HAPPURG (gz) – Der Zeitplan, den Eon kurz vor Weihnachten den Happurgern zur Sanierung des Oberbeckens am Pumpspeicherkraftwerk vorstellte, war sehr ehrgeizig. Und er ist nicht zu halten. Statt im März soll es jetzt im Sommer losgehen.
In gut einer Woche, am Montag, 19. März, sollten bereits die ersten Lkw zum Deckersberg rollen, hieß es bei der öffentlichen Versammlung im Autohaus Koch Mitte Dezember. Eon hoffte auf eine schnelle Genehmigung. Die Auslegung der Pläne sollte im Januar, ein Erörterungstermin im März erfolgen, der endgültige Genehmigungsbescheid im April.
Jetzt meldet die Pressestelle des Energieunternehmens: Die Vorbereitungen zur Sanierung des Oberbeckens liefen zwar „auf Hochtouren“. Aber Eon führe noch „intensive Abstimmungsgespräche zur technischen Optimierung der Sanierungslösung“. Der Beginn der Bauarbeiten verschiebt sich auf Sommer 2012. „Wir wollen für die Sanierung des Oberbeckens die technisch beste Lösung auswählen. Dazu sind weitere Gespräche mit Anbietern und Spezialisten notwendig“, so Projektleiter Tobias Heiserer.
Damit aber ist auch der weitere in Happurg vorgestellte Zeitplan überholt. Vor dem nächsten Winter sollte der Bau der neuen Sohle fertig sein. Die Dichtungsarbeiten sollten sich bis zum Sommer 2013 hinziehen. Im Juni sollte dann das Pumpspeicherwerk neu starten. Jetzt wird sicher noch das ganze Jahr 2013 Bauzeit sein.
Zur Sanierung des Oberbeckens sind sowohl eine umfangreiche Ertüchtigung des Untergrundes als auch ein neues zweilagiges Dichtungs- und Kontrollsystem vorgesehen. Zur Sanierung des Oberbeckens wird Erdreich bewegt, das in 35.000 Lkw-Ladungen passt. Klingt dramatisch, aber bei einem guten Jahr Bauzeit sind das 100 Lkw am Tag und damit auch nur zehn pro Stunde. So weit es geht, soll abgetragenes Material vom Boden wieder im Damm verbuddelt werden.
Gearbeitet wird am Staubecken in zwei Schichten von 6 bis 22 Uhr, täglich außer Sonntag. Die Transporte sollen nur zwischen 7 und 20 Uhr rollen. Der Lärm auf der Baustelle soll den der Testbohrungen nicht übersteigen. Die Baustelle rings ums Oberbecken wird mit einem Zaun abgesperrt. Die Bauarbeiter werden in einem Containerdorf in Happurg oder Hersbruck wohnen.