FEUCHT — Tödliche Verletzungen hat am Mittwochmorgen eine 57-Jährige erlitten, als ein Sattelzug ihr Auto am Stauende auf der A6 erfasste und auf zwei weitere Lastwagen schob. Der Dacia der 57-Jährigen wurde regelrecht zermalmt. Sieben weitere Personen wurden vom Rettungsdienst behandelt.
Die 57-Jährige war unterwegs in Fahrtrichtung Heilbronn. Auf Höhe des Autobahnkreuzes Nürnberg-Ost kam es wegen einer Baustelle zu Stauungen. Aus bislang unbekannten Gründen erkannte das der 46-jährige Fahrer eines Lastwagens zu spät. Er rammte das Auto vor ihm, dieses kollidierte mit zwei weiteren Sattelzügen.
Die 57-Jährige starb noch an der Unfallstelle, der 46-jährige Verursacher sowie dessen 34-jähriger Beifahrer erlitten einen Schock. Sowohl die beiden vorausfahrenden Kraftfahrer als auch die Fahrer eines Toyota und eines Alfa wurden leicht verletzt. Sie wurden in nahegelegene Krankenhäuser transportiert.
Die Staatsanwaltschaft beauftragte einen Sachverständigen, der nun die Ursache für den Unfall klären soll. Die Rettungsmaßnahmen unterstützte die Altdorfer Feuerwehr mit rund 20 Einsatzkräften.
Der Schaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro. Derzeit muss noch mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.
Das Notbremssystem für LKW sollte ab 1.1.2016 in allen LKW eingebaut sein, die in D fahren. Egal, woher sie kommen. Und Spediteure – lasst das Gewinsel – die Mehrkosten legt ihr eh wieder um, aber ein Leben kann man nicht umrechnen!
Natürlich kann man Autos immer sicherer bauen. LKW mit Notbremssystem ausstatten und PKW mit noch mehr Energie-Absorbern. Bezug nehmend auf den heutigen Unfall würde ich aber gerne einen ganz anderen Aspekt ins Spiel bringen, der mich immer dann rasend vor Wut macht, wenn ich an Autobahnbaustellen vorbeikomme: Wann endlich lernen die Verantwortlichen in diesem zunehmend heruntergekommenen Land, dass Baustellen vor allem auf Autobahnen so schnell wie möglich durchgezogen werden müssen ? Aus wirtschaftlichen Gründen (Millionen von Stunden werden durch Staus vergeudet !), vor allem aber, um solche Tragödien wie heute zu vermeiden. Früher wurden solche Baustellen im Dreischicht-Betrieb bearbeitet. Und heute ? Heute laufen obskure Ausschreibungen, die unter Zuhilfenahme von allen möglichen Tricks irgendjemand „gewinnt“. Und wenn der „Gewinner“ kurz nach Baubeginn pleite geht, dann haben wir halt jahrelang Rückstaus. Die Verantwortlichen für solchen Schlendrian (Politik, Behörden) gehören umgehend zur Verantwortung und aus dem Verkehr gezogen. Einfach mal recherchieren, wie viele Unfälle mit Personenschaden in den letzten Monaten alleine am Ostkreuz passiert sind. In tiefem Mitgefühl sind meine Gedanken bei der Getöteten und allen, die sie vermissen. Und ein dickes Dankeschön gebührt den Helfern von Rettungsdienst und Feuerwehr, für die es auch nicht einfach ist, trotz massivem Einsatz ein Leben nicht retten zu können.