Die PZ erklärt, was es mit dem Osterparadoxon auf sich hat

Warum morgen Ostern sein müsste

Dieses Bild des aufgehenden Vollmonds hat PZ-Mitarbeiter Peter Friedewald in der Nacht auf Freitag in Rollhofen aufgenommen. | Foto: Friedewald2019/03/Vollmond-Friedewald-1.jpg

NÜRNBERGER LAND — Eigentlich fällt Ostern immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn. Demnach müsste am morgigen Sonntag also Ostern sein. Warum es dieses Jahr anders ist, liegt am sogenannten Osterparadoxon.

Im Jahr 325 wurde das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich. Beim Konzil von Nicäa, dem heutigen Iznik in der Türkei, einigte man sich auf die genannte Formel zu Ostern und legte den Frühlingsanfang auf den 21. März fest. Jedoch ohne Uhrzeitangabe.

Präzisere Berechnung

Heute können wir den astronomischen Frühlingsanfang, die Tag-und-Nacht-Gleiche, viel präziser berechnen. So fiel diese im Jahr 2019 auf den 20. März. An diesem Tag begann um 22.58 Uhr auch die Vollmondphase des letzten Wintervollmonds. Die Faustregel zur Berechnung des Osterfests stimmt daher in diesem Jahr nicht.

Es bleibt bei der antiken Regelung aus dem Römischen Reich. Demnach fällt der erste Frühlingsvollmond nach dem 21. März in diesem Jahr auf Freitag, 19. April. Und Ostern findet deshalb erst in vier Wochen statt. Man spricht vom sogenannten Osterparadoxon.

Das letzte Osterparadoxon war 1962, vor 57 Jahren. Drei mal 19 ist das. Was von Bedeutung ist. Denn alle 19 Jahre erscheint der Vollmond etwa am selben Datum. Das heißt, wenn der Vollmond in 19 Jahren am 21. März 2038 aufgeht, haben wir es wieder mit einem Osterparadoxon zu tun. Dieses Phänomen wird sich dann 19 Jahre später, 2057, und wiederum 19 Jahre später, 2076, wiederholen. Jeweils am 21. März.
In diesem Sinne: Frohe Ostern – in vier Wochen!

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