Schwaig. Zwei durch einen Laubengang verbundene, u-förmige Gebäude: So sieht der Siegerentwurf für die Bebauung des Schwaiger Nordschulareals aus. Im Planungswettbewerb setzte sich das Architekturbüro Heid&Heid aus Fürth durch. Die eingereichten Arbeiten sind noch bis Donnerstag, 28. Mai, im ersten Stock des Rathauses zu sehen.
Seit rund fünf Jahren wird um die Zukunft des gut 2800 Quadratmeter großen Grundstücks zwischen Park-, Schul- und Heimstraße, in bester Schwaiger Wohnlage, gerungen. Es ist nach der ehemaligen Nordschule benannt, die 2016 abgerissen wurde. Anfängliche Pläne, das Areal an einen Investor zu verkaufen, scheiterten, weil niemand den Katalog an Forderungen erfüllen konnte oder wollte, den die Gemeinde aufgestellt hatte. Deshalb wurde beschlossen, dass die Gemeinde selbst als Bauherr(in) agieren sollte (die Pegnitz-Zeitung berichtete).
Die Pläne für den Bau von sogenanntem gefördertem Wohnraum wurden von Anwohnern jedoch skeptisch begleitet. Sie befürchteten eine zu massive, zu hohe Bebauung und eine Zunahme der Verkehrs- und Parkproblematik im Viertel. Zumindest hinter vorgehaltener Hand wurde die Angst geäußert, es könne gar ein „sozialer Brennpunkt“ entstehen.
Der Entwurf des Architekturbüros Heid&Heid stehe jedoch für eine klare, städtebauliche Einordnung und eine hohe Wohnqualität, lobt nun Bürgermeister Thomas Wittmann anlässlich der „Siegerkür“. Entstehen sollen zwei dreigeschossige Gebäude, miteinander verbunden durch besagten Laubengang. Sie bieten Platz für bis zu 32 Wohnungen, von der Zwei- bis zur Sechszimmerwohnung, zwei davon rollstuhlgerecht.
Durch die Anordnung ergeben sich drei halboffene Höfe. Dank der Modulbauweise mit viel Glas schaue jeder der Bewohner ins Grüne, sagt Wittmann. Der Entwurf sei der niedrigste gewesen, was die Gebäudehöhe angeht. „Da sind andere Häuser in der unmittelbaren Umgebung höher“, so der Bürgermeister. Korrekturbedarf besteht noch bei zwei Punkten: Zum einen müssen die Gebäude ein Stück von der Straße nach hinten gerückt werden, zum anderen soll die Zufahrt zur Tiefgarage nicht, wie bisher geplant, von Südosten her erfolgen.
Er sei froh, dass die Gemeinde nun die Möglichkeit habe, geförderten Wohnraum zu schaffen, betont Wittmann noch einmal. Insgesamt elf Architekturbüros aus ganz Deutschland hatten sich am Planungswettbewerb beteiligt. Die Entwürfe wurden von einem Preisgericht, bestehend aus Architekten und Vertretern der Gemeinde Schwaig, begutachtet und bewertet, ohne dass die Arbeiten dabei einem Büro zugeordnet werden konnten.
Einen ganzen Tag lang wurde im Bürgersaal in Behringersdorf – mit dem aktuell gebotenen Abstand – verglichen, beraten und ausgesiebt, schildert Susanne Senf, deren Architektur- und Stadtplanungsbüro „mt2“ das Verfahren begleitet hat. Am Ende fiel die Entscheidung für den Sieger einstimmig.
Das Konzept von Heid&Heid wird vermutlich in der Juni-Sitzung dem Gemeinderat vorgestellt. Die Umsetzung will Bürgermeister Wittmann „nicht auf die lange Bank schieben“, wie er bekräftigt. Wer sich für die Entwürfe interessiert, kann diese bis Donnerstag, 28. Mai, im ersten Stock des Schwaiger Rathauses begutachten. Die Ausstellung kann montags bis freitags von 7 bis 12 Uhr besichtigt werden, mittwochs zusätzlich von 15 bis 17 Uhr .