RUMMELSBERG – Die Immobilienverwaltung der Rummelsberger Diakonie vermietet behindertengerechten Wohnraum und hilft bei der Vermittlung. Zuletzt einem Paar aus Altdorf, die beide auf den Rollstuhl angewiesen sind. Diese erzählen, wie schwer es ist, mit Einschränkungen eine Wohnung zu finden.
„Wir sind überglücklich darüber, endlich eine Wohnung für uns gefunden zu haben“, lassen sich Thorsten Lugert und seine Lebensgefährtin Mona Lanzendörfer in einer Pressemitteilung zitieren. Die gebürtigen Altdorfer sind seit acht Jahren ein Paar und nutzen beide einen Rollstuhl.
Sie haben schon seit einigen Jahren den Wunsch, endlich zusammenzuziehen, denn sie unterscheiden sich da nicht von anderen Paaren, wie sie beide betonen. Doch leider stellte sich der Wunsch als langjährige Herausforderung heraus: „Entweder wurden wir von Maklern nicht mal zurückgerufen oder die Wohnung war für uns beide finanziell nicht zu stemmen“, erzählt der 46-jährige Rentner, der lange im Altdorfer Wichernhaus der Rummelsberger Diakonie gearbeitet hat. Mona Lanzendörfer arbeitet immer noch dort.
Überteuerter Wohnungsmarkt
Die beiden gaben nicht auf, jedoch machten ihnen der überteuerte Wohnungsmarkt und die Vorurteile der Menschen schwer zu schaffen. Zudem mussten vor allem finanzielle Aspekte erst mit den Behörden geklärt werden, was den Umzugsprozess erheblich verlangsamte. Dabei half ihnen unter anderem Anna-Lena Deeg, damals noch die Casemanagerin von Mona Lanzendörfer im Wichernhaus. Sie unterstützte das Paar bei dem Ausfüllen der benötigten Anträge sowie der Suche nach einem passenden Pflegedienst.
Mit Rat und Tat zur Seite
In vielen Treffen stand Deeg dem Paar mit Rat und Tat zur Seite. Sie war es auch, die den Kontakt zu der Immobilienverwaltung der Rummelsberger Diakonie vermittelte. „Wir haben zwischen den Abteilungen sehr gut zusammengearbeitet, damit es mit dem Umzug endlich klappt“, berichtet sie.
Sabine Bachmann, Sachbearbeiterin in der Wohnungsverwaltung, machte sich dann für das Paar auf die Suche und wurde in der Wohnanlage Schwarzachhöhe in Rummelsberg fündig: 2020 baute die Diakonie die Wohnanlage mit insgesamt drei rollstuhlgerechten Wohnungen.
Sieben Jahre warten
Das einzige Zwei-Zimmer-Apartment wurde ab Dezember 2021 frei und wurde extra für die beiden freigehalten. „Frau Bachmann hat sich geduldig unseren Leidensweg angehört und ist uns bis heute bei jeder Angelegenheit behilflich“, berichtet die 32-Jährige Mona Lanzendörfer, die insgesamt sieben Jahre auf eine eigene Wohnung gewartet hatte. „Frau Lanzendörfer und Herr Lugert sind keine Einzelfälle“, berichtet Frau Deeg. „Unser Ziel ist es, in der Öffentlichkeit auf den Mangel an bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum aufmerksam zu machen.“
Mona Lanzendörfer und Thorsten Lugert fühlen sich besonders auf der Terrasse im Grünen wohl, die sie ohne Probleme über eine Rampe erreichen. Das erstmalige Zusammenleben meistern die beiden nach eigenen Angaben bisher gut, aber an Rummelsberg und die eigenen vier Wände müssten wir uns erst gewöhnen.