HERSBRUCK – Die Baywa Baustoffe sind seit anderthalb Jahren weg vom Areal an der Bahnlinie links der Pegnitz. Nun soll aus dem Leerstand an der Houbirgstraße (ehemals Happurger Straße) ein neues kleines Gewerbegebiet werden. Der Hersbrucker Bauausschuss hat einen Bebauungsplan auf den Weg gebracht. Außerdem hat er voriges Jahr zurückgestellte Straßensanierungen genehmigt.
Die Baywa ist nicht ganz weg aus Hersbruck. In der Houbirgstraße wehen noch die Fahnen des Technikgeschäfts mit Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Geräte. Aber das rund 10 000 Quadratmeter große Gelände gegenüber mit den beiden markanten Türmen steht seit 2014 leer. Die Baustoffe und Büros sind vor etwa 18 Monaten nach Lauf umgezogen.
Jetzt befasste sich der Bauausschuss der Stadt mit der Zukunft der Fläche. Dies soll im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzepts geschehen. Die Räte bestätigten, dass — wie bisher — Wohnungen dort ausgeschlossen bleiben und dass sich nur klassisches Gewerbe ansiedeln darf. Also kein Einzelhandel, der eine Konkurrenz zur Innenstadt sein könnte, und auch kein Supermarkt.
Zuvor hatte Stadtrat Stephan Krimm zu bedenken gegeben, ob diese Entscheidung wirklich gut ist. Denn gegenüber, neben Baywa Technik, befinde sich die unschöne Brache der früheren Milchwerke Daiber. Als es vor fünf Jahren darum ging, dort eventuell eine „dm“-Drogerie und einen Mode-Markt zuzulassen, lehnte der Stadtrat ab. Création Gross sicherte sich diese Perspektivfläche. Ohne den Namen zu nennen, sagte Krimm klar, dass er dafür volles Verständnis habe. Er wolle nur nicht, dass dieses Gesamtgebiet durch eine weitere Brache in seiner Entwicklung gehemmt wird. Und nannte ein Beispiel, was belebend wirken könnte: „Einen Baumarkt könnte Hersbruck dort gut vertragen.“
Den Ausschlusskriterien stimmte Krimms SPD-Fraktion dann aber wie alle anderen zu. Wobei wohl auch ein allgemein gehaltener Bürgermeistersatz eine Rolle spielt: „Wir haben Nachfragen nach gewerblich nutzbaren Flächen dieser Größe“, sagte Robert Ilg in der Sitzung.
Weitere Artikel zum Thema
Pflaster muss raus
Ein weiteres Thema für die Räte war der 2015 wegen der Sparauflagen des Landratsamtes zurückgestellte Straßenunterhalt. Das Liegengebliebene soll nun für insgesamt eine Viertelmillion Euro in diesem Jahr angepackt werden: die obere Asphaltschicht für die Straße nach Großviehberg im April; Ausbesserungen am westlichen Gehweg in der Raiffeisenstraße; eine Oberflächensanierung an der Kreuzung Sandgasse/Raiffeisenstraße, an der Bahnunterführung Hansgörglstraße und im größeren Stil in der Blumenstraße; eine punktuell verbesserte Schulwegsicherheit am Arzbergweg, indem an einer Stelle auf Höhe der Bäckerei der Gehweg von vorne hinter die dortigen Parkplätze verlegt wird. Eine weitere Maßnahme ist das Auswechseln des Kopfsteinpflasters in der Unterführung Gartenstraße durch Asphalt. Dort gräbt die Hewa ohnehin auf, um Kabel zu verlegen. Anwohner stört der Lärm, wenn Autos darüber fahren.
Nichts Neues gibt es derweil von der Bahn zum barrierefreien Ausbau des rechten Bahnhofs. Stadtbaumeister Lothar Grimm nannte es einen „unhaltbaren Zustand“, dass bei über 5000 Fahrgästen jeden Tag die mittleren Gleise nach wie vor nur über Treppenstufen zu erreichen sind. Eine Antwort des Konzerns habe gelautet, links der Pegnitz existiere doch ein voll barrierefreier Zugang. „Das gehört zu den dicken Brettern …“, kommentierte Bürgermeister Ilg.