LAUF — Großes Lob für die Entlassschüler der Kunigunden-Mittelschule in Lauf: Alle 34 Schüler der beiden neunten Klassen haben ihren Abschluss geschafft. 24 von ihnen mit dem Quali. Von den zu dieser Prüfung angetretenen Absolventen sind das 75 Prozent. Ein Anteil, der weit über dem Durchschnitt des Landkreises und des Landes liegt, so Schulleiter Michael Kirstein.
Und mindestens ebenso erfreulich: Alle Ehemaligen haben eine Lehrstelle beispielsweise, vom Kfz-Mechaniker bis zur Hotelkauffrau gefunden, manche machen eine Ausbildung, beispielsweise in der Altenpflege, und andere wollen weiter die Schulbank drücken. So werden acht Schüler auf die Mittelschulklasse 10M+ nach Schnaittach gehen, ein Schüler will sofort in die M-10-Klasse der Bertleinschule wechseln.
Zur Abschlussfeier waren die Absolventen mit Eltern und Geschwistern in der Turnhalle der Kunigundenschule zusammengekommen. Die Neuntklässer, sehr chic angezogen vor allem die Mädchen, durften dabei unter dem Applaus der Gäste zu Musik einziehen. Für den weiteren musikalischen Rahmen sorgten dann die Schulband und eine Mädchengruppe, die den Weißen Reigen vom Kunigundenfest aufführten.
Lauf feiert Vielfalt
Rektor Michael Kirstein durfte zum ersten Mal als Chef der Kunigunden-Mittelschule die Abschlussrede halten. Sehr gefreut habe er sich dabei darüber, dass sich die Schüler selbst einen festlichen Rahmen für ihre Feier gewünscht habe. Das sei so in größeren Städten leider nicht üblich. Anhand eines Bildes einer Absolventin, das auch für die Einladungen zum Fest verwendet worden war, betrachtete Kirstein ganz kurz die Schüler und ihren bisherigen und künftigen Weg. Das Bild zeigt eine Hand, die viele bunte Luftballons hält. Und so unterschiedlich die Ballons sind, so vielfältig seien auch die Schüler. Die Hände waren die Lehrer, die die Schüler festgehalten haben um ihnen Richtung und Halt zu geben. „Und das war manchmal richtig viel Arbeit“, so Kirstein.
Jetzt werden die Schüler in eine Freiheit entlassen, die es so, mit freier Berufswahl oder freier Meinungsäußerung in vielen Ländern der Welt nicht gebe. „Schätzen Sie deshalb die Freiheit und lassen sie sich in den nächsten Jahren noch von den Eltern, Meistern oder Berufschullehrern beschützen“, meinte der Rektor.
Seitens der Stadt Lauf war 2. Bürgermeister Norbert Maschler gekommen, der auch für die ebenfalls anwesende Neunkirchener Bürgermeisterin Martina Baumann sprach. „Nehmt jetzt das Leben selbst in die Hand“, so Maschler. „Ihr habt mehr Chancen als frühere Jahrgänge. Allerdings geht das Lernen auch nach der Schule weiter“.
Glückwünsche für die Besten
Zusammen mit Rektor Kirstein zeichnete Maschler dann die besten Absolventen aus: Mit einem Notenschnitt von 1,9 ist Ali Cecer bester Kunigundenschüler. In Mathe, und das hat Schulleiter Kirstein in seiner Laufbahn noch nie erlebt, steht bei Cecer eine glatte Eins. Knapp dahinter, mit einem Notenschnitt von jeweils 2,0, liegen Anna-Marie Fronemann und Leon Mündel.
Bevor die Zeugnisse verteilt wurden gab es noch einmal ein großes Lob für die Schüler von den beiden Klassleitern Friederike von der Marwitz und Sebastian Wolfrom. Es sei anstrengend gewesen, aber es habe sich gelohnt, waren sie sich einig. Vor allem schöne und gelungene Ausflüge und Fahrten, unter anderem nach London, werden wohl in Erinnerung bleiben. Trotz oder gerade auch wegen vieler Schwierigkeiten oder langen Nachsitznachmittag am Freitag. Und Sebastian Wolfrom bot seinen Schülern dann sogar an: „Bisher war ich der Herr Wolfrom, ab heute bin ich der Sebastian für Euch“.