Softwarehaus im ehemaligen Verlagsgebäude

Der neue Hausherr Ulrich Rummel (links) und PZ-Verleger Lambert Herrmann vor dem ehemaligen Verlagsgebäude der Pegnitz-Zeitung in Lauf. Das Zeltgerüst für die Einweihungsfeier steht schon.  Foto: Fischer2010/10/rummel_herrmann_lauf_neu.jpg

LAUF — In das ehemalige Verlagshaus der Pegnitz-Zeitung im Salvatorweg in Lauf, zuletzt 25 Jahre lang die Heimat der Laufer Stadtbücherei, ist neues Leben eingezogen.  Die Rummel AG, ein Softwarehaus mit 21 Mitarbeitern aus Schwarzenbruck im Landkreissüden, hat hier ihr neues Zuhause gefunden.

Gleichermaßen angetan vom neuen Domizil wie froh über den neuen Mieter zeigten sich Rummel-Geschäftsführer Ulrich Rummel und PZ-Verleger Lambert Herrmann. Am Freitag feiert Rummel zusammen mit Kunden, Geschäftspartnern, Freunden und Gästen aus Politik und Gesellschaft gleichzeitig „25 Jahre Kanzlei-Software“ und die Einweihung des neuen Firmensitzes in der Kreisstadt.

Mit dem Umzug von Schwarzenbruck nach Lauf schließt sich für den Unternehmer ein Kreis, auch wenn er die Immobilie des ehemaligen Verlagshauses eher zufällig bei der Suche nach neuen Räumen im Internet entdeckte, wie Ulrich Rummel erzählt. Der Laufer Rechtsanwalt Karlheinz Güllich nämlich stand Pate für die erste von Rummel selbst entwickelte Sofware für Anwaltskanzleien. „Das war eine tolle Zeit und eine super Zusammenarbeit“, schwärmt Rummel „und seither ist die Verbindung nach Lauf nie abgerissen“.

In Lindelburg bei Schwarzenbruck, wo das Unternehmen auch gegründet wurde, waren die Firmenräume zuletzt in zwei Doppelhaushälften in einem Wohngebiet nicht nur viel zu klein geworden, sondern angesichts von Kunden wie Lufthansa oder Allianz auch viel zu wenig repräsentativ. Bei der Suche nach neuen Büros stieß man zufällig auf die Annonce im Internet und dabei stach sofort das Foto des historischen PZ-Verlagshauses ins Auge. Beeindruckt sei er gewesen, so Rummel, als bei einer ersten Besichtigung das innen offene Gebäude der alten Stadtbücherei zwischen Saarstraße und Salvatorfriedhof von Sonnenlicht durchflutet wurde. „Auch wenn damals schon klar war, dass hier viel investiert werden muss.“

Inzwischen präsentieren sich alle drei Geschosse des Hauses innen komplett neu. Sämtliche Fußböden wurden erneuert, die Sanitäranlagen augebaut und total saniert, die 54 historischen Wagnerfenster mit ihren jeweils sechs Flügeln gestrichen und im ganzen Haus allein über drei Kilometer Datenleitungen installiert. Ein Vielfaches an Stromkabeln kam dazu. Und im Keller wurde das EDV-
Zentrum eingerichtet.

Vor sechs Wochen nahm das Unternehmen in Lauf seinen Betrieb auf und heute fühlen sich nicht nur der neue Hausherr, sondern auch seine Mitarbeiter sehr wohl in den alten Mauern. „Wir freuen uns jeden Tag, wenn wir hier hereinkommen und genießen die Innenstadtlage von Lauf.“ Das Ambiente eines Großraumbüros mit historischen Säulen und Nischen, alten Fenstern und Balkendecken passe ganz hervorragend zum modernen Softwarehaus mit bundesweit über 800 Anwaltskanzleien als Kunden.

Beim Gespräch mit PZ-Verleger Lambert Herrmann wird schnell deutlich, dass der 50-jährige Selfmadeunternehmer und passionierte Computerspezialist ein ähnliches Faible für das alte Haus haben. „Es freut uns sehr, dass der neue Mieter Geist und Ambiente dieses in Lauf durch PZ und Bücherei sehr bekannten historischen Gebäudes mit seiner Tradition schätzt“, so Herrmann.

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Für Rummel ist Lauf vorerst die letzte von vielen Stationen seines Lebens. In der Pfalz geboren und in Berlin aufgewachsen, kam er zum Studium nach Nürnberg. Er verliebte sich in eine Fränkin und blieb in der Region. Nicht ohne zwischendurch in Griechenland eine Surfschule betrieben zu haben. Zur Selbständigkeit kam er, weil er selbst mit der Software, die er als Außendienstler verkaufte, nicht mehr zufrieden war. „Ich konnte das besser.“ Geblieben ist dem Unternehmer seine Begeisterung fürs Handwerkliche, die er im Haus in Lauf gut ausleben konnte.

Zusammen mit seiner Frau Kornelia stand er wochenlang in dem neue Gebäude beim Ausbau an vorderster Front und baute dabei unter anderem den ehemaligen Bücherausgabe-Tresen zu einer attraktiven Steh-Theke für den Small Talk im Hause Rummel um.

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