BURGTHANN – Vielerorts ist inzwischen die Arbeit der psychosozialen Notfallversorgung, kurz PSNV bekannt geworden. Die Seelsorger von Kirche und Rettungsdiensten kümmern sich bei Unglücksituationen um Angehörige, Zeugen und zivile Ersthelfer. Doch auch die Helfer brauchen manchmal Hilfe.
In Burgthann fand nun in der evangelischen Kirche ein Fortbildungstag zum Thema „Psychoedukation“ statt. Dabei handelt es sich um die oftmals nicht leichte Aufgabe der Helfer, sich von den Betroffenen wieder zu verabschieden.
Oft dauern die Einsätze mehrere Stunden, wenn zum Beispiel eine Todesnachricht von der Polizei überbracht wird oder eine Wiederbelebung durch einen Notarzt erfolglos geblieben ist. Dann sitzt der Schock bei den Hinterbliebenen sehr tief. Die Mitarbeiter der PSNV bleiben so lange, bis die Betroffenen wieder Orientierung und vor allem Unterstützung durch die Familie oder den Freundeskreis haben.
Wenn das Erlebte belastet
Dann müssten die Helfer sich verabschieden, was manchmal gar nicht so einfach ist. An diesem Punkt konnte die Fortbildung wichtige Hinweise geben. So gehört es standardgemäß dazu, auf mögliche traumatische Folgen hinzuweisen. Wenn sich beispielsweise Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwächen oder dauernde Antriebslosigkeit einstellen, die über mehrere Wochen anhalten, muss unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden. Damit dieser wichtige Hinweis in der Aufregung nicht verloren geht, haben die Helfer ein Merkblatt mit dabei, das sie zum Abschied übergeben.
An einigen Fallbeispielen und in Rollenübungen konnten die Teilnehmer der Fortbildung dies immer neue einstudieren. Referent Christian Krause aus Fürth, selber seit über 20 Jahren in der Notfallseelsorger tätig, durchleuchtete mit vielen persönlichen Erlebnissen und einprägsamen Situationen die Aufgabe immer wieder neu.