Bund Naturschutz

Wo sind die meisten Eichhörnchen zu Hause?

Über die Eichhörnchen-App des Bund Naturschutz lassen sich gesichtete Tiere unkompliziert melden. Auch eine Karte und eine Reihe von Eichhörnchen-Fakten hält die App bereit. Weitere Features sollen folgen. | Foto: Alina von der Strate2023/02/e5fcbf514d23a879f7b4a055728cca4148c34bae_max1024x.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Der Bund Naturschutz überarbeitet seine Eichhörnchen-App und ruft dazu auf, weiter Tiere zu melden.

Im Frühjahr 2020 hat der Bund Naturschutz (BN) das Citizen Science Projekt „Eichhörnchen in Bayern“ gestartet. Interessierte können über eine App oder die BN-Website melden, wann und wo sie Eichhörnchen entdeckt haben.

Bis heute kamen so über 35 500 Meldungen mit insgesamt 45 300 Tieren zusammen. Allein in Landkreis Nürnberger Land wurden seit Projektstart über 1000 Tiere gemeldet. Die Hotspots im Landkreis-Süden sind aktuell Unterlindelburg mit 32 und Ungelstetten mit 28 gemeldeten Eichhörnchen.

„Das ist ein großartiges Ergebnis und zeigt, dass sich viele Menschen für Eichhörnchen begeistern“, erklärt Herbert Barthel von der BN-Kreisgruppe Nürnberger Land. Bisher jedoch schwanken die Zahlen extrem. „Das kann viele Gründe haben. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass Lebensraumveränderungen, Nahrungsengpässe und die langen Hitzeperioden der letzten zwei Sommer eine Mitschuld tragen“, sagt Barthel.

Grundsätzlich gilt: Eichhörnchen folgen dem Nahrungsangebot und die Tiere brauchen samentragende Bäume, um zu überleben. „Derzeit melden uns die Teilnehmer ihre Beobachtung überwiegend aus städtischen und kommunalen Gebieten, Gärten, Parkanlagen und ortsnahen Wäldern. Gibt es dort durch lange Trockenperioden kaum Nahrung und Wasser, wandern viele Jung- und Alttiere ab. Nach erst drei Jahren Projektlaufzeit sind Interpretationen aber noch schwierig“, meint Barthel. Gute Aussagen ließen sich erst treffen, wenn über mehrere Jahre hinweg viele Daten aus allen Naturräumen vorliegen.

Neue App noch in diesem Jahr

Derzeit plant der BN, seine Melde-App zu überarbeiten und die Datenabfrage anzupassen. „Wir haben viele Rückmeldungen zu überfahrenen Eichhörnchen bekommen. Diese Meldeoption gibt es bisher nicht. Das möchten wir gerne ändern. Ebenso ist die Information interessant, an welchen Orten früher häufig Eichhörnchen beobachtet wurden und heute nicht mehr. Wir brauchen also auch die Möglichkeit, keine Funde zu melden“, erklärt Barthel.

Außerdem denkt der BN über das Integrieren von standortbasierten Push-Messages nach, welche die Teilnehmer daran erinnern sollen, Eichhörnchen an Orten zu suchen, an denen Beobachtungen fehlen – zum Beispiel im Wald.

Die beste Beobachtungszeit ist laut BN übrigens genau jetzt. Die Bäume haben noch nicht ausgetrieben, die Kronen sind kahl. Ideale Voraussetzungen für die Eichhörnchensuche.

Info

Mehr Infos unter bund-naturschutz.de.

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