FRÄNKISCHE SCHWEIZ – Der Frost hat Einzug gehalten. Da hilft viel Bewegung. Wanderautor Alexander Pavel hat rings um den Ort Kleingesee im Landkreis Gößweinstein in der fränkischen Schweiz einen guten Tipp für eine 9,5 Kilometer lange Wintertour.
Vom Parkplatz folgt ihr eurem ersten Wanderzeichen, dem Roten Ring, ein Stück an der Straße entlang nach rechts. Nach gut 100 Metern verlasst ihr die Straße in der nächsten Kurve und biegt mit dem Roten Ring nach links in einen Feldweg ab. Zuerst trägt euch der Feldweg etwa 100 Meter auf freier Fläche Richtung Kleingesee, dann nach rechts hinüber zum Waldrand (dort könnt ihr den Rotring erkennen) und in den Wald hinein.
Schon nach wenigen Metern erheben sich links von euch die ersten Felsen noch recht zaghaft aus dem Waldboden. Bald formieren sie sich zu immer stattlicheren Felsformationen, die sich immer kühner den Baumkronen entgegenschieben.

Im weiteren Verlauf türmen sich die grauen Giganten regelrecht auf- und übereinander und bilden das beeindruckende Felsmassiv des Preßknocks, das ihr immer weiter nach links umrundet. Zwischen den zerklüfteten Felswänden, den bizarren Türmen und den engen Nischen des Preßknocks sollen einst garstige Hexen ihr Unwesen getrieben, wilde Feste gefeiert und ihren Pakt mit dem Teufel besiegelt haben.
Vom Rotring nach links oben abzweigend bieten euch unmarkierte Pfade an mehreren Stellen die Gelegenheit direkt an den Fuß der stattlichen Felsen zu gelangen, um das Massiv näher in Augenschein zu nehmen. Doch Obacht! Wer weiß schon, was oder wer sich auch heute noch in den Felsspalten vor dem Tageslicht verbirgt.
Kurz hinter dem Preßknock gelangt ihr an eine Einmündung mit Wanderzeichenbaum. Ihr biegt mit dem Rotring und dem Blauring Richtung Kleingesee und Bärnfels nach links ab und folgt diesem Wanderzeichen für etwa 30 Meter. Dann, beim nächsten Wanderzeichenpfahl, verabschiedet ihr euch von Blau- und Rotring und verlasst den markierten Wanderweg nach rechts in einen unmarkierten Weg.
Dieser Weg trägt euch, unterhalb eines großen Felsenturms und links vorbei an einer weiteren Felswand nach gut 200 Metern leicht rechts direkt hinauf zum Sattel der Wappenwände. Vom Hauptweg zweigt dort ein sehr schmaler Pfad nach links ab, auf dem ihr die Felswand ein Stück umrunden könnt.
Zur Geisskirche
Von den Wappenwänden folgt ihr dem unmarkierten Weg weiter durch den Wald nach unten. Schließlich mündet der Weg am Waldrand in einen breiteren Weg, dem ihr nach links folgt. Schon bald erkennt ihr rechts an einem Baum euer neues Wanderzeichen, den Blauen Ring. Er trägt euch bequem hinüber an den Ortsrand von Allersdorf. Dort gelangt ihr an eine Weggabelung.
Hier verlasst ihr den Blauring und wechselt auf das gelbe Wanderzeichen des Terrainwegs, dem ihr nun nach links folgt. Links von euch erheben sich im Wald die stattlichen Felsen der Rabenleite.
Ihr folgt einfach immer dem Terrainweg. Er führt euch sanft bergab, über die Landstraße und über den Schmiedsberg an den Ortsrand von Türkelstein. Dort verlasst ihr den Terrainweg und biegt mit der hölzernen Beschilderung zur Geisskirche scharf nach links ab. Ihr geht entlang einer Weide etwa 300 Meter nach links hinüber zum Waldrand.
Dort öffnet sich eine Schneise, durch die ihr bereits das gewaltige Felsmassiv der Geisskirche erkennen könnt. Ein schmaler Pfad führt euch empor zu den Felsen und dem sich inmitten des Massivs weit öffnenden Felsentor der Geisskirche. Dieses bietet euch zu jeder Jahreszeit einen erhabenen Anblick.
