ALTDORF – Zur Demonstration gegen Pegida am Montagabend hatte das Altdorfer Bündnis für Toleranz und Respekt aufgerufen. Um 18 Uhr, zeitgleich mit den Anhängern von Pegida, begannen die Demonstranten ihr buntes Programm und bewiesen: Die Populisten stehen keineswegs für eine Mehrheitsmeinung in Altdorf.
Eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn liefen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. Links der kleinen Rednerbühne: Einweisung der neu ankommenden Ordner. Neben dem Haupteingang zur Laurentiuskirche: Die Mitglieder des Posaunenchors arrangieren ihre Notenständer im Halbkreis um Chorleiterin Almut Peiffer. Vor der Bühne an der Ecke zur Kirchgasse: Einige Musiker-Kollegen, unter anderem der Bands Dillberg und Giftwood, stimmen ihre Instrumente. „Lieber Nägel in die Pforte als ein Brett vor dem Kopf“ stand auf einem großen gelben Plakat, das ein Demonstrant mitgebracht hatte. „Altdorf ist bunt“, auf vielen kleinen Zetteln, die von Hand zu Hand gereicht und verteilt wurden. Um 18 Uhr bot der Obere Markt in Altdorf das Bild eines gut gefüllten Platzes. Ärmlich wirkte im Vergleich zur Menschenmenge auf dem offenen Platz das Häuflein Pegida-Anhänger in seinem Absperrbereich.
Für den Dialog
„Liebe Freunde des respektvollen Umgangs“, begrüßte Sepp Feder, Sprecher des Altdorfer Bündnisses für Toleranz, Mitstreiterinnen und Mitstreiter. „Wir stehen hier gegen Hass und für einen konstruktiven Dialog.“ Jubelrufe und Applaus. Bis 19 Uhr gelte es sich deutlich Gehör zu verschaffen, ab dann wolle man aus Respekt vor der Veranstaltung in der Laurentiuskirche schweigen und zu einer stillen Mahnwache übergehen.
Anschließend an die Begrüßung sorgten die zahlreichen Mitglieder des Altdorfer Posaunenchors für einen feierlichen Einstieg in die Veranstaltung, in deren Verlauf sich eine ganze Reihe prominenter Rednerinnen und Redner in Solidarität mit dem Altdorfer Widerstand gegen Rechtspopulismus für Vielfalt und Offenheit aussprachen.
In der Stille nach dem letzten Musikstück der Bläsergruppe fiel wieder auf, was man in der Menge fröhlicher Menschen fast vergessen hätte: Auf der anderen Seite des Platzes brüllte ein Pegida-Mann ins Mikro. „Ich versuche jetzt möglichst laut zu reden, damit man das Hintergrund-Geräusch nicht hört“, erhob Altdorfs Erster Bürgermeister Erich Odörfer (CSU) seine Stimme dagegen. „Ich möchte mich von den, zwischen dem dritten Bürgermeister Pöllot und Dekan Breu geäußerten Begriffen deutlich distanzieren. Diese waren falsch und nicht angebracht“, bekräftigte er seinen Standpunkt zu den Vorfällen im Vorfeld der Veranstaltung und schloss: „Altdorf ist bunt und soll es auch bleiben.“

Freiheit des Denkens
Als Vertreterinnen des Bayerischen Landtags sprachen Alexandra Hiersemann (SPD) und Verena Osgyan (Grüne). „Eine offene Gesellschaft kann es ohne Gespräch nicht geben“, so Hiersemann. Wie vor 80 Jahren solle es im 21. Jahrhundert nicht mehr werden, fügte Osgyan hinzu. „Wir müssen einstehen für eine Freiheit des Denkens. Pegida richtet sich nicht nur gegen den Islam, sondern gegen die Werte unserer Gesellschaft.“
Ursula Kronenberg, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Altdorf, berichtete von ihrer Freude, nachdem sie von Herrn Mazyeks Zusage, am Reformationstag nach Altdorf zu kommen, erfahren hatte. „Was für eine Gelegenheit für den Austausch!“, habe sie damals gedacht. Und: „Was für ein starkes Zeichen der Kirche!“
Für den Dialog, für „einen kühlen Kopf und Herz und Verstand für Vielfalt“ sprachen sich auch die Vertreterinnen des Bundestags Gabriela Heinrich (SPD) und Martina Stamm-Fibich (SPD) aus. „Die Politik darf niemals die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben“, so Heinrich. Absurd sei, dass es heute Mut bedürfe, einen Dialog zu führen.
