ALTDORF – Der Bauernmarkt feiert diesen Juni sein 30-jähriges Bestehen und erfreut sich auch heute großer Beliebtheit. Tradition wird nach wie vor groß geschrieben, auch wenn die Corona-Pandemie einige Änderungen mit sich bringt.
Frisches Gemüse, würziger Käse und bunte Farben soweit das Auge reicht. Die visuellen, geruchlichen und gustatorischen Eindrücke auf dem Altdorfer Bauernmarkt sind vielseitig. „Daran hat sich in den letzten 30 Jahren auch nicht viel geändert“, erklärt Robert Bauer, erster Vorsitzender des Altdorfer Bauernmarkts. Er kennt den Markt seit seiner Kindheit und verbindet viele schöne Erinnerungen an die Besuche jeden Samstag. Seine Familie war seit der Gründung mit dabei und seit drei Jahren ist er nun schon Vorsitzender. Vor 15 Jahren hat er selbst mit dem Verkauf angefangen, davor verkaufte er in Fürth sein frisches Obst und Gemüse.
Er schmunzelt, wenn er an die Gründungsphase zurückdenkt. „Damals wurden Marktverkäufer oft belächelt, weil viele Bauern eher palettenweise an den Großhandel verkauft haben“, sagt Bauer. Derartige Märkte seien damals noch nicht so beliebt gewesen. Er stellte sich die Frage, in welche Richtung er gehen will und entschied sich für den Bauernmarkt. Er bereut diese Entscheidung nicht. Mittlerweile steht sein Stand an acht verschiedenen Märkten jede Woche. „Wir hatten von Anfang an viele Kunden und daran hat sich bis heute nichts verändert!“
Ehrliche Ware
Das habe mehrere Gründe. Einerseits werde die Tradition sehr geschätzt. Vieles sei in den letzten 30 Jahren gleich geblieben. „Nur das Angebot variiert immer mal wieder“, erklärt er. Beispielsweise bietet er an seinem Stand mittlerweile exotisches Gemüse, wie Pak Choi an, das für asiatische Rezepte sehr beliebt ist. Der Grundgedanke sei aber nach wie vor: „Die Produkte sind alle selbst erzeugt, haben eine gute Qualität und kurze Lieferwege, kurz gesagt, ehrliche Ware.“

Man achte bei der Auswahl neuer Händler darauf, dass sie auch einen Bezug zur Landwirtschaft und ihrem Erzeugnis haben. Importierte Ware sei tabu und es werde auch der Hof oder der Stall vom Verein betrachtet. Insgesamt seien zur Zeit 14 Stände mit vielen verschiedenen Waren, von Obst und Gemüse, über Käse, Fleisch und Wurst,bis hin zu Wein, Likör und Pflanzen vertreten. Derzeit werde die Internetseite aktualisiert, um den Kunden mehr Informationen bereitzustellen. In einigen Wochen könne man wieder darauf zugreifen.
Der Markt als Treffpunkt
Andererseits sei das Klientel aus allen Altersschichten und komme aus der ganzen Umgebung. „Eltern geben ihre Erfahrungen weiter und nehmen ihre Kinder mit auf den Markt.“ Das habe er bei vielen gesehen, die wie er mit dem Bauernmarkt aufgewachsen sind. Es sei jedes Mal herzlich, persönlich, geradezu familiär. „Es geht um mehr als nur den Einkauf, die Leute sprechen über Probleme, Kummer, Freude bis hin zu Rezepten“, erzählt er. Es sei wie ein großer Stammtisch, bei dem jeder jeden kennt. Das wiederum funktioniere nur bei gegenseitigem Vertrauen, das laut Bauer gegeben sei. „Wir sind dankbar, so treue und tolle Kunden zu haben“, betont er.
Ein Kunde komme sogar jeden morgen noch während des Aufbaus vor 7 Uhr, um den Händlern Kaffee zu bringen. „Es sind etliche Freundschaften entstanden und ohne dieses Gefühl würde einfach etwas fehlen!“
Die Corona-Pandemie habe zum Glück keinen allzu großen Einfluss gehabt und der Markt musste nie ausfallen. Auch weil der Verkauf von Lebensmitteln immer eine besondere Rolle spielt. „Außerdem haben wir einen guten Draht zur Stadt Altdorf und zur Polizei und konnten eine gemeinsame Lösung finden“, erklärt Bauer.
Die Stände seien etwas auseinandergerückt, es wurden Absperrungen aufgestellt und Laufwege geschaffen. „Das ganze Team ist super mitgezogen und unsere Marktmeister haben einen klasse Job gemacht.“
Einzig die geplante Feier zum Jubiläum sei der Pandemie zum Opfer gefallen. Das werde aber sicher nachgeholt: „Wir haben den 33. Geburtstag ins Auge gefasst, das ist doch eine schöne Zahl!“
Info:
Der Markt findet samstags, 7 bis 12 Uhr in der Altdorfer Innenstadt statt. An Feiertagen wird auf den Freitag davor ausgewichen.