BN prüft öffentliche Gebäude

Licht aus für die Fledermaus

Das „Große Mausohr“ ist nur eine der lichtmeidenden Fledermausarten | Foto: Zahn2023/05/Fledermaeuse.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Viele Kirchen werden nachts angestrahlt. Nicht nur wegen des Energieverbrauchs, sondern auch aus Gründen des Artenschutzes sieht das der Bund Naturschutz (BN) kritisch. Die Kreisgruppe Nürnberger Land will jetzt herausfinden, ob auch Fledermauskolonien im Landkreis betroffen sind. Dafür suchen die Mitglieder im Frühjahr und Sommer Kirchen mit bedeutenden Fledermausvorkommen nachts auf und prüfen die Beleuchtungssituation.

„Viele Fledermausarten meiden Licht. Wird das Umfeld ihrer Quartiere durch künstliches Licht aufgehellt, fliegen die Tiere nachts später zur Nahrungssuche aus“, erklärt Herbert Barthel, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Nürnberger. „Damit entfallen für diese Fledermauskolonien die ersten Stunden der Nacht, die noch recht warm und besonders insektenreich sind, das Nahrungsangebot wird für sie dadurch knapper.“ In manchen Fällen würden die Fledermäuse ihr Quartier sogar völlig aufgeben, so Barthel weiter.

„Wir wünschen uns, dass zumindest die gesetzlich vorgeschriebene Abschaltung um 23 Uhr erfolgt“, betont er. Denn seit August 2019 müssen in Bayern Beleuchtungen von öffentlichen Gebäuden spätestens zu dieser Zeit abgeschaltet werden, so die Kreisgruppe weiter. Bürger, die nach 23 Uhr eine solche Beleuchtung feststellen, können sie auch den Naturschützern melden.

Dort, wo Fledermäuse auch vor 23 Uhr durch Beleuchtung gefährdet sind, hofft der BN außerdem auf eine Einschränkung während der Zeit der Jungenaufzucht.

Fledermäuse, aber auch ihre Nahrungsinsekten werden auch durch Licht an anderer Stelle gestört. Der Naturschutzverband appelliert daher an Gemeinden und Grundbesitzende, wo immer es geht, auf nächtliche Beleuchtung zu verzichten.

„Durch Zeitschaltuhren, die Vermeidung der Lichtabstrahlung nach oben oder einer Lichtaktivierung durch Bewegungsmelder lassen sich die negativen Auswirkungen reduzieren, falls eine Beleuchtung wirklich erforderlich ist“, sagt Herbert Barthel.

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