ALTDORF – Der zweite Tag des Altstadtfestes begann mit einem der Altdorfer Tradition gemäßen Gottesdienst in fränkischer Mundart. Richard Ulsenheimer verstand es, die Gemeinde durch den biblischen Bericht vom „Motzen“ des Volkes Israel gegen Gott auf dem Zug durch die Wüste in seinen Bann zu ziehen.
Dem Tod durch Verdungern und Verdursten nahe, erlebte das Volk die Rettung auf seiner Wüstenwanderung. Mit Beispielen von seinem Besuch in Afrika und der Nöte vieler Menschen in der jetzigen Gesellschaft, auch in Altdorf, gipfelte die Predigt in der biblischen Botschaf: Gott liebt uns, auch wenn man ihn beschimpft.
Am Morgen hatte sich vor dem Rathaus eine ganze Staffel Motorrad-Oldies aufgebaut. Sie wurden von vielen Besuchern mit Fachverstand begutachtet.
Der Höhepunkt des Vormittags war das Prominentenklettern an der Kletterwand des Alpenvereins. Die spritzige, einfühlsame Moderation durch Jens Kirchner machte den Kletterern Mut und trug zur Heiterkeit der Zuschauer bei.
In internationaler Besetzung maßen folgende Paare ihre Kletterkünste: Manfred Linder von der Nepalhilfe gegen den Ungarn Istvan Fènyes aus der Partnergemeinde Dunaharaszti, Landrat Armin Kroder trat an gegen Gemeinderat Lutz Müller, Coblitz, Stadtrat Martin Tabor konkurrierte mit Stadtrat Dr. Peter Wack, Bürgermeister Udo Ott aus Sehmatal kämpfte gegen Stadtrat Thomas Kramer, Altdorfs 2. Bürgermeister Dr. Herzog gegen seinen Kollegen im Stadtrat, Eckart Paetzold. Nach der erfolgreichen Gipfelstürmung beglückwünschte Landrat Armin Kroder die vor Anstrengung noch keuchenden „Extremsportler“ und überreichte einen Scheck zu Gunsten der Nepalhilfe.
Viel Beifall erhielten auch die fränkischen Straßenmusikanten und die Altdorfer Liedertafel.
Als besonderen Höhepunkt des Nachmittags bezeichnete Bürgermeister Odörfer mit mittlerweile schon recht ramponierter Stimme die Aktionen der Fachakademie für Sozialpädagogik.
Das Altstadtfest wäre um ein Wesentliches ärmer, gäbe es die FAKS in Altdorf nicht. Odörfer betonte ausdrücklich deren hervorragende Bedeutung in der schulischen und bildungspolitischen Landschaft des Landkreises durch die Dozenten um die Leiterin Gabriele Reiser und die kreativen, pädagogisch begabten Studierenden.
Auch die Bildermalwand, das Theaterstück „Alles in Blau“, das Kinderschminken und der von Studierenden selber gebackene Kuchen gaben Zeugnis von einem Teil dessen, was in der Altdorfer Fachakademie an praktischer Bildung geschieht.
Leider setzte der einsetzende Regen noch vor dem offiziellen Abschluss des Altstadtfestes den reichlich dargebotenen Aktionen ein Ende.
Malwand und Wettklettern
Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren