Endlich ist der Schwarzenbrucker Plärrer fertig. Von den Bürgern wurde er schon seit Wochen in Beschlag genommen, Kinder spielten im Treidelschiff und diverse Feste hat man bereits gefeiert. Jetzt haben die Schwarzenbrucker zusammen mit vielen Gästen und Freunden aus den Partnerkommunen ihren Platz offiziell eingeweiht.
SCHWARZENBRUCK – Mit dabei auch MdB Marlene Mortler und Landrat Armin Kroder, die sich lobend über die 1,25 Millionen teuren Umbauten im Ortszentrum äußerten.
Mit 1,25 Millionen Gesamtkosten für den Platz liegt Schwarzenbruck um rund 20 Prozent unter den 2009 veranschlagten Kosen, für Bürgermeister Bernd Ernstberger Anlass, die Festgäste zu einem kräftigen Applaus aufzufordern.
Jahrelange Diskussionen
Wer sich mit der Geschichte des Schwarzenbrucker Plärrers befasst, kommt aus dem Staunen nicht heraus: Über Jahrzehnte war der Platz Thema im Gemeinderat, immer wieder kamen andere Ideen für seinen Umbau auf den Tisch. Immerhin bekam Bürgermeister Albrecht Frister bereits 1975 in der Essener Gruga-Halle eine Silbermedaille für die damalige Plärrergestaltung überreicht. Bushaltestelle mit WC, daneben Bocciabahn und Wiese galten damals offenbar als das non plus ultra. Zu Beginn der 90er Jahre gab es dann neue Pläne für eine Umgestaltung des Plärrers, die aber auf starke Widerstände bei den Anwohnern stießen. Der Bebauungsplan kam damals nicht zustande. Ende der 90er Jahre war das Thema erneut aktuell, als der damalige Bürgermeister Norbert Reh das Schwarzenbrucker Ortszentrum ins Städtebauförderungsprogramm aufnehmen ließ. In der Folgezeit wurde rings um den Plärrer gebaut und umgestaltet – allein der Platz blieb, wie er war. Aber es wurde unentwegt diskutiert: Wieviel Grün braucht der Plärrer? Kann man Bäume erhalten? Und was ist mit dem China-Granit als Bodenbelag?
Bürger immer beteiligt
Schließlich erarbeitete das Nürnberger Planungsbüro P 4 Pläne für den Plärrer, die dann auf verschiedenen Bürgerversammlungen vorgestellt und anschließend modifiziert wurden. Die Schwarzenbrucker waren immer beteiligt und hochinteresssiert, was sich sowohl am Besuch der jeweiligen Gemeinderatssitzungen als auch der Bürgerversammlungen zum Thema ablesen ließ.
Am Ende war man dann zwar nicht mehr ganz im Zeitplan, sollte der Platz doch schon im Mai 2011 eingeweiht werden. Zufrieden ist Schwarzenbruck aber allemal mit seinem neuen Platz, der von vielen bereits als Schmuckstück im Ort bezeichnet wird.
Bürgermeister Ernstberger dankte allen, die an Planung und Bau beteiligt waren, der Regierung von Mittelfranken ebenso wie dem Planungsbüro, den Fachbüros und Handwerksfirmen, dem Gemeinderat und den Gemeinde-Mitarbeitern und ganz besonders den Anliegern, hier nannte er Hermann Arnold, der die Westseite betreute, und Willi Distler, der als „Bauaufsicht“ Handwerker mit Kaffee versorgte. Auch dem Schwarzenbrucker Kulturnetzwerk, das für Ideen und Unterstützung sorgte, galt der Dank des Bürgermeisters.
Wie geht es weiter im Schwarzenbrucker Ortszentrum? Im Plärrerumfeld gibt es noch viel zu tun. Als nächstes wollen die Schwarzenbrucker Hauptstraße und Dürrenhembacher Str. anpacken.
Für die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler sind die jahrzehntelangen Planungen und Diskussionen zum Plärrer beste Beispiele dafür, wie kompliziert und anstrengend Demokratie sein kann: „Die Bürger haben über Jahre immer mitgeredet, haben etwas für gut oder schlecht befunden, und haben kritisiert. Was jetzt entstanden ist, kann sich wirklich sehen lassen.“ Mortler versprach auch, dass der Bund in Sachen Städtebauförderung zu den Kommunen stehen wird. Ohne Städtebauförderungsmittel hätte Schwarzenbruck den Plärrerumbau nämlich kaum stemmen können. 410 Millionen Euro wird der Bund im kommenden Jahr für die Städtebauförderung bereitstellen, in den darauf folgenden Jahren soll es laut Mortler mehr werden. Das Geld sieht die Abgeordnete gut angelegt, stößt doch ein Euro aus öffentlichen Fördermitteln sieben Euro an weiteren Investitionen an.
Landrat Armin Kroder bezeichnete den Plärrer als neuen Mittelpunkt Schwarzenbrucks: „Das habt ihr toll gestaltet, herzlichen Glückwunsch!“ A.B.