Geräumige Höhlen und höhlenartige Durchgänge mit Namen wie Geisskirche oder auch Kuhloch findet ihr in der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz übrigens immer wieder. Diese Orte verdanken ihre Namen tatsächlich dem einstmals verbreiteten Brauch, das liebe Vieh in diesen natürlichen Unterständen vor unschönen und gefahrvollen Wetterkapriolen in Sicherheit zu bringen.
Durch die Felsenwelt
Nun folgt ein langes Stück ohne Wanderzeichen. Ihr durchquert die Geisskirche und erreicht auf einem schmalen Felsenpfad schon nach etwa 50 Metern ein weiteres Höhlenportal, dessen Innenraum man sich ebenfalls durchaus als natürlichen Stall vorstellen kann. Direkt unterhalb dieser Höhle zweigt ihr mit schmalem Pfad nach links unten ab und erreicht schon bald die Einmündung in einen breiten Fahrweg, dem ihr nach rechts folgt. Bald wandert ihr über eine Freifläche und dann wieder in den Wald. Hier gabelt sich der Weg.
Graue Riesen
Ihr geht nach links leicht bergan und passiert schon nach wenigen Metern die ersten Felsen. Der Weg trägt euch hinauf zu einem Sattel und dahinter wieder hinunter. Auf dem Weg nach unten haltet ihr euch rechts und wandert am Fuße einiger wunderschöner Felsformationen. Nach einer Baumzucht geht es ein wenig hinauf und an eine Kreuzung. Hier biegt ihr rechts ab und steigt, vorbei an einem Jägerstand, wieder hinunter. Rechts des Weges grüßen euch weiterhin graue Riesen, zusammengefügt und zielgerecht platziert von gewaltigen und urtümlichen Kräften, die einst diese wundervolle Landschaft geschaffen und geformt haben. Schließlich mündet euer Pfad weiter unten in einen breiten Fahrweg, dem ihr, weiterhin ohne Wanderzeichen, nach rechts und sanft bergan folgt.
Nun durchwandert ihr auf bequemem Weg die faszinierende Felsenwelt Engenreut und Salzlecken. Während links von euch bald schroffe Klippen nach unten stürzen, türmen sich am Hang rechts von euch gewaltige Felsmassive auf. Besonders angetan hat es uns ein nach vorne immer schmaler zulaufender Felsen, der sich uns, gleich einem steinernen Schiffsbug die kalte Winterluft durchpflügend, vom Wegesrand entgegenschob und seinen Schatten auf den Weg warf.
Tief in den Wald hinein
Dann verabschieden sich die Felsen und ziehen sich wieder vom Wegesrand tiefer in den Wald zurück. Ihr folgt immer weiter dem breiten Fahrweg durch den Wald. Bald überquert ihr eine erste große Kreuzung, dann erreicht ihr die zweite Kreuzung. Hier, links von euch könnt ihr an einem Baum das Wanderzeichen des Rotrings ausmachen, biegt ihr nach links ab. Der Rotring führt euch zurück nach Kleingesee und oberhalb des Ortes noch einmal vorbei am Felsmassiv des Preßknocks.
Schließlich trägt euch der Rotring bequem zum Wanderparkplatz zurück, an dem ihr eure Tour beendet. Abgesehen von den vielen spektakulären Felsen, die es auf dieser Wanderung zu bestaunen gibt, faszinierte uns die wunderschöne Winterlandschaft, die es hier zu entdecken gibt. Wenn unten in den Tälern der Schnee schon längst geschmolzen ist, bleibt er hier oben noch einige Zeit liegen und entzückt den Winterwanderer mit grandiosen Eindrücken.
Autor: Alexander Pavel
Info zur Wanderung
Länge :9,5 Kilometer
Höhenmeter :258 Hm
Dauer : Fit: 2,5 Std./Normal: 3,5 Std./Kids: 4 Std.
Sonne/Schatten :größtenteils schattige Waldwege
Parken:Kostenloser Parkplatz an der Straße von Kleingesee Richtung Allersdorf kurz hinter dem Ortsausgang Kleingesee
Parkplatzgröße : 5–6 Autos
Festes Schuhwerk : Ja, und am besten wasserdicht