Caritas – das steht auf zahlreichen Fahrzeugen, die durch das Nürnberger Land fahren, auf Schildern an verschiedenen Gebäuden in Lauf, Hersbruck, Altdorf, Schnaittach, Neuhaus, Feucht, Röthenbach und Umgebung und wird bei vielen Internetsuchen nach Beratung, Anlaufstellen und in Krisensituationen angezeigt.
Doch was genau macht die Caritas eigentlich? Das fragten wir Dr. Michael Groß, der gemeinsam mit Michael Schubert geschäftsführender Vorstand der Caritas im Nürnberger Land ist. „Kurz gesagt sind wir einer der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Wir betreiben Dienste in den verschiedensten sozialen Bereichen und sprechen gleichzeitig auf politischer Ebene gesellschaftliche Pro-bleme an, um Änderungen anzustoßen und Not nachhaltig zu bekämpfen“, erklärt Michael Groß. Denn zwar könne jeder Mitarbeitende konkret die Person beraten und unterstützen, die zu ihm oder ihr kommt. Doch es seien so viele Menschen in Deutschland arm und in Krisensituationen, dass parallel dazu Strukturen im Land verändert werden müssen. Bei der Caritas Nürnberger Land arbeiten derzeit rund 330 Haupt- und 370 Ehrenamtliche, die „nicht als reine Leistungserbringer, sondern als ganze Persönlichkeit gesehen werden“, so Michael Groß. „Wir leben die christlichen Werte, für die wir stehen, nicht nur nach außen, sondern auch nach innen!“

Ein vielfältiges Hilfenetzwerk
Wussten Sie, dass die Caritas im Nürnberger Land mit 33 Einrichtungen vertreten ist? Davon werden vier gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Altdorf-Hersbruck-Neumarkt e.V. betrieben: Die Erziehungsberatung, die Beratungsstelle für seelische Gesundheit, die Flüchtlings- und Integrationsberatung und das Palliative Care-Team im Nürnberger Land, das Menschen in der letzten Lebensphase begleitet.
Wussten Sie, dass es das Projekt „In der Heimat wohnen“ in Lauf mit zwei Mietshäusern und in Hersbruck mit dem Sebastian Fackelmann Haus gibt? Hier sind 15 barrierefreie Wohnungen vermietet. Das Besondere ist die Möglichkeit der Begegnung im Haus. Nicht nur Mieter und Mieterinnen untereinander, sondern alle Interessierten aus Hersbruck und Umgebung kommen zu verschiedenen Gelegenheiten zusammen. Das Angebot ist breit aufgestellt und reicht vom regelmäßig stattfindenden Bürgercafé bis zu besonderen Veranstaltungen wie Tanztreff für Frauen, Handykursen oder fränkischem Mittagstisch. Auch künstlerische Projekte finden im Fackelmann Haus statt. Wechselnde Ausstellungen sorgen für bunte Wände im großen Gemeinschaftsraum. Einmal pro Woche werden auch Termine für allgemeine soziale Beratung angeboten. Alle Fäden laufen bei der Quartiersarbeiterin Anke Taube zusammen, die von ehrenamtlichen Kräften unterstützt wird. Ehrenamtliche Mitarbeit ist jederzeit willkommen.
Wussten Sie, dass die Caritas mehrere Anlaufstellen für psychisch Erkrankte vorhält? Neben Beratung, ambulant betreutem Wohnen und Arbeitsmöglichkeiten gibt es in Hersbruck eine Wohnmöglichkeit für jene, die das alleine nicht mehr können, das Don Bosco Haus. „Basis unseres Handelns ist die persönliche Wertschätzung der Menschen, die bei uns wohnen“ sagt die Einrichtung über sich selbst. Einige Bewohner konnten sich so gut stabilisieren, dass sie den Weg vom „versorgten Klienten“ zum Minijob-Mitarbeiter geschafft haben.

Wussten Sie, dass das Projekt NachhilFEE im Nürnberger Land als Gemeinschaftsprojekt von Unternehmen, Schul-, Jugendamt und der Caritas nach den coronabedingten Schulschließungen im Frühjahr 2021 gestartet ist, um Lerndefizite für Kinder an Grund- und Mittelschulen mit ehrenamtlicher Hilfe aufzuholen und nachhaltig zu schließen?
Wussten Sie, dass der carisma-Integrationsbetrieb es Menschen mit seelischer Erkrankung ermöglicht, einen tariflich geregelten, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern von Elektronik über Montage bis zum mobilen Mittagstisch zu finden? Und wussten Sie, dass die carisma-Gebrauchtwarenmärkte für alle offen stehen und Sie dort zu günstigen Preisen Möbel, Haushaltswaren, Spielwaren, Sportartikel und vieles mehr finden?

Wussten Sie, dass der Familienentlastungsdienst (FED) mit Hand und Fuß arbeitet? Und zwar für Menschen, deren Hände oder Füße nicht funktionieren oder fehlen. Hilfen bei allen Alltagstätigkeiten fallen darunter, wie erstmals wieder duschen können, weil es ohne Hilfe nicht ginge. Aber auch gemeinsames Essengehen, wobei das Essen eingegeben wird. Entscheidend ist die Selbstbestimmung der Betroffenen darüber, wann und was erledigt wird. Der FED ist auch zuständig für Menschen, die zwar Hände und Füße haben, aber aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas oder einer Behinderung leicht die Übersicht verlieren. Auch hier sind es Alltagsfragen, die zu bewältigen sind: „Wie und wie oft muss ich denn das Bad putzen?“, „Reicht mein Geld noch, wenn ich mir eine Sahnetorte leiste, auf die ich so Lust habe?“, „Schaffe ich meine Tagesplanung so, dass ich pünktlich zum Arzt komme?“. Nicht nur Erwachsene können ein Handicap haben, sondern auch Kinder, die gepflegt werden müssen. Der FED verschafft den Eltern eine oft dringend nötige Auszeit und macht etwas Schönes mit den Kindern.
Lust mitzumachen?!
Jetzt wissen Sie, dass die Caritas Nürnberger Land ein breites soziales Aufgabenfeld abdeckt. Ohne engagierte Angestellte oder Ehrenamtliche wäre das nicht machbar. Deshalb legen die Einrichtungen Wert auf guten Austausch, Qualität in der Arbeit und auf Arbeitsbedingungen, die zu einem zufriedenen Leben beitragen. Aber mehr geht immer: wenn Sie mitmachen wollen, dann melden Sie sich!
INFO
Caritas Nürnberger Land
- Pflege und Senioren, Beeinträchtigungen und Behinderungen, Kinder, Jugend & Familie, Besondere Lebenslagen
- Sozialpolitische Aktionen
- Mitmachen im Haupt- oder Ehrenamt, als Mitglied und im Bundesfreiwilligendienst
- Online und Präsenzberatungen
Geschäftsstelle des Caritasverbandes im Landkreis Nürnberger Land e.V.
Altdorfer Str. 45
91207 Lauf a.d. Pegnitz
Telefon + 49 9123 96 26 80
Fax + 49 9123 96 26 850
E-Mail [email protected]
www.caritas-nuernberger-land.de