6. bis 8. Januar

Piepmätze im Garten zählen bei der Stunde der Wintervögel

Wie viele Kohlmeisen sitzen im Garten? | Foto: F. Derer/ Archiv2020/02/8438-Kohlmeise-Frank-Derer-LBV-Bildarc.jpg

NÜRNBERGER LAND – Wer fliegt und piept im Winter vor Bayerns Fenstern, in den Gärten und auf dem Balkon? Das soll die 18. „Stunde der Wintervögel“ zeigen.

Der Bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und sein Partner Naturschutzbund Deutschland rufen gemeinsam dazu auf, vom 6. bis zum 8. Januar eine Stunde lang Vögel zu beobachten, zu zählen und dem LBV zu melden.

Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben.

Gut für die Gesundheit

Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass die bewusste Wahrnehmung der Natur eine positive Wirkung auf unsere körperliche und mentale Gesundheit hat. Vögel beobachten entspannt. Wer sie dann noch zählt und dem LBV meldet, unterstützt als Bürgerforschende unsere Arbeit zum Schutz der bayerischen Vogelwelt“, sagt LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer.

Einige Gartenvögel, die sich von Insekten ernähren, sind zwar in den Süden geflogen. „Doch viele treue Standvögel, wie Meisen, Sperlinge und Kleiber, trotzen dem kalten und oft futterarmen bayerischen Winter“, sagt LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Spechte, Amseln, Zaunkönige, Stieglitze und Baumläufer kann man ebenfalls noch in Bayern entdecken. Zu ihnen gesellen sich Vögel wie Bergfinken und Erlenzeisige aus dem hohen Norden, die aufgrund einer oft dicken Schneedecke in diesen Ländern nicht mehr an Sämereien gelangen können.

Wälder voller Nahrung

Am Futterhaus im heimischen Garten könnte es in diesem Jahr weniger Betrieb geben, denn ob Vögel auf Futtersuche in die Gärten kommen, hängt auch vom Nahrungsangebot in den umliegenden Wäldern ab. Dieses Jahr ist ein sogenanntes Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. „Für Waldvögel wie Eichelhäher, Kernbeißer und Buchfink, gibt es Eicheln und Bucheckern im Überfluss, die den hungrigen Schnäbeln als energiereiche Nahrung dienen“, erklärt die LBV-Biologin.

Futter einfach sammeln

Die Fülle an Baumfrüchten kann man aber nutzen und natürliches Futter im Wald sammeln, um es dann den Vögeln im Garten anzubieten. „Als Vogelfutter können Samen und Früchte heimischer Bäume, wie zum Beispiel Erlenzapfen, Bucheckern, Ahornsamen, und Walnüsse aufgeklaubt werden. Bei den Sträuchern bieten sich unter anderem Haselnüsse und Hagebutten an“, rät Nelson. „Auch Gräser und Stauden, wie Distel oder Nachtkerze, ergeben zusammengebunden und fest verankert einen schmackhaften Leckerbissen“, ergänzt die Vogelexpertin.

Eine Stunde lang zählen

Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem LBV. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist.

Bei der vergangenen Vogelzählung im Januar 2022 beteiligten sich über 34 000 Menschen in Bayern. Insgesamt gingen Meldungen aus mehr als 24 000 Gärten und Parks ein. Der Haussperling ergatterte den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Bayerns Gärten, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei

Meldeschluss für die „Stunde der Wintervögel“ 2022 ist der 16. Januar. Weitere Informationen zur Aktion unter www.stunde-der-wintervoegel.de.

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