Schwaiger Gemeinderat hört Ideen aus Bürgerwerkstatt

Schlossprojekt soll von Dauer sein

Was soll auf dem Areal zwischen dem Schwaiger Schloss und der Behringersdorfer Straße entstehen? Darüber machen sich Bürger und Planer Gedanken. Foto: Kohl2013/11/72799_SchwaigSchlossarealTk2_New_1383932464.jpg

SCHWAIG — Die Bürgerwerkstatt, die sich mit der Entwicklung der Ortsmitte Schwaig beschäftigt, hat zwei thematische Arbeitsgruppen gebildet: „Wohnen“ sowie „Bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement / Treffpunkte“ heißen sie. Bei ihrem zweiten Treffen am 18. November wird ein informativer Vortrag erwartet. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab Michael John, der den Entwicklungsprozess fachlich begleitet, einen Sachstandsbericht.

Es ist ein hoher Anspruch, dem Gelände zwischen Schloss und Behringersdorfer Straße eine Zukunft zu geben, die dauerhaft dem Gemeinwohl und gerade auch schwächeren Menschen dient. In der sogenannten Bürgerwerkstatt bringen verschiedene Menschen aus der Gemeinde Ideen ein, darunter auch Vertreter aus dem gemeindlichen, kirchlichen und sozialen Bereich. Das Projekt verlangt Ideen, Fachkompetenz und Aufgeschlossenheit für Neues.

Ganz neuartig ist der aktuelle Denkansatz freilich nicht: Hier soll – neben Platz für ehrenamtliches Engagement – günstiger Wohnraum entstehen, für Menschen unterschiedlichen Alters, die je nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten einander im Alltag helfen. Diese Dienste sollen auch für Menschen mit niedrigerem Einkommen oder schmaler Rente erschwinglich sein – und verlässlich.

Blick auf Modellprojekte

Michael John, Geschäftsführer des Basis-Instituts für soziale Planung, Beratung und Gestaltung aus Bamberg, kennt bundesweit Beispiele, wo solche Projekte die Erwartungen nicht dauerhaft erfüllen konnten. Etwa weil die anfängliche Euphorie verflogen ist und Bewohner das Miteinander nicht mehr so pflegen, wie es gedacht war. Oder weil nach den ersten Jahren, in denen es Zuschüsse gab, wirtschaftliche Ernüchterung eingetreten ist.

Bürgermeisterin Ruth Thurner betonte, dass eine kompetente Begleitung wohl dauerhaft notwendig sei. Wie diese aussehen soll, ist noch ebenso offen wie das Konzept und die Gestalt des Vorhabens. John verweist auf zwei modellhafte Projekte, die trotz unterschiedlicher Konzeption als Vorbild dienen können. Eines ist die „Seniorengenossenschaft Riedlingen“, deren Initiator und Vorsitzender Josef Martin am 18. November ab 17 Uhr im Schwaiger Schloss über die Themen „Bürgerschaftliches Engagement“ und „Schaffung neuer Wohnmodelle“ sprechen wird. Interessierte Zuhörer sind willkommen.

Eine kleine Gruppe wird am kommenden Dienstag, 12. November, mit Michael John ein Wohn-Projekt in einem 8000-Einwohner-Vorort von Bielefeld besichtigen: Bürgermeisterin Ruth Thurner, Rathaus-Hauptamtsleiter Günter Fischer, Pfarrerin Marlies Küffner sowie drei Mitarbeiterinnen der Diakonie. Diese Info-Tour zum Thema „Integrierte Wohn- und Versorgungskonzepte“ und der Vortrag am 18. November sollen grundsätzliche Anregungen bieten, bevor die Arbeitsgruppen im Dezember oder Januar ein drittes Mal tagen. Dann soll die „Schwaiger Mitte“ zunehmend konkreter werden.

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