Kamera, Blitz und Stativ

Fotoclub Hersbrucker Land stellt in Lauf vielfältige „Sichtweisen“ aus

Die Mitglieder des Fotoclubs Hersbrucker Land bei der Eröffnung ihrer Fotoausstellung in der Laufer Wenzelburg. | Foto: Miehling2023/09/Ausstellung-Wenzelburg.jpeg

LAUF – In einer Zeit, in der im Vorübergehen Schnappschüsse mit dem Smartphone entstehen und Influencer mit aufbereiteten, briefmarkengroßen Fotos viele „Likes“ erhoffen, erscheint die Fotografie mit Kamera, Blitz und Stativ wie ein Relikt aus der Urzeit. Dass sich so aber Momente festhalten lassen, die im Großformat zu wahren Kunstwerken werden, zeigt der Fotoclub Hersbrucker Land mit seiner Ausstellung in der Laufer Wenzelburg.

Unter dem Titel „Sichtweisen“ hatten die Fotoenthusiasten zur Vernissage ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung eingeladen, in der jeder sechs Beiträge zum gemeinsamen Thema liefert – eine Schau mit großer Vielfalt, überraschenden Perspektiven und neuen Blickwinkeln in allerhöchster Qualität.

Für Letztere sorgt auch, dass die Wurzeln des Fotoclubs noch im analogen Zeitalter der Fotografie liegen. Der Blick durch den Sucher, die überlegte Wahl von Belichtungszeit und Blende – die Hobbyfotografen haben das Handwerk gelernt, was sich auch zeigt, wenn sie mit digitaler Spiegelreflex oder moderner Spiegelloser fotografieren. Ob mit Makro-, Zoom-, Weitwinkel- oder Teleobjektiv – sie gehen mit Leidenschaft auf Motivsuche und präsentieren ihre eigene Sichtweise.

Manfred Pittroff lässt inmitten grüner Blätter und blauen Meeres einen geschliffenen Diamanten blau, rot und violett aufblitzen. Roland Maier nimmt in seiner „Serie am Meer“ Alltagsgegenstände in den Fokus und lädt zum Innehalten und Nachdenken ein. Richard Heinrich fängt Naturstimmungen ein: den Spaziergang am Morgen, schemenhaft die Bäume, durch die der Strahl des ersten Sonnenlichts bricht.

Jürgen Schleinkofer geht für seine Nahaufnahmen auf den Boden und findet sich „Aug‘ in Aug‘ mit dem Feuersalamander“. Wolfgang Oechsler hat für die Serie über den Tiger im Nürnberger Tiergarten lieber die sichere Entfernung und das Supertele gewählt und Matthieu Favre steuert den Blick aus der Vogelperspektive mit Drohnenaufnahmen bei. Einen Dialog von Menschen im Gespräch mit Schattenbildern hat Theodor Kern in Szene gesetzt. Günter Meichner inszeniert mit Schwarz-Weiß-Detailaufnahmen „Stillleben“, während Susanne Kiene Strukturen in der Natur und im urbanen Leben einfängt. Ulrich Keine rundet mit Studioporträts und Streetfotos die Ausstellung ab.

„Wir wollen in dieser Ausstellung ins Gespräch kommen“, erklärte Kurator Ulrich Keine bei der Vernissage in der Burgstube, wo sich zahlreiche Besucher versammelt hatten.

Info: Die Ausstellung ist bis Sonntag, 29. Oktober, zu den Öffnungszeiten der Wenzelburg zu sehen.

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