Wie lässt sich Erfolg besser ausdrücken als in Zahlen – und mit beeindruckenden Fakten kann die Hersbrucker Hewa GmbH aufwarten: Sie stellt jährlich 50 Millionen Kilowattstunden Strom, 75 Millionen Kilowattstunden Gas, seit 2014 fünf Millionen Kilowattstunden Wärme sowie 620.000 Kubikmeter Wasser für ihre Kunden bereit und betreibt in Hersbruck die hierzu notwendigen Versorgungsnetze.
„Unser Marktanteil hier in der Region liegt bei 90 Prozent beim Strom und bei 85 Prozent beim Gas – das liegt beides über dem Bundesschnitt“, sagt Geschäftsführer Harald Kiesl nicht ohne Stolz.
Punkten mit Service
Doch warum ist die Hewa der Platzhirsch? „Vielleicht weil wir ein Bürgerstadtwerk sind, das allen Hersbruckern gehört.“ Und weil die Strategie aufgeht, ein „Kümmerer für kommunale Infrastruktur“ zu sein. Da hat die Hewa ein Leerrohrnetz-System gebaut, das sie selbst nutzt und Anbietern für Breitband zur Verfügung stellt, da werden Kunden nicht nur mit Anreizen für Treue (Thermen- Gutschein), Energiesparen (CO2-Minderungsprogramm), Erdgas- oder E-Auto (Tankgutscheine) belohnt, sondern es wird Vertrauen geschaffen und mit Service gepunktet: „Wir führen notwenige Instandhaltungsmaßnahmen an Trafostationen auch mal samstags durch, um die Betriebsabläufe unserer Gewerbekunden möglichst wenig zu behindern“, erzählt Kiesl.

Stolz ist er auch auf die eigene Erdgastankstelle, die die Hewa seit 2006 in Zusammenarbeit mit der Avia Tankstelle in Altensittenbach betreibt. Über 18,4 Millionen Menschen in Deutschland sind Pendler, Tendenz steigend. Dabei nutzen mehr als 75 Prozent der Pendler bei Entfernungen von mehr als zehn Kilometern das Auto, rechnet Kiesl vor. „Für die Umwelt stellt das erhöhte Verkehrsaufkommen eine immer größere Belastung dar. Abhilfe können hier Erdgas- und Elektrofahrzeuge schaffen. Mit ihrem geringeren Feinstaub- und Kohlendioxidausstoß wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet.“
Daher wurde der betriebseigene Fuhrpark der Hewa sukzessive auf diese umweltschonende Antriebstechnologie umgerüstet. Das Ziel: „Mehr private aber auch gewerbliche Nutzer für die Erdgas- und/oder Elektromobilität zu gewinnen.“ Neben den ökologischen Vorteilen ist vor allem ein wirtschaftlicher Aspekt von besonderer Bedeutung, betont Kiesl. Seit Juli 2011 gibt es stabile Erdgaspreise an der Tankstelle und diese Preisgarantie gilt noch bis Ende des Jahres.
Qualität und Preis stimmen
Zum Servicegedanken gehöre laut Kiesl auch, dass die Hewa beispielsweise in einem Video erklärt, wie sich die Jahresrechnung zusammensetzt oder was es mit der Baustelle im Altstadt-Carré auf sich hat. Mit all diesen Punkten versteht sich die Hewa „als kommunaler Dienstleister im weitesten Sinne“. Einer, dessen Leistung zwar kostet, aber dessen Preise gar nicht so weit weg von anderen Anbietern sind, so Kiesl. Zudem kann sich der Kunde bei der Hewa auf Qualität verlassen, wie auch diverse Zertifizierungen beweisen.

