BURGTHANN – Geflüchtete aus der Ukraine haben bei einem Friedensgottesdienst in Burgthann selbst das Wort ergriffen. Bei dem Gottesdienst kamen 1300 Euro an Spendengeldern zusammen. Am Sonntag, 27. März, bietet die Gemeinde ein weiteres Friedensgebet an.
Müde und erschöpft wirken sie, die drei Frauen mit ihren Kindern. Sie sitzen in der ersten Kirchenbank und lehnen die Köpfe aneinander. Von dem Geschehen um sie herum bekommen sie nicht so viel mit, dazu fehlt die Sprache. Erst vor wenigen Tagen sind sie aus Odessa in der Ukraine nach Deutschland geflohen.
„Nur zwei Tage“
Zwei Tage saßen sie im Auto, über Rumänien ging die Fahrt. „Nur zwei Tage“, sagen sie. Jetzt sind sie gekommen, um am Friedensgebet der Evangelischen Kirchengemeinde teilzunehmen. So stellte sich die Szene am vergangenen Sonntag in der Johanneskirche in Burgthann dar. Über hundert Besucher waren gekommen, um am musikalischen Friedensgebet teilzunehmen.
Die „Voices of Spirit“ sangen das hebräische „Hevenu schalom alechem – Wir wünschen Frieden auf Erden“. Pfarrer Bernhard Winkler las eine Geschichte vor, in der ein Feldherr seine Feinde besiegte, indem er sie zu Freunden machte. Dann trat eine der Frauen aus der Ukraine an das Mikrofon. Als Lehrerin für Deutsch konnte sie in fließendem Deutsch zu den Besuchern sprechen. Sie sagte nicht viel, aber ihre Stimme ließ das ganze Leid dieser Menschen erahnen. Eine andere Mutter hatte während des ganzen Gottesdienstes ihre Hände auf ihre beiden Kinder gelegt.
Welt des Friedens
Am Ende sang die ganze Gemeinde den Klassiker von John Lennon „Imagine“. „Living in a world of peace – lasst uns in einer Welt des Friedens leben“, so heißt es in diesem Song. Über 1300 Euro Spenden gingen an diesem Abend für die Katastrophenhilfe Ukraine der Diakonie ein.
Die Gemeinde möchte dieses Friedensgebet weiterführen und lädt schon jetzt für Sonntag, 27. März, um 18 Uhr in ihre Kirche ein.