SRI LANKA – Der an den legendären Boxkampf zwischen Muhammad Ali und George Foreman 1974 in Kinshasa angelehnte Name „Rumble in the jungle“ sagt eigentlich schon alles über dieses Mountainbike-Etappenrennen auf Sri Lanka: Doch Alexander Geelhaar und Thomas Begert vom Team Teuchert ließen sich von den Widrigkeiten dieser hammerharten Ausdauerprüfung nicht schrecken und fuhren mit Platz drei und fünf ein exzellentes Ergebnis ein.
Schon gut eine Woche vor Rennbeginn reisten Alexander „Ali“ Geelhaar (Schnaittach) und der Veldener Thomas Begert in den Startort Negombo auf dem Inselstaat südöstlich von Indien an, um sich auf die bevorstehende Vier-Tages-Prüfung über 250 Kilometer und 10 000 Höhenmeter so gut wie möglich vorzubereiten.
Am Tag vor Rennbeginn gab es die obligatorische Startnummernvergabe mit Vorstellung der Favoriten – darunter der mehrfache kanadische Marathonmeister Corry Wallace, der mehrfache britische Crossmeister Nick Craig sowie der frühere „Rumble in the jungle“-Sieger Ajay Pandyt aus Nepal.
Die erste Etappe über 80 Kilometer und 2500 Höhenmeter startete in Kuda Oya im Süden der Insel. Schnell etablierte sich eine acht Personen starke Spitzengruppe, angeführt von Corry Wallace, der „gleich richtig Druck machte“, sagt Geelhaar.
Der Tag sollte einer der heißesten werden und am Fuße des letzten Anstieges mit 1200 Höhenmetern und Wegen, die eher einem Steinbruch ähnelten als Gebirgspfaden, fing das große Leiden an. Nach knapp über vier Stunden überquerte Nick Craig als Tagessieger die Ziellinie vor Wallace und Geelhaar. Thomas Begert kam gut eine Stunde nach seinem Teamkollegen als Siebter an.
Am nächsten Tag stand ein Rundkurs über 70 Kilometer mit 2500 Höhenmetern an. Start und Ziel befanden sich in Haputale, mit 1500 Metern über Normalnull einer der höchst gelegenen Orte von Sri Lanka. Alexander Geelhaar fand gleich einen guten Tritt und klemmte sich lange ans Hinterrad von Corry Wallace. Doch das schnelle Tempo rächte sich am letzten langen Anstieg, so dass Geelhaar die Etappe erneut als Dritter beendete. Begert fuhr direkt dahinter auf Rang vier ins Ziel.
Sofort steil bergauf
Die dritte Etappe ging von Kalupahana nach Nuwara Eliya. Der Kurs führte von Beginn an steil bergauf, die Fahrer mussten auf den ersten rund 16 Kilometern satte 1370 Höhenmeter mit durchschnittlich 9,2 Steigungsprozent bewältigen. Die beiden Fahrer vom Team Teuchert hielten sich gut in der Spitzengruppe – bis es später am Tag zu regnen begann und sich die Strecke in eine fast unbefahrbare „Schlitterbahn aus rotem Lehm, Schlamm und Schotter verwandelt hat“, erzählt Geelhaar.
Begert traf der Wettersturz zum ungünstigsten Zeitpunkt, auf einer langen steilen Auffahrt durch Geröll und Wiesen. Da blieb dem 24-jährigen Veldener nichts anderes übrig, als sein Rad die steilen Anstiege hinauf zu schieben. Dennoch wurde er am Ende der Regenschlacht Tagessechster und festigte damit seine Position im Gesamtklassement. Alexander Geelhaar kurbelte derweil erneut auf den dritten Platz ein und hatte sich so schon ein gutes Polster zu seinen Verfolgern geschaffen.
Am letzten Tag war vor allem Thomas Begert gefordert, betrug sein Vorsprung auf seinen auf Rang sechs platzierten Verfolger Dane Steve Nugera gerade einmal zwei Minuten. Deshalb jagte der Veldener vom Startschuss weg als Erster in den berüchtigten letzten 1000-Höhenmeter langen Anstieg der Tour. Lange hielt er seine Führungsposition, allerdings musste er dann seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen und die Spitze mit Wallace, Craig und Geelhaar ziehen lassen.
Als Tagesvierter aber zurrte Begert seinen fünften Platz im Abschlussklassement fest. „Ali“ Geelhaar erkämpfte sich wie schon an den drei Tagen zuvor den dritten Platz und sprang damit als Gesamtdritter neben Sieger Cory Wallace und dem Zweiten Nick Craig überglücklich aufs Siegerpodest.