Tipps vom LBV

So hilft man  Kohlmeise, Kleiber oder Star auf der Suche nach Nistmöglichkeiten

Wer jetzt einen Nistkasten selbst bauen will, kann sich Tipps und Anregungen in einem kostenlosen Online-Kurs holen. | Foto: Andreas Hartl/LBV2023/03/832973f0b5da3beec21c9a691d5eaf740137903d_max1024x.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) ruft dazu auf, jetzt Nistkästen in Gärten und an Balkonen aufzuhängen. Wer die Kästen selbst bauen will, kann das bei einem kostenlosen Online-Kurs lernen.

Mit den ersten Vorfrühlingstagen ist vielerorts das Gezwitscher der Singvögel morgens wieder zu hören: Mit lautem Gesang stecken die Männchen ihre Reviere ab und versuchen eine Vogeldame anzulocken. Doch höhlenbrütende Vögel wie Kohlmeise, Kleiber oder Star finden oft nur schwer einen geeigneten Brutplatz. Ihnen kann man mit Nisthilfen ganz einfach helfen. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) ruft deshalb dazu auf, jetzt Nistkästen in Gärten und an Balkonen aufzuhängen.

Ältere Bäume mit Höhlen oder dichte Hecken aus heimischen Sträuchern, wie Schlehen, Brombeere oder Heckenrose, bieten optimale Nistplätze für eine Vielfalt von Vogelarten. Wo Bruthöhlen fehlen, kann jede und jeder jetzt Nistkästen aufhängen und so praktischen Naturschutz im Garten leisten. Auch Unternehmen, Vereine und Kirchen sowie die Eigentümerinnen und Pächter von Streuobstwiesen und Kleingärten können für Nistplätze sorgen und so die Artenvielfalt aktiv fördern.

Suche ist in vollem Gang

„Mit dem Aufhängen von Nisthilfen sollte man sich beeilen, denn einige Vogelarten, wie zum Beispiel Meisen, haben sich schon zu Paaren zusammengefunden und verschaffen sich nun einen Überblick über den aktuellen Wohnungsmarkt“, sagt LBV-Biologin Angelika Nelson in einer Pressemitteilung.

Verschiedene Vogelarten haben unterschiedliche Ansprüche an einen Nistplatz. Um die Artenvielfalt im Garten zu fördern und vielleicht auch neue Arten zu entdecken, können verschiedene Nistkastenformen mit unterschiedlich großen Einfluglöchern einzeln oder in Gruppen angebracht werden. „Wer nicht nur den klassischen Meisenkasten im Garten aufhängt, kann auch Hausrotschwanz, Star und Spatz eine Brutstätte bieten. In sogenannte Halbhöhlen ziehen Bachstelze, Rotkehlchen oder Gartenrotschwanz ein“, sagt die LBV-Biologin.

Die Kästen sollten stabil und sicher vor Nesträubern wie Katzen und Mardern in einer Höhe von 1,5 bis drei Meter mit einem Aluminiumnagel angebracht werden. Eine Ausrichtung des Einflugloches nach Osten oder Südosten ist wünschenswert, damit sich der Kasten nicht zu sehr aufheizt.

„Wird ein Kasten im ersten Jahr gar nicht angenommen, kann man ihn einfach in eine andere Gartenecke umhängen“, empfiehlt Nelson. Neben einer Unterkunft brauchen die Vögel auch Nahrung. Daher erhöht ein naturnaher Garten mit vielen Insekten als Nahrung für den Nachwuchs, die Wahrscheinlichkeit auf voll belegte Nistkästen.

„Auch für die Reinigung bereits bestehender Kästen wird es höchste Zeit“, meint die LBV-Biologin. „Wer es die kommenden Tage nicht schafft, sollte die Vögel dann lieber nicht mehr stören.“ Alte Nester kann man aus den Nistkästen einfach herausnehmen. Wegen möglicher Parasiten, wie Flöhen oder Milben, empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen. Chemische Reinigungsmittel dürfen bei der Säuberung nicht verwendet werden.

Kostenloser Online-Kurs

Der LBV bietet wissenswerte Informationen zu Nistkästen in einem kostenlosen Online-Kurs an. Jederzeit buchbar können Anfänger und Fortgeschrittene in nur 30 Minuten das Wichtigste zu Nistkastentypen, Reinigung und Anbringung lernen. Bau-Anleitungen, ein kostenloses Faltblatt sowie viele weitere Informationen zu Nistkästen gibt es zudem im Internet unter www.lbv.de/nistkasten.

Beratung zu Naturschutzthemen

Zu Fragen rund um Vögel und Vogelfütterung und allen weiteren Themen, die Wildtiere wie Igel, Fledermäuse, Insekten oder Eichhörnchen und Garten betreffen, bietet der bayerische Naturschutzverband kostenlose Beratung am LBV-Naturtelefon an: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr unter 09174/4775-5000.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren