Wissenswertes über den beliebten Speise­fisch Karpfen

Ein frischer Karpfen auf dem Teller gehört besonders in Franken zur Tradition. Foto: AdobeStock #46950246
Ein frischer Karpfen auf dem Teller gehört besonders in Franken zur Tradition. Foto: AdobeStock #469502462023/08/A_HHZ601981.jpg

Der Karpfen ist der älteste Kultur­fisch in Mitteleuropa und auch eine der bekanntesten Fischarten. Sein lateinischer Name ist „Cyprinus Carpio“, er gehört zur Gruppe der Knochen­fische und zur Klasse der Strahlenflosser.

Lebensraum in Flüssen und Teichen

Der Wildkarpfen ist die Urform des Karpfens, von dem alle weiteren Zuchtformen abstammen. Sie sind vor allem durch ihr unterschiedliches Schuppenkleid zu unterscheiden. Generell ist der Karpfen ein recht hochrückiger Fisch, dessen Färbung stark variieren kann, je nach Art und Lebensraum. Karpfen, die in Flüssen leben, sind meist heller als ihre in Teichen lebenden Artgenossen.

Der Karpfen ist typischerweise durch seine Bartfäden am Maul, seinen breiten Kauflächen und seine dreireihigen Zähne zu erkennen. Er gehört zu den Weißfischen und hat unter ihnen ein einzigartiges Merkmal: die lange Rückenflosse. An ihr sind die stützenden Strahler angeordnet, die je nach Art bis zu 26 Stück zählen können. Die Brustflossen des Karpfens sind sehr nah an den Kiemendeckeln angesetzt und reichen bis fast zu den Bauchflossen. Komplettiert wird der Karpfen mit einer großen Schwanzflosse, auf der sich noch einmal eine große Anzahl an Weichstrahlern und drei bis vier Hartstrahler anordnen.

Der Wildkarpfen

Der Karpfen in seiner wilden Form ist eher langestreckt und sein Körper ist vollständig mit Schuppen bedeckt. Die Wildkarpfen wachsen sehr langsam, werden meist 30 bis 40 Zentimeter groß und können in seinem maximalen Alter von 15 Jahren bis zu 80 Zentimeter groß und sieben bis zehn Kilogramm schwer werden. Der Wildkarpfen lebt am liebsten in warmen, langsam fließenden oder stehenden Gewässern. Pflanzenwuchs ist wichtig und ein weicher Boden, zwischen denen er sich verstecken und in dem er sich eingraben kann. Denn er wird erst in der Dämmerung aktiv.

Der Wildkarpfen ist wie alle Karpfen ein Fried­fisch. Er ernährt sich vorwiegend von Würmern, Muscheln, Schnecken, Insektenlarven oder kleinen Krebsen. Diese werden ganz karpfentypisch durch Vorstülpen des breiten Maules aufgenommen. Der Bestände des Wildkarpfens sind recht niedrig geworden und sie werden deshalb nicht viel gefangen. Rein genetische Formen vom Wildkarpfen ­ findet man in Deutschland nicht mehr. Die Vermischung der reinen Gene des Wildkarpfens mit anderen Arten ist vor allem deswegen zustande gekommen, weil es in Deutschland und Europa lange keine Zuchtvorgaben, wie etwa bei der Rinderzucht gab, und jeder Teichbesitzer nach seinem Gusto agiert hat.

Unterschiedliche Zuchtformen

Der Karpfen kann sehr alt und dadurch auch immens groß werden. Eine Körperlänge bis zu 140 Zentimetern bei einem Gewicht von bis zu 50 Kilogramm sind bei einem alten Tier möglich. Dann wird der Karpfen unter guten Bedingungen so um die 40 Jahre alt sein, kann auch ein Lebensalter von 50 Jahren erreichen. Verschiedene Zuchtkarpfen sind beispielsweise Schuppenkarpfen, Zeilkarpfen und Spiegelkarpfen, sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Ausstattung mit Schuppen.

Der Schuppenkarpfen

Der Schuppenkarpfen hat im Gegensatz zum wilden Karpfen einen eher hohen Rücken und statt der länglichen mehr eine gedrungene Körperform. Besonders typisch, und das gilt für alle Zuchtformen des Karpfens, ist der Buckel nach dem Kopf des Fisches. Auch der Schuppenkarpfen ist wie der Wildkarpfen vollständig mit Schuppen ausgestattet. Dabei ist auffällig, dass diese sehr groß sind. Der Schuppenkarpfen wächst von allen Karpfenarten am schnellsten und wird von vielen Anglern sehr geschätzt. Es gibt noch spezielle Zuchtarten vom Schuppenkarpfen wie den Fränkischen oder Böhmischen Karpfen, den Galizischen Karpfen oder auch den Aischgründenkarpfen, die als regionale Spezialitäten auf den Esstischen landen.

Der Zeilkarpfen

Zeilkarpfen haben schon viel weniger Schuppen als Wild- und Schuppenkarpfen. Typischweise erkennt man sie an der Reihe sehr großer Schuppen, die an der Seitenlinie entlanglaufen. Es können auch zwei Reihen Schuppen vorkommen, dann sind diese aber etwas kleiner. Er wird auch nicht so groß und schwer wie der Schuppen- oder der Spiegelkarpfen.

Der Spiegelkarpfen

Spiegelkarpfen haben nur noch sehr unregelmäßig angeordnete Schuppen. Meist findet man die großen Schuppen in einer Reihe am Rücken entlang oder eher auslaufend im hinteren Bereich der Seitenlinie des Fisches. Der Spiegelkarpfen wird mit 50 Zentimetern durchschnittlich etwas größer als seine Verwandten, kann aber wie andere Karpfen auch wesentlich größer werden. Er wird am häufigsten in Teichzucht gehalten und auch am häu­figsten verspeist. Er wird auch als Königskarpfen bezeichnet. pro-­ shing.de

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