Starkregen

In Lauf entsteht ein Entlastungskanal, um Überschwemmungen zu vermeiden

Bürgermeister Thomas Lang (2. von links), hat sich bei Thomas Brosi, dem Leiter der Laufer Kläranlage (links) sowie Philipp Schwarzott und Bernhard Hammerlindl vom Bauamt vor Ort über die Baustelle in der Hersbrucker Straße informiert. | Foto: Andreas Kirchmayer/Stadt Lauf2023/09/Baustelle-Kanal-Hersbrucker-Strasse-Foto-Kirchmayer-scaled.jpg

LAUF – Bei Starkregen kam es in den vergangenen Jahren im Bereich der Hersbrucker Straße in Lauf-Heuchling immer wieder zu Überschwemmungen. Daher hat sich die Stadt entschieden, einen Entlastungskanal mit einem Notüberlauf in die Pegnitz zu errichten.

Eine wichtige Maßnahme wird der unterirdische Rohrvortrieb – also die Rohrverlegung – in unmittelbarer Nähe zur Rannaleitung sein, die an dieser Stelle im Bereich der Ortsdurchfahrt verläuft. Dieser Arbeitsschritt ist nach Angaben aus dem Rathaus für Mitte bis Ende Oktober geplant, in dieser Zeit wird die Leitung komplett entleert.

Bauarbeiten auch nachts

Der Rohrvortrieb wird nicht nur tagsüber, sondern auch nachts durchgeführt, um die Arbeiten zu beschleunigen. „Um die Sicherheit der Anlieger zu jeder Zeit zu gewährleisten“, wie die Stadtverwaltung mitteilt, werden in der Nacht „Erschütterungs- und Schallmessungen“ durchgeführt.

Die Maßnahme läuft bereits seit dem Frühjahr 2023 und wird voraussichtlich noch bis Herbst 2024 dauern. In dieser Zeit kommt es dauerhaft zu Verkehrsbeeinträchtigungen.

Einige Faktoren erschweren die Arbeiten und sorgen für die lange Dauer, wie Bernhard Hammerlindl erklärt. Er leitet das Sachgebiet Tiefbau im Laufer Rathaus. So verläuft im Baubereich die in Bezug auf Erschütterungen höchst empfindliche Rannaleitung, die die Stadt Nürnberg mit Trinkwasser versorgt. Darüber hinaus handelt es sich bei der Hersbrucker Straße um eine Hauptverkehrsstraße mit Bedarfsumleitung für die Autobahn, weshalb eine Vollsperrung oder eine längere halbseitige Sperrung für schnelleres, ungestörtes Arbeiten keine Option wäre.

Zudem waren im Baustellenbereich etliche Strom-, Gas-, Wasser- sowie Telefonleitungen zu berücksichtigen und zu Beginn der Maßnahme durch die Städtischen Werke und die Telekom zu verlegen. Die Zufahrten zu Edeka, McDonalds, Arbeitsamt und anderen Gebäuden müssen aufrechterhalten werden, die Platzverhältnisse zur Abwicklung der Baustelle sind deshalb äußerst beschränkt.

Beauftragt hat die Stadt das Ingenieurbüro Meyer und Schmidt aus Lauf. Die reinen Baukosten für den Entlastungskanal ohne Nebenkosten betragen etwa 5,2 Millionen Euro. „Baustellen sind bei Verkehrsteilnehmern immer unbeliebt, aber wir handeln hier aus gutem Grund“, sagt Bürgermeister Thomas Lang. Und weiter: „Die Maßnahme ist notwendig und kommt der Bevölkerung zugute.“

Gerüstet für viel Wasser

Im Einmündungsbereich der Heuchlinger Hauptstraße entsteht ein Regenüberlauf, der das Abwasser im Normalfall zur Kläranlage leitet. Bei Starkregen, wenn der Kanal zur Kläranlage voll ist und sich das Wasser stauen würde, fließt das überschüssige Regenwasser künftig in den Entlastungskanal und wird nach Süden zur Pegnitz geleitet.

Durch den neuen Kanal belastet das Regenwasser nicht mehr wie bisher das Kanalnetz in der Altstadt. Man erspart sich noch aufwendigere Kanalvergrößerungen im Stadtgraben.

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