NEUHAUS – Geht der Durchmarsch für die Judo-Damen des SV Neuhaus-Rothenbruck weiter? Am Samstag, 8. Oktober, startet ab 15.30 Uhr in Auerbach der Wettkampf um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Wie die Chancen stehen und das rasante Hochkämpfen gelang, weiß Trainer Achim Schauer.
Vor einem Jahr war der SV Neuhaus noch in der Landesliga Nord gelistet – jetzt klopft das Team an die zweite Liga an. Wie ist dieser Durchmarsch gelungen?
Achim Schauer: Wir haben vor zwei Jahren in der Landesliga angefangen. Da einige unserer Kämpferinnen schon seit Jahren im Jugendbereich und auch in verschiedenen Ligamannschaften sehr erfolgreich waren, war der sofortige Aufstieg in die Bayernliga fest angepeilt worden. Dass es in diesem Jahr gleich zum Gewinn der Bayernliga reicht, war schon etwas überraschend. Der Hauptgrund ist der gute Mix aus talentierten eigenen, also Neuhauser, Kämpferinnen und jungen, hungrigen Gastsportlerinnen.
Ist Ihr Team eine Ausnahmeerscheinung oder geht das mit dem Hochkämpfen öfters so schnell?
Schwer zu sagen. Es ist wohl eher die Ausnahme, aber in diesem Jahr haben die Aschaffenburger Mädchen mit einer sehr ähnlichen Strategie, dem Aufbau seit der Jugend, den Durchmarsch durch die Landesliga geschafft und werden wohl auch im nächsten Jahr in der Bayernliga vorne mitmischen.
Hätten Sie sich diese Entwicklung so vorstellen können und kommt man da gedanklich und emotional so schnell mit den erfreulichen Ereignissen mit?
Ich trainiere fast alle der Mädels und jungen Damen schon seit Jahren und beobachte die sportliche – und auch menschliche – Entwicklung recht genau. Es ist zwar höchst erfreulich, aber eine echte Überraschung ist das für mich nicht. Das Herzstück der Neuhauser Mannschaft sind Athletinnen der Jahrgänge 1996 bis 1999. Vor allem die beiden Jahrgänge 1997 und 1999 waren bereits im Jugendbereich überdurchschnittlich erfolgreich und konnten auf deutschen Meisterschaften und internationalen Turnieren einige Medaillen erkämpfen.
Was ist, wenn diese „goldene Generation“ einmal aufhört?
Die ersten jüngeren Nachwuchskämpferinnen werden bereits in die Mannschaft integriert; zugegeben, die sind aus anderen Vereinen, man hat bei uns schon bemerkt, dass die erfolgreichen Athletinnen sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch genommen haben. Die Anfängergruppen werden aktuell von Ann-Kathrin Märtin an den Judosport herangeführt. Sie hat im vergangenen Jahr ihre Jugendleiterausbildung abgeschlossen und geht mit viel Engagement ans Werk. Momentan haben wir einige hoffnungsvolle Mädchen auf der Matte, die um den Jahrgang 2005 geboren wurden. Da sollte also in fünf Jahren wieder ein neuer Schwung zur Mannschaft stoßen. Und bis dahin ist dann die jetzige Mannschaft auf ihrem Leistungshöhepunkt und wir können weiter schauen. Ich hoffe also, dass unsere talentierten jungen Athletinnen der Altersklassen U 12 und U 15 bald den Anschluss schaffen und wir das Projekt Frauenmannschaft beim SV Neuhaus über Jahre erfolgreich weiterführen können.
Wie stellen Sie das Team auf Samstag ein?
Da es die Statuten erlauben, die Mannschaften für die Aufstiegskämpfe neu zusammenzustellen, wissen wir überhaupt nicht, was auf uns zukommt. Noch dazu sind nicht alle unserer Leistungsträgerinnen vollkommen fit. Ich hoffe, dass das noch wird. Ich denke, es wird für uns entscheidend sein, ob wir unsere besten sieben gesund und munter auf die Matte bringen und wie unsere beiden Neuzugänge einschlagen werden.
Es geht gegen den BC Offenburg und den VfL Sindelfingen.
Vor allem die Württemberger Mannschaft aus Sindelfingen wird bestimmt sehr stark dastehen. Aber wir müssen uns sicherlich nicht verstecken.
Nach dem Wettkampf werden die Judo-Damen des SV Neuhaus …
… auf jeden Fall eine erfolgreiche Saison feiern. Auch wenn das Ergebnis nicht vorhersehbar ist, wir werden unseren, hoffentlich zahlreich vorhandenen, Fans gezeigt haben, was für tolle, motivierte Athletinnen für die Judo-Sparte des SV Neuhaus auf der Matte stehen.