FEUCHT – Felix Magath und Tomás Galásek innerhalb einer Woche im Waldstadion – das ist selbst für den ruhmreichen SC Feucht eine höchst ungewöhnliche Ansammlung von Fußballlegenden. Während der derzeit vereinslose Meistertrainer (Bayern, Wolfsburg) am vergangenen Montag für eine lockere Gesprächsrunde anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der „Gemeinschaft der Fußballtrainer Mittelfranken“ (GFT) in der Zeidlergemeinde weilte, wartet auf den ehemaligen Cluberer (Pokalsieger 2007) und zigfachen tschechischen Nationalspieler am selben Ort am Freitagabend (19 Uhr) höchstwahrscheinlich ein deutlich schwereres Stück Arbeit. Denn Galasek kommt dienstlich ins Waldstadion, als Trainer der SpVgg Weiden.
Dass es kein Spaziergang für seine Schützlinge werden könnte, darauf lassen zumindest Galáseks Eindrücke schließen, die er als Beobachter beim famosen 4:2 des SC im letzten Heimspiel gegen den TSV Aubstadt gesammelt hatte. „Die Feuchter sind offensiv sehr gut aufgestellt, pflegen ein starkes Umschaltspiel und kontern wahnsinnig schnell“, hat der ehemalige Club-Kapitän festgestellt. Besonders aufgefallen war ihm dabei natürlich Feuchts kongeniales Duo Mario Swierkot und Sebastian Schulik, die in diesem Spiel mit drei Vorlagen und zwei Toren glänzten. „Diese beiden müssen wir versuchen, auszuschalten“, lautet Galásek einleuchtender Plan.
Gerade weil der Sportclub im Vorwärtsgang so brandgefährlich ist, liegt Weidens Hauptaugenmerk in Feucht auch eher auf der eigenen Stabilität: „Wir müssen vor allem defensiv kompakt stehen und dürfen ihnen nicht so viel Räume geben.“ Gemeint ist, nicht so viel Raum wie Aubstadt. Denn dann, so Galásek, „wird man sofort bestraft“. So wie auch sein Team in schon so manchem Spiel in dieser Saison. „Selbst in den Partien, die wir verloren haben, haben wir nicht schlecht gespielt“, versichert Galásek. Trotzdem stehen die Oberpfälzer derzeit nur auf Rang zehn, zwei Punkte und Plätze hinter dem SC. „Mit unserer Tabellensituation können wir natürlich nicht zufrieden sein“, erklärt Galásek die Ambitionen seiner Elf.
„Wir wollen weiterkommen“
Sein Gegenüber am Freitag, als ehemaliger FCN-Torwarttrainer ebenfalls mit einer Club-Vergangenheit ausgestattet, nimmt Galáseks Lob für den SC Feucht derweil erfreut zur Kenntnis, will sich davon aber nicht einlullen lassen. „Weiden ist ein erfahrener Bayernligist, die fahren sicher nach Feucht, um zu gewinnen“, betont SC-Trainer Klaus Mösle. Das will Mösle, da sein Team personell derzeit bis auf den verletzten Daniel Schneider gut aufgestellt ist, freilich unbedingt verhindern und vielmehr selbst drei Punkte nachlegen: „Das letzte Spiel ist unser Maßstab, wir wollen ja schließlich weiterkommen.“ Übrigens: Bei allem Respekt vor dem einst „sehr guten Fußballer“ Galásek glaubt Mösle nicht, dass sich seine Jungs von dem großen Namen einschüchtern lassen. Schon aus dem einfachen Grund: „Der spielt ja nicht mit!“