„Hier stehen wir…“
„We shall overcome“ sangen die Altdorfer Musiker mit vereinten Kräften daraufhin gegen derlei Ängste an und nicht wenige der mittlerweile 500 Demonstranten vor der Laurentiuskirche stimmten ein.
Landrat Armin Kroder (Freie Wähler) sprach angesichts der versammelten Menschen von seiner inneren Zufriedenheit und Freude – und sich nicht nur für ein buntes Altdorf, sondern auch für einen bunten Landkreis aus.
Dem fügte Stefan Ark Nitsche, Regionalbischof und stellvertretender Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion, frei nach Luther – und ob der es nun gesagt hat oder nicht – hinzu: „Hier stehen wir und können nicht anders. Denn: Nur der Dialog verhindert, dass wir uns die Köpfe einschlagen.“
Mit diesem bunten Programm und fröhlicher, reger Teilnahme am Protest gegen Pegida bewiesen die Altdorfer und Sympathisanten der Toleranz und des Respekts, dass sie wissen wie demokratisches Miteinander funktioniert.
Bevor die Kirchenbesucher den Platz um 19 Uhr verließen, um den Reformationsgottesdienst zu feiern, stellten sie zum Zeichen ihrer fortdauernden Anteilnahme mitgebrachte Teelichter und Kerzen auf. Eine gute Nachricht überbrachte Sepp Feder noch kurz bevor die Glocken der Laurentiuskirche zu läuten begannen: „Pegida hat die Demo abgebrochen.“ Die Rechtspopulisten hatten den Platz kurz vor 19 Uhr verlassen.
Nun ja… etwas mehr Bildung täte schon Not. Ich denke mal, dass die meistens noch nie in einen Koran geschaut haben. Auch die islamische Kairorer Erklärung der Menschenrechte wäre zu empfehlen, von den vielen Fatwas ganz zu schweigen.
Wer für den Islam ist, ist GEGEN Frauenrechte, ist gegen Schwule, gegen Menschenrechte allgemein und natürlich gegen Demokratie.
Er ist dann für Steinigung, Köpfen, durch den Koran vorgeschriebenen Tagesablauf, aber auch für Kinder- und Vielehe (vielleicht macht das für einige so den Reiz aus?)
Weshalb schaut denn keiner in die über 50 Länder, in denen der Islam herrscht, und gerade dort die Christen und Juden unglaublicher Verfolgung ausgesetzt sind?
Deutsche „Hardcoretolerante“ könnten natürlich mal versuchen, dorthin auszuwandern um uns anschließend von ihren Erlebnissen zu berichten.
(Wenn es dann noch können)…
Die journalistische „Leistung“ in den letzten Tagen zu diesem Thema hier ist nicht mehr zu ertragen.
1. Wenn man einen Regionalbericht verfasst und nicht einmal weiß, dass unser Landrat Armin Kroder nicht in der CSU ist, dann fehlt es an der Grundqualifikation. Leider passt dies zunehmend in das Bild der üblichen Medienlandschaft.
2. Wenn der Artikel auch noch veröffentlicht wird und es auch keinem anderen Kollegen beim Korrekturlesen auffällt, dann ist das Ganze noch schlimmer.
3. Warum wird nicht erwähnt, dass Dekan Jörg Breu die Veranstaltung am Reformationstag als Abwechslung zum „üblichen Lutherlalala“ (Zitat Breu) beworben hat?
Herrn Dekan Breu empfehle ich, an einer Steigerung für das „Weihnachtslalala“ zu basteln.
Empört bin ich über die Person Herrn Breu, da er persönliche Telefongespäche und E-mails an die Presse weitergegeben hat, anstatt erstmal ein Gespräch mit dem dritten Bürgermeister zu suchen.
Altdorf ist mittlerweile bundesweit in der Presse: http://cicero.de/salon/reformationstag-luther-aus-der-kirche-verbannt