HERSBRUCK – Als lokaler Energielieferant sowie Wasserver- und entsorger stehen die Stadtwerke Hersbruck im Mittelpunkt der aktuellen Veränderungen. Zwei Fragen beeinflussen dabei deren Handeln: „Wie kann auch langfristig die gute Qualität unseres Wassers gewährleistet werden?“ und „Wie können fossile Ressourcen bei Strom und Wärme ersetzt werden?“
Das Generationenprojekt Energiewende treibt die Experten nicht nur um, sondern vor allem an: Es erfordert einen neuen Blick auf das jahrzehntelang Bewährte, aber vor allem auf das gesamte Stromsystem. Dessen dauerhafte Stabilität, also höchste Versorgungssicherheit, ist das anzustrebende Ziel. Dazu ist es notwendig, die immer zahlreicher werdenden dezentralen Erzeugungseinheiten (PV-Anlage, Windkraftanlagen oder BHKWs) in der Region zu vernetzen. Daneben erfordert die Energiewende aber auch eine digitale Kommunikation der verschiedenen Sektoren Strom, Wärme und Mobilität.
Die notwendigen Veränderungen des „Projektes Energiewende“ sind oftmals raumgreifend und sichtbar. Daher ergeben sich auch Auswirkungen auf den Gewässerschutz, was die oben gestellten Fragen unmittelbar und eng miteinander verknüpft.
Die Stadtwerke Hersbruck vereinen als Konzern die Belange und Aufgaben der Stadt Hersbruck, der Hewa und der Therme. Auf diese Weise lassen sich sämtliche öffentlichen Infrastrukturen – von der Abwasserbeseitigung bis zur Wärmeversorgung – effizient nutzen und zuverlässig betreiben. Die Zuständigkeiten sind dabei klar geregelt:
- Die Hewa ist verantwortlich für die sichere Energie- und Wasserversorgung und den notwendigen Umbau der Versorgungsysteme.
- Die Stadtwerke Hersbruck kümmern sich mit ihrem rund 80 Kilometer langen Kanalnetz sowie den Kläranlagen Hersbruck und Ellenbach um die Beseitigung und die Reinigung des Abwassers im Stadtgebiet und der umliegenden Gemeinden. Darüber hinaus betreiben sie die zentrale IT für alle Bereiche des Konzerns. Hierzu gehört auch ein leistungsstarkes und zukunftsfähiges Glasfasernetz. Alle Beteiligten, aber auch Schulen und Kindergärten, sollen zukünftig in einer IT-Landschaft verbunden werden. Auf diese Weise leisten die Stadtwerke schon heute einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung in Hersbruck.
Energiewende zusammen meistern
Die Umwelt schonen und die Lebensqualität vor Ort in Hersbruck täglich ein Stück lebens- und liebenswerter machen – dafür ziehen die Stadtwerke Hersbruck mit ihren Kunden an einem Strang. Allen voran die Hewa: „Wir engagieren uns mit innovativen Ideen nicht nur für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt, sondern auch für den Umwelt- und Klimaschutz“, sagt Harald Kiesl, Vorsitzender der Stadtwerke und Geschäftsführer der Hewa GmbH.
„Jeder kann und muss mit seinem eigenen Handeln einen Beitrag zur Energiewende leisten, dann funktioniert das auch mit den Klimazielen“, zeigt sich Kiesl überzeugt von der bisher erfolgreichen Umsetzung der Generationenaufgabe vor Ort. Innovative und integrierte Energiekonzepte wie die Nutzung von Erdwärme mittels Sole-Wärmepumpe in Verbindung mit Solaranlagen auf dem Dach oder auch im Garten vergrabenen Eisspeichern sind erste Ansätze beim Neubau, die den Geldbeutel und die Umwelt schonen, betont er.
Die Stadtwerke selbst leben dieses Konzept vor und nutzen dabei Synergien im Konzern: Im neu entstehenden Baugebiet Raiffeisenstraße Süd setzen Hewa und Stadt Hersbruck eine treibhausgasneutrale und bezahlbare Energieversorgung für das Neubaugebiet um: Die Wärmeversorgung erfolgt hier über ein Niedertemperatur-Wärmenetz. Die Wärmeerzeugung wird in einer Heizzentrale über eine Wärmepumpe generiert, die über zwei Wärmequellen verfügt: ein Geothermiekollektorfeld, das unter einem Regenüberlaufbecken verbaut ist, und ein Luftrückkühlwerk, das vorwiegend im Sommerbetrieb zum Einsatz kommt.
Der benötigte Strom für die Wärmepumpen wird größtenteils durch eine PV-Freiflächenanlage im Süden des Areals und durch PV-Dachanlagen auf den Mehrfamilienhäusern bereitgestellt. Auch die zukünftigen Mieter sowie die neu entstehenden E-Ladesäulen werden auf diese Weise mit Strom versorgt, so Kiesl.
Energiewende als (Berufs-) Chance
Genau dieser Weg, individuelle Lösungen im und mit dem Klimawandel zu finden, biete vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten – gerade auch für Azubis. „Wir sind für ein kleines Stadtwerk breit aufgestellt, was den Auszubildenden Einblick in verschiedene Themenbereiche ermöglicht.“ Junge Menschen könnten sich aktiv für eine lebenswerte Heimat einsetzen sowie an den gesellschaftlich wichtigen Themen Energie, Wasser, Mobilität und Klimaschutz mitarbeiten. Das schafft in einem stark wachsenden Unternehmen auch große Zukunftsaussichten, betont Kiesl.
Die Stadtwerke und die Hewa bilden in unterschiedlichen Berufsfeldern aus: vom Elektroniker/in für Betriebstechnik, Anlagenmonteur/in, Fachkraft für Büromanagement, Fachinformatiker/in für Systemintegration bis hin zum Geomatiker/in. So unterschiedlich die Berufsbilder auch sind, so vielfältig sind die zu gewinnenden Einblicke und die Möglichkeit über den Tellerrand hinaus zu sehen. Die unterschiedlichen Bereiche stehen in regem Austausch und arbeiten „Hand in Hand“– davon profitieren auch die Azubis.
Es muss dabei nicht unbedingt die klassische Ausbildung sein, die Bewerber bei den Stadtwerken oder der Hewa einschlagen: „Auch ein duales Studium ist vorstellbar. Wir stehen hierzu in Kontakt mit diversen Hochschulen und Bildungseinrichtungen“, so Kiesl weiter.
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