13 Jahre Haft für Mord

NÜRNBERG/SCHNAIT­TACH/HARTMANNSHOF — Zu 13 Jahren Haft hat das Schwurgericht Nürnberg den 28-jährigen Marco T. aus Schnaittach verurteilt, der letzten Herbst seine 25-jährige Freundin in deren Hartmannshofer Wohnung mit 31 Messerstichen ermordete. Der Täter, der sich selbst der Polizei stellte, handelte im Wahn vermindert schuldfähig, befand das Gericht, und kommt in psychiatrische Behandlung.

Eine Einweisung in die Psychiatrie hatten sich Mutter und Schwester des Täters schon in der Zeit vor der Tat gewünscht. Letzten Winter, nach dem Mord,  äußerten sie sich gegenüber der Pegnitz-Zeitung mit Vorwürfen gegenüber Behörden und Polizei. Mehrmals hatten die Verwandten auf die Gewalttätigkeit und die Drohungen hingewiesen, die von Marco T. ausgingen. Doch Ämter und Beamte sahen keine Möglichkeit, Marco T. festzunehmen oder einzuweisen.

Diesen Standpunkt vertrat jetzt auch das Gericht. Marco T. habe „zwei Gesichter“ gehabt: Gewalt und Drohungen gegenüber Mutter, Großmutter, Tochter und – zuletzt brutal ausgelebt gegenüber seiner Freundin. Gegenüber Behörden aber habe er sich immer ruhig und gesittet gezeigt. Vor Gericht hatten Mutter und Schwester die Aussage verweigert.

Der Richter sprach von „unvorstellbarer Brutalität“ und einer „schrecklichen Tat“, die aber nicht zu vermeiden gewesen sei. Marco T. sei zur Tatzeit nicht schuldunfähig, aber „vermindert schuldfähig“ gewesen. Deshalb blieb ihm die für Mord eigentlich vorgesehene lebenslange Strafe erspart.
Er muss mindestens 13 Jahre hinter Gitter. Ob er danach wieder freikommt, wird der Erfolg seiner psychiatrischen Behandlung entscheiden.

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