Wärme fürs Schulzentrum

NÜRNBERGER LAND – Der Landkreis Nürnberger Land plant gemeinsam mit der Stadt Lauf eine Hackschnitzelanlage im Laufer Schulzentrum, die mehrere Einrichtungen der Stadt und des Kreises mit Wärme versorgen könnte. Verschiedene Varianten wurden nun dem Kreis-Bauausschuss vorgestellt.
Zwei Möglichkeiten sollte Wolfgang Reis vom Ingenieurbüro Reis überprüfen: eine dezentrale Lösung mit drei Hackschnitzelanlagen an verschiedenen Standorten und eine zentrale Lösung mit einer Anlage, an der die verschiedenen Einrichtungen angebunden werden.
Etwas überrascht waren die Räte und Landrat Armin Kroder schon, als sich bei der Vorstellung zeigte, dass eine zentrale Anlage die teurere Lösung wäre. Grund sind die langen Leitungen, über die die Hackschnitzelanlage mit den Einrichtungen verbunden würde und über die auf dem Weg viel Wärme verloren ginge.
Dezentrale Lösung teuer
Die dezentrale Lösung sieht vor, drei Anlagen an verschiedenen Standorten zu errichten. Dabei unterschied Reis zwischen einer Anlage mit einfachem Standard, die 1,37 Millionen Euro kosten würde, und einem gehobenen Standard für 1,73 Millionen. Angebunden werden könnten Berufsschule, Realschule, Bitterbachhalle, Förderzentrum, CJT-Gymnasium, Kunigundenschule und optional der Kunigundenkindergarten.
Bei der zentralen Lösung mit nur einer großen Anlage hatte Reis außerdem überprüft, ob es sinnvoll wäre, auch den Kindergarten in der Daschstraße, Montessorischule, Lebenshilfe, ZWL und eventuell auch das Freibad, den TV 1877 und das THW mit anzuschließen.
Diese Variante, rechnete Reis vor, würde aber um einiges teurer kommen (die Investitionskosten lägen hier zwischen 2,4 und 2,9 Millionen Euro) und auch den Bruttowärmepreis in die Höhe treiben. Dieser könnte beim gehobenen Standard der dezentralen Lösung bei günstigen 77,63 Euro pro Megawattstunde liegen, bei der ganz großen
zentralen Lösung bei immerhin 81 Euro.
Außerdem müssten dann lange Leitungen durch die Bitterbachschlucht verlegt werden. Zusätzlich müssten THW und TV 1877 eine hohe Investitionsbeteiligung in Kauf nehmen, die deren finanziellen Rahmen wohl sprengen würde.
Die Varianten sollen nun in den Fraktionen besprochen und dann im Kreistag diskutiert werden. Man müsse außerdem sehen, welche Interessen die Stadt Lauf bei der Hackschnitzelanlage verwirklichen möchte und was für die Kommune am günstigsten komme, so Landrat Armin Kroder.

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