Der Landkreislauf am 13. Mai führt von Entenberg nach Aspertshofen und alle helfen mit.
Tag – das geht am besten bei der 22. Auflage des Landkreislaufs am Samstag, 13. Mai. Knapp 52 Kilometer – verteilt auf zehn Etappen – warten auf Läufer und Walker. Diesmal erstreckt sich der Landkreislauf ab sieben Uhr von Entenberg nach Aspertshofen. Kurz geht es dabei auf den 3,4 Kilometern zwischen Ottensoos und Reichenschwand zu. Ausdauer ist auf den 6,9 Kilometern von Diepersdorf nach Röthenbach gefragt.
„Eigentlich sind fast alle Etappen durchschnittlich und ohne besondere Schwierigkeiten“, lautet die Einschätzung von Gerhard Burkhardt. Bis auf eine, die erste. „Die ist extrem schwer.“ Denn sie führt erst hinauf und dann hinab nach Weißenbrunn. „Aber die Läufer mögen auch die Herausforderung“, weiß der Streckenchef. Er versucht diese dann aber nicht in die größte Mittagshitze zu verlegen.
Manchmal gehe das aber nicht. Und das liegt daran, wie sich die Route überhaupt aufbaut. Ausgangspunkt seien Vereine, die sich um den Zieleinlauf bewerben können. „Daher haben wir auch keinen fixen Termin“, erklärt Burkhardt. Die nächsten drei bis vier Jahre seien schon vergeben beziehungsweise Bewerbungen da. Dieses Jahr hat Aspertshofen den Zuschlag bekommen, 2024 wird es Diepersdorf sein. „Dann –finden sicher sechs bis acht Etappen im südlichen Landkreis statt, wahrscheinlich auch am schönen Ludwigskanal.“
Wenn dem Routenfinder ein Ziel vorliegt, dann geht er rückwärts. „Von Aspertshofen muss ich erst einmal runter bis Altensittenbach“, gibt er Einblick in sein Vorgehen, „von da kann ich Richtung Hersbruck/Alfeld oder eben Reichenschwand“. Vom Sittenbachtal nach Feucht, das gehe zum Beispiel nicht: „Das schafft man nicht.“ Aus seiner Erfahrung heraus weiß er aber, an welchen Punkten er wohin abbiegen kann. Überwiegend bekommt er für seine Strecken Lob: „Wir sind Franken, da ist stille Zustimmung schon Euphorie“, meint er lachend.
Er freue sich aber auch über konstruktive Anregungen. So zum Beispiel beim letzten Treffen mit dem BRK und allen Feuerwehren. „Da hatte einer eine gute Idee wegen Parkplätzen.“ Für so etwas sei es wichtig, mit den Örtlichen zu sprechen. „Wir sind eine homogene Truppe“, ist sein Empfinden. Zu der gehört auch Organisator Frank Richartz von der Wirtschaftsförderung Nürnberger Land. Daher weiß Letzterer auch, dass es ein „No Go“ ist, als Begleiter mit über die Ziellinie zu laufen. „Das bringt immer alles durcheinander, weil man nicht weiß, gehört der dazu und hat die Startnummer verloren oder nicht.“
Dass Richartz bei der Etappenplanung mit involviert ist, hat noch einen weiteren Grund: Er muss die Teilnehmer über alles Wesentliche in Sachen Anfahrt und Parken informieren. „Da gibt es entsprechende pdfs mit Karten.“ Nachdem diese Infos alle per Mail an die Mannschaftsführer rausgehen, entfällt diesmal die Vorbesprechung mit diesen, erklärt der Wirtschaftsförderer. Was gleich bleibt, ist, dass vom Startgeld ein Euro an einen guten Zweck geht: „Heuer ist es die Tafel Nürnberger Land.“
Wichtig am Lauftag selbst sind die Menschen vom Rettungsdienst. Diese koordiniert seit Jahren Jan Wieland vom BRK Altdorf, den Richartz als „sehr engagiert“ lobt. Seine Vorbereitungen laufen seit Februar: Wir legen Abrufpunkte fest, fahren die Strecken ab, machen die Einsatzmappen für jedes Fahrzeug.“ Und davon sind ganz schön viele unterwegs – unter anderem fünf Rettungswagen, acht Krankenwagen, drei bis vier Quads, dazu zwei Notärzte, Einsatzleiter, Personen für die Verpflegung der Retter: „Wir fahren alles auf, was der Landkreis zu bieten hat.“
Richartz hat den Eindruck, dass für die 80 bis 90 Retter von BRK, ASB Jura und Nürnberger Land, Bergwacht und Wasserwacht der Landkreislauf „wie ein Familientreffen“ ist. Das bestätigt auch Wieland: „Wir haben oft Probleme, Ehrenamtliche zu finden, aber nicht beim Landkreislauf, weil da trifft man Leute und es gibt was zu sehen.“ Damit die Retter auch im Notfall ihre Arbeit machen können, hat Wieland einen eindringlichen Hinweis: „Egal, ob Läufer oder Zuschauer – Rettungswege bitte frei halten.“
Ohne Polizei, Straßenverkehrsbehörde und die Feuerwehren, die sich um die Absperrungen kümmern, „ohne die ganzen Ehrenamtlichen würde der Landkreislauf nicht funktionieren“, ist sich Richartz bewusst. Damit meint er auch die Orte und Vereine, die Starts und Zielleinläufe ausrichten. Und die wären nach wie vor nicht schwer zum Mitmachen zu bewegen. Frank Richartz findet das in dieser Zeit, in der jeder eher an sich denkt, besonders: „Beim Landkreislauf lebt eben der Gemeinschaftsgedanke.“ ANDREA PITSCH
Alle Infos unter: https://www.landkreislauf.de/