SCHWARZENBRUCK/BURGTHANN – In der Tradition evangelischer Kirchentage will auch der 38. Kirchentag in Nürnberg vom 7. bis zum 11. Juni etwas „von unten“ bewegen. Das kam zwei Fotografen aus der Region gelegen, die sich auf den Weg machten, um Kirchenräume auf unkonventionellem Wege fotografisch zu erschließen und die Sinne der Betrachtenden „in Bewegung“ zu bringen.
Alle Einstellungen der Kamera bleiben fixiert. Nur die Kamera bewegt sich um die eigene Achse. Ziel ist es, von einem Punkt aus, die gesamte Kirche fotografisch zu erfassen. Das kostet Zeit. Aber am Ende eines längeren Entwicklungsprozesses wartet eine ungewohnt geheimnisvolle Kirchenperspektive auf. Mehrere hundert Bilder sind nötig, um ein Bild zur Druckreife zu bringen. Die beiden Fotokünstler, Monika Rösler und Rüdiger Kretschmann, sind bereits über ein Jahr lang unterwegs, um ihre seltenen Kirchenbilder zu erstellen. Ihre Ausstellung steht unter dem Motto, das das Leitthema des Kirchentags aufgreift: „Jetzt ist die Zeit. Vertrautes neu gesehen. Magie der Verwandlung von Kirchenräumen“.
Bei den fast dreißig Bildern der Ausstellung gelingt es, im Betrachter eine Bewegung auszulösen, die lange offen lässt, wohin. Denn das Auge sucht zunächst Vertrautes zu entdecken. Oft ist es gar nicht so leicht, die Kirchen zu erkennen. Wenn sich Kirche um eine Kugel herum neu aufbaut, dann werden Oben und Unten, Vorne und Hinten unversehens relativ.
Die beiden Fotografen, die im Film-Foto-Video-Club Schwarzenbruck zu Hause sind, haben während ihrer Ausstellung beim Kirchentag auch etwas zum Mitnehmen dabei und bieten dies zum Verkauf an: Kunstkarten und Memories. Die geben klein wieder, was die Ausstellung in Groß zeigt. Diese ist auf dem Kirchentagsgelände im Messezentrum in Halle 8 vom 8. Juni bis 10. Juni, jeweils von 10.30 bis 18.30 Uhr zu sehen.