solche Ergebnisse der Bundestagswahl am Sonntag zeigen, dass sich außerhalb des etablierten Parteienspektrums im Nürnberger Land viel bewegt.

Unter ferner liefen: Das ist die wahrscheinlich beste  Beschreibung für das Abschneiden der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD). Die linke Splittergruppierung, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, hat gerade einmal zehn Anhänger im Nürnberger Land, sechs davon sitzen in Hersbruck.

Auch andere Parteien mit extremen Positionen waren diesmal auffällig schwach, die NPD genauso wie die Republikaner. Beide zusammen kommen auf 1312 Zweitstimmen, bei insgesamt 96 834 Wählern sind das rund 1,4 Prozent (0,9 für die NPD und 0,5 für die Republikaner). Durchaus denkbar, dass sich im Landkreis – genauso wie auf Bundesebene – die Protestwähler der Alternative für Deutschland zugewandt haben, diese nämlich kommt aus dem Stand auf 3,89 Prozent und landet noch vor der Linken, die ebenfalls starke Verluste hinnehmen muss.

Während sich die AfD-Wähler einigermaßen gleichmäßig über den Landkreis verteilen, haben vor allem FDP und Freie Wähler klassische Hochburgen. Ginge es etwa nach den Rückersdorfern, den Schwaigern oder den Laufern, die Liberalen wären über die Fünf-Prozent-Hürde (siehe nebenstehenden Text). Noch deutlicher ist das Gefälle bei den Freien Wählern, die zum ersten Mal bei der Bundestagswahl angetreten sind. In Alfeld ist die Gruppierung die zweitstärkste Kraft nach der CSU (15,7 Prozent), in Feucht erreicht sie gerade einmal 2,6 Prozent.

Exakt 731 Zweitstimmen entfielen am Sonntag auf die Tierschutzpartei, die damit noch vor der ÖDP mit ihren 580 Anhängern liegt. Kaum eine Veränderung: Beide Parteien blieben auf dem Niveau von 2009, genauso wie die Bayernpartei (276 Stimmen oder 0,3 Prozent).

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