Seit 1914 kümmert sich die Hewa mit der Stromerzeugung um einen wichtigen Teil der Daseinsvorsorge in der Stadt. Entscheidend ist für den lokalen Energieversorger, dass er vorlebt, was er an Kunden in Sachen Ressourceneinsparungen und Energiewende weitergeben will. „Wir reden nicht nur über die Energiewende, wir setzen sie um und tun alles dafür, was wir können.“ Die Hewa legt größten Wert auf einen umweltbewussten, zukunftsorientierten Energiemix. Das kommunale Unternehmen hat in den vergangenen Jahren unter anderem vier Photovoltaikanlagen und drei Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen.
„Mit fast 50 Prozent ist der Anteil unseres Stroms aus regenerativen Energiequellen besonders hoch. Ein im Vergleich zu anderen Versorgern überdurchschnittlicher Wert, den wir in den nächsten Jahren weiter ausbauen werden.“ Ein Energiemanagement-System stellt regelmäßig den internen Verbrauch auf den Prüfstand. „Auf diese Weise haben wir Lüftungsanlagen, Lampen und Bewegungsmelder angepasst, bei der Wasserversorgung wichtige Änderungen umgesetzt und damit den Stromverbrauch deutlich reduziert.“
Präsent vor Ort
Was da alles möglich ist, darüber wissen die 35 Mitarbeiter – „Tendenz wachsend“ – am besten Bescheid. Daher ist Kiesl die „bewusste Präsenz“ vor Ort – vom Kundenzentrum bis zum Monteur – neben Informationen übers Internet sehr wichtig: „Der Monteur kann glaubhaft erklären, warum ein elektrischer Wasserzähler sinnvoll ist und welche Vorteile er bringt.“ Dieser meldet einmal in 24 Stunden, ob alles okay ist oder nicht. „So können zum Beispiel Lecks frühzeitig erkannt werden.“

Im Rahmen dieser „digitalen Dienstleistung“ kann die Hewa laut Kiesl auch Zählerstände für den Vermieter und Hausverwalter ablesen – ohne die strengen Datenschutzregeln zu berühren. „Das alles erhöht den Kundennutzen und verhindert Geld- und Ressourcenverschwendung“, betont Kiesl. Denn gerade mit dem kostbaren Gut Wasser müsse man sorgsam umgehen. Die Hewa gewinnt das Lebensmittel Nummer eins an drei unabhängigen Standorten in Hersbruck und verteilt es durch das eigene Netz. Das garantiere höchste Versorgungssicherheit und Wertschöpfung vor Ort, so Kiesl.
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Sicher ist auch die Stromversorgung in Hersbruck. Bundesweit fällt diese pro Hausanschluss und Jahr 15,3 Minuten aus – in Hersbruck nur 1,8 Minuten, so Kiesl: „Zum Vergleich: In England sind es 54, in Polen sogar 255 Minuten.“ Als städtisches Unternehmen liegt für die Hewa der Fokus auf der Heimat – auch beim Thema Energiewende: „Wir wollen dort Strom und Wärme erzeugen, wo beides gebraucht wird.“ Beispiel Wärmekraftwerk Bürgerbräu: Durch die gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion liefert die Hewa effizient erzeugte Wärme an den Endverbraucher in der direkten Umgebung. Und das zu einem günstigeren Preis, weil teure Netzentgelte wegfallen, so Kiesl.

Der „schnelle Cent“ interessiert Kiesl und vor allem auch den Gesellschafter Stadt nicht, sondern der Blick in die Zukunft. „Wir erwirtschaften auskömmliche Renditen, um vor Ort Energieerzeugung und -verteilung neu zu gestalten und die Energiewende voranzubringen.“ Dabei nutzt die Hewa auch Synergien mit der Stadt, wie in Sachen Tiefbau oder IT. „Die Stadtwerke sollen zur Dachmarke der öffentlichen Infrastruktur werden“, wünscht sich Kiesl. „Wir wollen ein zukunftsfähiges und breites Netzwerk aufstellen, so wie vor mehr als 100 Jahren, als die selbstständigen Wassermühlen in ein gemeinsames Stromnetz eingebunden worden sind.“
Und genau dieses spannende Umfeld hält er auch für attraktiv, um seinen Kollegen und neuen Azubis Perspektiven zu schaffen. „Es ist schon eine hohe Kunst, alle mitzunehmen auf unserem Weg“, verrät Kiesl. Angesprochen von der Hewa fühlten sich aber viele, weil sie hier Familie und Beruf gut unter einen Hut bringen, weiß er. Zwei Lehrlinge – zum Elektriker und Anlagenmechaniker – will die Hewa im September 2020 einstellen, um dauerhaft die hohe Leistungsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Denn: „Unser Anspruch ist es, dass es uns in 100 Jahren auch noch geben wird.“
Hewa GmbH
Wilhelm-Ulmer-Str. 12
91217 Hersbruck
Telefon 09151/81970
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hewagmbh.de