Winkelhaider Stadtradler im Interview

Radeln hält gesund und macht glücklich

Peter Bock stand, neben Ingrid und Jürgen Krebs, dem Bündnis „Runder-Tisch-Energie Winkelhaid“ Rede und Antwort.2016/09/Bock1.jpg

WINKELHAID – Im Frühsommer hatte das Winkelhaider Klima-Bündnis für die Teilnahme am Stadtradeln geworben. Erfolgreich, wie man an der dreieinhalb mal größeren Teilnehmerzahl im Vergleich zu den letzten Jahren sehen konnte. Es fuhren 22 Bürgerinnen und Bürger mit. Drei davon standen dem Bündnis in einem Interview dazu Rede und Antwort.

Sind Sie durch die Aktion Stadtradeln häufiger und regelmäßiger mit dem Fahrrad gefahren?

Peter Bock: Da ich in den vergangen Jahren beruflich und auch mit Arbeiten rund um Haus/Grundstück/Wald sehr eingespannt war, kam ich selten dazu, Fahrrad zu fahren. Durch die Teilnahme am Stadtradeln wurde natürlich auch mein Ehrgeiz geweckt. Ich denke, dass ich jetzt wieder häufiger mit dem Fahrrad fahren werde  (z. B. Einkäufe in Winkelhaid etc.).

Ingrid Krebs: Nein, ich fahre auch so sehr viel mit dem Rad.

Jürgen Krebs: Nein ich bin nicht häufiger gefahren als sonst. Ich fahre ganzjährig, beinahe täglich mit dem Fahrrad.

Wie fühlen Sie sich beim Radfahren und wie geht es Ihnen danach?

Peter Bock: Anfangs war es doch etwas ungewohnt und auch manchmal etwas anstrengend. Bei einigen Radtouren mit der Familie merkte man schon, dass man längere Zeit nicht mehr mit dem Fahrrad gefahren war und ich muss einräumen, dass ich auch den „einen oder anderen Muskel“ nach der Heimkehr gespürt habe. Doch man findet schnell wieder den Rhythmus und man fühlt sich danach entspannt und ausgeglichen.

Ingrid Krebs: Ich fühle mich während des Fahrens und danach sehr gut.

Jürgen Krebs: Während und nach dem Radfahren fühle ich mich sehr wohl. Besonders, wenn ich in die vorbeifahrenden Autos reinschaue und mir die Insassen ansehe oder einen Verkehrsstau überhole.

Finden Sie, dass Radfahren in der Natur glücklich macht?

Peter Bock: Ich habe bei meinen Radtouren mit der Familie festgestellt, dass man die Umgebung und die Natur um sich herum viel intensiver wahrnimmt. Ich habe durch die Radtouren auch manche schönen Orte und Dinge in der näheren Umgebung „entdeckt“, die ich bisher noch nicht kannte. Ich denke schon, dass Radfahren in der Natur glücklich machen kann. Ich fühlte mich nach dem Radfahren immer gut.

Ingrid Krebs: Ja, man nimmt die Natur viel besser wahr.

Jürgen Krebs: Finde ich schon. Denn als Radfahrer ist einem die Natur nahe, im Gegensatz zu den hermetisch von der Außenwelt abgetrennten Autofahrern.

Was halten Sie von Studien, wonach Menschen, die sich bewegen, gesünder, motivierter, vitaler  und fitter sind?

Peter Bock: Ich denke, dass diese Studien schon zutreffend sind. Ich glaube auch, dass man durch regelmäßiges Radfahren einiges für sich und seine Gesundheit machen kann. Durch die Bewegungsabläufe beim Radfahren werden verschiedene Muskelgruppen im Körper angesprochen und trainiert. Dies trägt sicher dazu bei, dass man sich sowohl in jungen Jahren, als auch im Alter, vitaler und fitter fühlt.

Jürgen Krebs: Ich denke, das stimmt im Großen und Ganzen. Auf meinen Radreisen traf ich viele, noch ältere Radfahrer als ich es bin und die waren supervital und topfit für ihr Lebensalter. An solchen Leuten kann man sich aufbauen.

Radfahren entstresst, da es dem Körper hilft, Stresshormone schneller wieder abzubauen. Kennen Sie dieses Phänomen auch?

Peter Bock: Dazu kann ich sagen, dass ich die Radtouren als gemütliche und entspannte Ausflüge mit der Familie wahrgenommen habe. Ich denke schon, dass Radfahren helfen kann, Stresshormone abzubauen.

Ingrid Krebs: Aber nur in freier Natur.

Jürgen Krebs: Beim Radfahren, wie auch beim Joggen, baue ich Stresshormone tatsächlich ab.

Wissen Sie, dass Sie bei einer Autofahrt sechsmal mehr Schadstoffe einatmen, als wenn Sie mit dem Fahrrad in der Stadt gefahren wären?

Jürgen Krebs: Wusste ich nicht, halte ich aber für wahrscheinlich. Auf dem Fahrrad atme ich frischen Sauerstoff. Im Stadtverkehr allerdings nicht.

Wie wichtig ist es für Sie, durch Radfahren auch etwas für unser Klima zu tun?

Peter Bock: Ich denke, die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass es höchste Zeit ist, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Den Klimawandel zu stoppen, müsste eigentlich im Interesse jedes einzelnen Landes und jeder Regierungen unserer Welt liegen. Aber ich denke auch, dass jeder einzelne seinen Beitrag dazu liefern kann, indem er sein Auto in der Garage lässt und manche Dinge mit Rad erledigt.

Ingrid Krebs: Es ist für mich eine Beigabe zum Radfahren.

Jürgen Krebs: Es tut meinem Gewissen gut, dass ich ein wenig für die Umwelt Gutes tun kann.

Die Winkelhaider TeilnehmerInnen am Stadtradeln haben in der Aktionszeit von 20 Tagen 776,2  kg CO2 im Vergleich zur Pkw-Nutzung vermieden und sind dabei 5466 km gefahren.  Wie geht es Ihnen mit dieser Zahl?

Peter Bock: Ich finde das Gesamtergebnis  der Winkelhaider Teilnehmer in der doch relativ kurzen Zeit von 20 Tagen sehr beeindruckend.

Ingrid Krebs: Etwas mehr Teilnehmer hätte Winkelhaid gut vertragen können.

Jürgen Krebs: Die Zahl der 776,2 kg CO2 und 5.466 km, welche die Kommune Winkelhaid in 20 Tagen eingespart hat, finde ich ganz gut, könnten aber mehr sein, auch die Teilnehmerbeteiligung.

Das Stadtradeln ist vorbei. Bleiben Sie beim Radfahren?

Peter Bock: Ich werde in Zukunft für manche Erledigungen das Fahrrad benutzen und dafür das Auto in der Garage lassen.

Ingrid Krebs: Ich fahre immer Rad – mit oder ohne Stadtradeln.

Jürgen Krebs: Sowieso!

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