NÜRNBERGER LAND – Streuobst gilt seit April 2021 als immaterielles Kulturerbe der Unesco für Deutschland, Streuobstwiesen sind Refugien der Artenvielfalt. Um die Bestände im Nürnberger Land zu erhalten und den Streuobstpakt der bayerischen Regierung umzusetzen, traf sich der erste „Runde Tisch Streuobst“ im Landratsamt.
Ziel der Initiative ist es, neue Bäume in Bayern zu pflanzen, und zwar bis 2035. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Landkreis gemeinsam mit dem Streuobstkoordinator der Regierung von Mittelfranken, Matthias Busch, den „Runden Tisch Streuobst“ ins Leben gerufen. Dazu trafen sich über zwanzig Fachleute verschiedener Organisationen aus Naturschutz, Landwirtschaft, Politik und Wirtschaft im Landratsamt, um sich zu vernetzen und sich über die Zukunft des Streuobstes im Nürnberger Land auszutauschen.
Bei dem Treffen wurden der Status Quo, Herausforderungen und Chancen besprochen. Die gute Nachricht: Das notwendige Wissen um den fachgerechten Schnitt von Obstbäumen, um die richtigen Obstsorten für die Region und die Veredelung des Obsts zu leckeren Produkten ist vorhanden. Viele Projekte zeigen, wie man dieses Wissen in die Tat umsetzt, und der Landkreis engagiert sich mit Aktionen wie dem „Gelben Band“ oder der Beteiligung an der Vermarktungsinitiative „Pomme200“.
Aber es fehlt an helfenden Händen. Das Gros wird von Ehrenamtlichen übernommen, berichtet Thomas Helfrich von der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb, und auch die engagiertesten Menschen haben ihre Grenzen. Die Anschaffung von Spezialmaschinen wie Obstsammelgeräten oder Mähraupen mit Messerbalken für die gemeinsame Nutzung im Landkreis würde eine enorme Erleichterung bedeuten. Im Namen des Kreistags konnte Landrat Armin Kroder hierfür Unterstützung zusagen.
Info: Fragen rund ums Streuobst beantworten die Kreisfachberatung für Gartenbau und Landschaftspflege des Nürnberger Landes unter Tel. 09123/9506532 und der Streuobstkoordinator Matthias Busch via Mail an [email protected].