ARTELSHOFEN – Zu einem größeren Einsatz von Rettungskräften kam es am Sonntagabend in einer Senioreneinrichtung in Artelshofen. Zunächst wurden dem BRK drei Bewohner gemeldet, die an heftigem Durchfall und Erbrechen litten und deren Kreislauf instabil war, erklärt Thomas Grabmann, organisatorischer Leiter der Sanitätseinsatzleitung. Vor Ort war recht schnell klar, dass es sich bei den Symptomen um die des Norovirus handelte.
Ein Notarzt wurde per Hubschrauber hinzugezogen. Nachdem die drei Senioren versorgt und ins Krankenhaus gebraucht worden waren, teilte das Pflegepersonal den Einsatzkräften mit, dass weitere zehn bis 15 Bewohner verschiedene Krankheitssymptome zeigten, so Grabmann weiter. Weil vorerst nicht klar war, ob sie ebenfalls in eine Klinik mussten, wurden weitere Retter sowie die Sanitätseinsatzleitung hinzugezogen. Diese wird alarmiert, wenn es sich um eine „über die Norm hinausgehende Anzahl an erkrankten Personen“ handelt, erklärt Grabmann. Insgesamt waren rund 35 Helfer vor Ort.
Nachdem die betroffenen Bewohner untersucht waren, konnte jedoch Entwarnung gegeben werden: Keine weitere Person habe typische Symptome des Norovirus gezeigt. Nach Rücksprache mit Ärzten und dem Gesundheitsamt, von dem ebenfalls Vertreter am Einsatzort waren, konnten alle vor Ort versorgt werden. „Wenn die erkrankten 15 Bewohner ebenfalls in ein Krankenhaus gemusst hätten, wäre es kritisch geworden“, sagt Grabmann mit Blick auf die wegen der Pandemie angespannte Bettensituation in den Kliniken. Das Gesundheitsamt prüfe derzeit, ob es für die Krankheitssymptome der anderen Bewohner eine gemeinsame Grundlage gibt.